Licht und Schatten in der heimischen Wohnbaupolitik. Mit 65.700 Wohnbaubewilligungen im Jahr 2015 wurde zwar ein 20-Jahre-Höchstwert aufgestellt, gleichzeitig brachen aber die Wohnbauförderausgaben um 420 Millionen Euro oder 14 Prozent ein. Das Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) erhebt jährlich die Wohnbauförderungsstatistik im Auftrag des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie. Demnach erreichten die Wohnbaubewilligungen mit 65.700 Bewilligungen den höchsten Wert seit über 20 Jahren, jedoch brachen die gesamten Förderausgaben um 14 % auf 2,5 Milliarden Euro ein. Dabei liefern die einzelnen Bundesländer eine sehr unterschiedliche Performance. Während Tirol, Vorarlberg und die Steiermark die Ausgaben annähernd konstant hielten, waren sie in Salzburg, Niederösterreich, Wien und im Burgenland stark rückläufig (siehe Tabelle). Blickt man auf die letzten Jahre, zeigt seit 2009 eine starke Schwankung in den Förderungszusicherungen. Nach einem Einbruch in den Jahren 2010–12 folgten 2013/14 starke Förderjahrgänge. Die 25.900 Förderungszusicherungen im Jahr 2015 bedeuten dazu einen Rückgang um 11 % und eine Rückkehr auf das niedrige Niveau von 2011/12. Dieser Rückgang betraf 2015 vor allem den Geschoßwohnbau und insbesondere Wien. Der aktuelle Bauboom wird vor allem vom freifinanzierten Wohnbau getragen. Nur noch 30 % der neu errichteten Eigenheime und 60 % der Geschoßwohnungen werden mit Fördermitteln kofinanziert. In etlichen Bundesländern, u.a. in Wien, zeichnet der freifinanzierte Neubau bereits für mehr als die Hälfte des großvolumigen Neubaus verantwortlich. »Damit gibt die öffentliche Hand ein wichtiges Lenkungs-Tool aus der Hand«, kritisiert Studienautor Wolfgang Amann. Weiter an Bedeutung verliert die Sanierung. Die Sanierungsförderung sank 2015 gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 650 Millionen Euro.