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"Telekom macht, was sie will“

Am Zusammenschaltungsmarkt ist etwas Ruhe eingekehrt. Einige Unternehmen sehen darin eine mangelnde Aktivität der Regulierungsbehörde. Geht es nach One-Sprecher Michael Sprinzl, dann könnten Oberregulator Heinrich Otruba und sein Team am IC-Markt durchaus mehr Zähne zeigen. "Der Zusammenschaltungsmarkt ist insgesamt verbesserungswürdig. Es findet nämlich gar kein Markt statt, sondern der Regulator steuert ihn de facto“, begründet Sprinzl seine geringe Freude mit der Behörde. Denn durch die Entscheidungen des Regulators würden die Marktpreise faktisch festgelegt, auch wenn es in vielen Fällen gar keine direkte Entscheidung der rtr dazu gegeben habe. Außerdem werde die Verhandlungspflicht, die der Telekom Austria auferlegt ist, immer mehr zur Farce, da die Telekom überhaupt nicht an ernsthaften Gesprächen interessiert sei, vermutet Sprinzl.

Gleichzeitig sieht er aber auch Verbesserungen, wie im jüngsten Fall bei der Entscheidung über die Zusammenschaltungsentgelte zwischen mobilkom und max.mobil. Sprinzl: "Der Regulator geht offenbar davon ab, im gleichen Netz das Gleiche zu verlangen. Nun werden zu Recht auch die wirtschaftlichen Verhältnisse der Betreiber beurteilt, und in dem Fall bekommt halt A1 dann weniger Geld.“ Getreu seiner überzeugung, dass der Regulator indirekt die Marktpreise der Mitbewerber regelt, geht Sprinzl davon aus, dass bis Jahresende die Engelte dann für alle Anbieter bei 11 Cent liegen werden (siehe Infobox "mobilkom versus max.“).

"TA schadet sich selbst“. Mit Kritik spart auch nicht Christian Rosner, Geschäftsführer von eTel österreich: "Es ist erschütternd, dass wir Carrier höhere Interconnection-Kosten als die Mobilfunker haben. Aber leider reguliert der Regulator im Moment sehr wenig - und die Telekom macht, was sie will.“

In das gleich Horn stößt Martin Halama, Sprecher der UTA: "Wir rechnen bei den Interconnection-Preisen heuer mit keinen großen Veränderungen. Im Festnetzbereich sind sie ohnehin schon so gering, dass sich Investitionen in diesen Bereich fast nicht mehr rechnen. Und der Marktbeherrscher Telekom Austria drückt die Endkundentarife noch weiter runter, wodurch daraufhin auch die Interconnection-Tarife sinken. Aber damit schaden sie sich ja auch selber.“ Die Aufregung der Alternativen kann rtr-Geschäftsführer Heinrich Otruba nicht ganz nachvollziehen. Geht es nach ihm, dann wird das Thema Interconnection "zusehends aus dem Tagesgeschäft der rtr verschwinden“. Otruba: "Bei der Interconnection geht es im Wesentlichen um Preise. Aber irgendwann hat auch die Preisregulierung ihr Ende.“

Keine Bewegung beim Mobilfunk. Der Kampf gegen die TA verbindet zwar die Alternativen, aber da hört sich auch schon wieder die Gemeinsamkeit auf. Ganz unterschiedliche Meinung herrscht verständlicherweise zwischen Festnetzbetreibern und Mobilfunkanbietern was die hohen IC-Entgelte vom Festnetz ins Handynetz betrifft. Doch hier scheinen die Fronten festgefahren zu sein. Während Martin Halama ohnehin nicht damit rechnet, dass sich in diesem Bereich heuer noch etwas bei den Preisen tun werde, ist Michael Sprinzl verwundert, wie die Festnetzbetreiber überhaupt geringere Entgelte verlangen können. Sprinzl: "Der Ausbau eines Festnetzes kostet einen dreistelligen Millionenbetrag, Mobilfunk hingegen kostet einen zweistelligen Milliardenbetrag.“

Völlig neutral verhält sich in diesem Konflikt verständlicherweise der Verband Alternativer Telekomnetzbetreiber (VAT), der sowohl reine Festnetzanbieter wie auch Mobilfunk- und Festnetzbetreiber vertritt.

UPC droht "Marktbeherrschung“. Mit ganz anderen Problemen hat inzwischen UPC-Telekabel zu kämpfen, denn ihm droht Unbill aus Brüssel. Erkennt nämlich die EU das Unternehmen in zahlreichen Märkten als Marktbeherrscher an, dann könnte UPC beispielsweise dazu verpflichtet werden - und die Folgen daraus wären wirtschaftlich katastrophal. Entsprechend zurückhaltend wird dieses Thema daher auch kommentiert. UPC Telekabel-Sprecherin Inge Schultes-Holenka: "Zur Zeit laufen die Marktanalysen in Brüssel, daher will sich die Konzernzentrale momentan dazu nicht äußern.“

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Transparenz in Wien

Transparenz in Architekturfragen: Ein Muss für die Wiener Stadträte Bernhard Görg (öVP) und Werner Faymann (SPö). Zumindest erklärten das beide vor der Gemeinderatswahl. Die Vorgänge rund um den Wiener Kaipalast, der von der Baupolizei vor wenigen Wochen zum Abbruch freigegeben wurde, zeichnen jedoch ein differenzierteres Bild. Um das 1911 vom Wiener Architekten Ignaz Reiser geplante Geschäftshaus, eines der ersten Stahlbetonbauwerke Wiens, ranken sich Spekulationen um nicht veröffentlichte Gutachten und Unmut über den mutwilligen Abbruch eines aus architekturhistorischer Sicht wertvollen Gebäudes.

