Henkel CEE will 2009 rund 30 Millionen in die Produktionsstandorte in Osteuropa investieren. Auch drei neue Bautechnik-Werke sind geplant. Für Probleme sorgen der Konjunkturrückgang und der teils dramatische Wertverlust der Landeswährungen. Henkel Central Eastern Europe-Chef Günter Thumser will auch im Jahr 2009 kräftig investieren und fährt damit einen deutlich anderen Kurs als der Mutterkonzern. In Düsseldorf hat Vorstands-Chef Kasper Rorsted erklärt, dass im Zuge der Wirtschaftskrise 500 Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet werden und einzelnen Standorten sogar die vorübergehende Schließung droht. Außerdem werden die Investitionen im laufenden Jahr um ein Drittel gekürzt und das Budget für Zukäufe gestrichen. Bei Thumser klingt das anders. Er will auch 2009 kräftig investieren. Rund 30 Millionen Euro sollen in bestehende Produktionsstandorte für Wasch- und Reinigungsmittel in Zentral- und Osteuropa fließen. Davon werden acht Millionen für den Ausbau des Wiener Werks verwendet. Zudem ist die Errichtung von drei neuen Bautechnik-Werken in Russland, der Ukraine und im Baltikum in Vorbereitung. „Wir richten den Blick weiterhin nach Osten“, sagt Thumser, der nach wie vor fest an die langfristigen Wachstumsperspektiven der Region glaubt. Und das trotz der aktuellen Turbulenzen. Neben dem allgemeinen Konjunkturrückgang macht Henkel speziell die Währungskrise zu schaffen. Der polnische Zloty hat seit Juli mehr als 30 Prozent an Wert verloren, fast ein Viertel büßte der ungarische Forint ein und in der Ukraine hat die Hrywnja um mehr als 21 Porzent nachgegeben. Nicht viel besser geht es den Währungen in Tschechien, Russland, Serbien und der Ukraine. Trotz dieser ungünstigen Rahmenbedingungen konnte Henkel CEE 2008 den Umsatz um 13 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro steigern. Davon entfielen fast 44 Prozent auf den Unternehmensbereich Wasch-/Reinigungsmittel, etwa 43 Prozent auf Klebstoff-Technologien und knapp über 13 Prozent auf Kosmetik & Körperpflege. In sämtlichen Geschäftsfeldern konnten laut Thumser prozentuell zweistellige Wachstumsraten erzielt werden. Die umsatzstärksten Länder waren Russland (21,2 % des Gesamtumsatzes), Polen (13,8 %), die Türkei (10,9 %), die Ukraine (8,4 %) und Österreich (8,1 %). Die größten Wachstumsraten wurden in Russland (+28%), in der Ukraine (+ 26%) sowie in Bulgarien (+ 20%) verzeichnet.Eine konkrete Prognose für 2009 will Thumser nicht abgeben. Obwohl sich die Märkte in Osteuropa in den ersten beiden Monaten des Jahres durchaus positiv präsentierten. „Zumindest in der Landeswährung. Nach der Umrechnung in Euro sieht die Sache anders aus“, sagt Thumser. Deshalb wurde auch für jede Währungsentwicklung ein eigenes Szenario erstellt. Zudem will Thumser das „Local Sourcing“ weiter verstärken und den Rohstoff-Einkauf so weit als möglich in nationalen Währungen durchführen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Entwicklung von innovativen Rezepturen und neuen Technologien. Etwa am Standort Ebensee, der mit 700000 Euro zum Fugenbunt-Kompetenzzentrum für Südosteuropa aufgerüstet wurde.Henkel setzt auf InnovationenMit den geplanten Investitionen von 30 Millionen Euro will Henkel CEE auch die Marken und deren Innovationskraft stärken. So sind 2009 etwa alleine für den Wasch- und Reinigungsmittelbereich rund 400 lokale Marktforschungsstudien in der CEE-Region geplant. Ein Schwerpunkt bei Henkel wird weiterhin die Nachhaltigkeit sein. Mit Persil Gold verspricht Henkel eine Reduktion des Stromverbrauchs um bis zu 40 Prozent dank geringerer Waschtemperatur. Unter Cimsec wiederum führt Henkel eine innovative Fugenmasse mit 5-Jahres-Garantie gegen Schimmelbildung ein. WINTeQ Fenster- und Fassadenabdichtungssysteme sollen bei der Wärmedämmung helfen. Und mit Essential Color kommt jetzt unter Schwarzkopf die erste permanente Coloration ganz ohne Ammoniak und mit bis zu 80 Prozent naturbasierten Inhaltsstoffen auf den Markt.