High Noon für Hightech
- Written by Redaktion_Report
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Das Fenster aufgebrochen, die Wohnung durchwühlt, Schmuck, Wertsachen und persönliche Erinnerungsgegenstände fehlen. 2005 war in österreich ein echtes Rekordjahr, was die Zahl der Wohnungseinbrüche betrifft: Insgesamt rund 20.000 Einbruchsdiebstähle verzeichnete die polizeiliche Anzeigenstatistik. Und auch heuer gilt es, sich vor unliebsamen Eindringlingen zu fürchten: Eine Tatsache, die sich bereits bei der Nachfrage nach potenten Sicherheitsvorkehrungen bemerkbar gemacht hat, bestätigen die einschlägigen Anbieter. Doch auch auf dem Markt der Sorgen - und scheinbar wirksamen Absicherungen dagegen - heißt es nun, enger zusammenzurücken. Eine neue Branche hat den Konsum mit der Angst vorm Schwarzen Mann entdeckt: der Technologiemarkt. Ob nun der amerikanische Festplattenhersteller Seagate eigens gestrickte Speicherplatten für überwachungssysteme anpreist, der Wr. Neustädter Spezialist Sorex Module zur Funkalarmierung an beweglichen Gegenständen anbringt, oder das Tiroler Startup-Unternehmen Tirolux elektronische Wegfahrsperren für Ski ankündigt - dank Hightech soll jetzt den Langfingern das Leben schwer gemacht werden. Auch die staatstragende Telekommunikationsinstitution Telekom Austria erfreut sich ob diesen Themas regen Zuspruchs. Anfang Sommer ersannen die Produktstrategen Alarmanlagen in Haushaltsgrößen - samt Internetanbindung ans TA-eigene Securitycenter und die Weiterleitung von Alarmen an Polizeidienststellen. Die Botschaft ist klar: Die erweiterte Produktpalette soll die fallenden Umsätze des stagnierenden Telefoniemarktes kompensieren. Im Basispaket: Basisstation, Bewegungsmelder, Magnetkontakt zur drahtlosen überwachung von Türen und Fenstern sowie ein flotter Funkhandsender. Und die Sicherheitslösung ist erweiterbar: Das Sortiment reicht von Außensirene über Glasbruchmelder bis hin zu einem Notruftaster. Ende Juli hatten bereits mehr als tausend Kunden in das Basispaket investiert - die meisten sogar zusätzlich in weitere Module wie etwa Magnetkontakte oder Zusatzkameras. Der laufende Paketverkauf wird den Vertriebserwartungen gerecht, heißt es aus der TA-Zentrale. Allein von den Folgeinvestitionen der Kunden, die bis zu tausend Euro in die TA-Alarmanlage stecken, sei man überrascht. Grund genug für die Telekom, nun auch im Businessbereich das klassische IT-Securitygeschäft durch die physischen Komponenten zu erweitern. Man wirbt mit flotten Foldern zur neuen Sicherheitsschiene. So auch dort, wo die heile Welt groß geschrieben wird - beispielsweise im Ikea-Katalog.