Die Zürich Kosmos Versicherung, seit 1930 Eigentümer, hatte 1997 laut eigenen Angaben sechs Millionen Schilling in eine Sanierung des Hauses investiert, diese Arbeiten aber eingestellt, nachdem schwere Schäden an der Tragkonstruktion infolge eines Brandes zutage getreten waren. Der Statiker Peter Kramer wurde mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt, das der vom Bundesdenkmalamt beigestellte Gutachter Alfred Pauser bestätigte: Sanierungsmaßnahmen an den Decken würden keinen im heutigen Sinn konsensfähigen Bauzustand sicherstellen, so die Schlussfolgerung. Als Konsequenz entschloss sich die Versicherung 1999, den Abbruch zu beantragen und einen Architektenwettbewerb für den Neubau eines Büro- und Geschäftshauses auszuschreiben, den das österreichische Architektenduo Marta Schreieck und Dieter Henke gewann.

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Unterschriftslos

Die Porr AG hat Probleme mit ihren Bürohausprojekten. Der Florido Plaza im Wien-Floridsdorf, von der Porr-Tochter UBM entwickelt, soll Ende September übergeben werden, noch gibt es aber keinen einzigen unterschriebenen Mietvertrag für die 36.000 m2 Bürofläche. Dass es mit der Verwertung Probleme gibt, zeigt der Umstand, dass die deutsche Real IS, deren Bayernfonds den Florido mit der UBM vermarktet, nicht nur die Wiener Mannschaft, sondern auch das Raum- und Verwertungskonzept des Towers total umgekrempelt hat.

Für Real-Geschäftsführer Jürgen Schmid war das Konzept Shopping-Entertainment, wie es gerade in der Millennium City am Handelskai durchgezogen wird, abschreckendes Beispiel: "Diese Mischform hat keine Zukunft. Wir sind mit der Verwertung mit Absicht nicht frühzeitig auf den Markt gegangen, weil wir uns die Mieter aussuchen wollen", behauptet Schmid.

Auch die Porr selbst hat ihre lieben Sorgen. Der "Office Provider", direkt neben der Konzernzentrale am Laaerberg gelegen, wird Ende das Jahres fertig. Auch dort kann man sich über keine fixen Mieter für 16. 000 m2 freuen. "Es könnte schneller gehen", gibt man in der Verwertungsabteilung zu.

Dass es für das Bürohaus auf der überplattung der Südost-Tangente lediglich unterschriftsreife Verträge gibt, sieht der Wiener Immobiliensachverständige Alfons Metzger nicht dramatisch: "Es gibt so genannte Ankermieter, die warten, bis ein oder zwei unterschrieben haben und ziehen dann nach. Außerdem geht heute der Trend dahin, dass Developer dem Käufer Mietgarantien geben. Gekauft wird nur, wenn das Haus zu 80 Prozent ausgemietet ist."

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Planspiele

Georg Stonawski hat sich viel vorgenommen: "Unser Ziel ist es, bautechnische Daten so miteinander zu verknüpfen, dass das Aufstellen eines Krans mitsamt der dafür notwendigen Logistik nicht nur dreidimensional, sondern auch im zeitlichen Ablauf darstellbar wird." Stonawski ist Leiter des Zentrums für Virtual Reality VRVis, das sich seit Mitte vergangenen Jahres mit der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet von Virtual Reality und den Möglichkeiten der Visualisierungstechnik beschäftigt. Nun hat sich das Kompetenzzentrum mit der 3D-Grafikschmiede Imagination und der Mischek Ziviltechniker GmbH zusammengetan, um alle für ein Bauvorhaben relevanten Informationen zu sammeln und den Bauprozess vom Entwurf bis zum Betrieb grafisch nachvollziehbar machen zu können.

"Es gibt ja viele CAD-Systeme", so Stonawski. "Wir wollen aber alle Ablaufdetails einer Baustelle in einem 3D-Modell digital simulieren, um darzustellen, wie die Planung ineinander greifen muss." Das Forschungsprojekt für dieses Controlling Tool befindet sich noch ein der Spezifikationsphase, mit ersten Ergebnissen rechnet Stonawski in einem halben Jahr.

Kompetenzzentren sind der letzte Schrei. In diesen Pools arbeiten Forschung und Wirtschaft zum beiderseitigen Gewinn zusammen. Und das beste daran ist, dass sie von Bund und Ländern gefördert werden. VRVis wird zu 60 Prozent gefördert, der Rest kommt aus der Wirtschaft. In einigen Wochen will man sich auch entsprechend präsentieren: mit einem Standort im neu eröffneten Tech Gate Vienna in der Donaucity.

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Gewisse Mängel

Die eingestürzte Decke im Gasometer B wird durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. "Die Ausführung in Beton wäre sowohl technisch als auch terminlich nicht mehr zu schaffen gewesen", ist aus der Stahlbauabteilung der Wibeba zu hören. Das Wiener Bauunternehmen wurde vom Bauherrn der Gasometerrevitalisierung, der Gasometer Mall Betriebs- und Errichtungsgesellschaft (GME), beauftragt, eine Decke aus radialen Stahlträgern zu konstruieren, die mit Steinwolle gedämmt und mit Gipskarton verkleidet werden. Sie ersetzt die 1500 m2 große, elliptisch geschwungene und freitragende Stahlbetondecke über der Veranstaltungshalle, die im Februar eingestürzt war.

"Es war nicht der Beton!" Zu diesem Schluss kommt der renommierte Wiener Bauingenieur Alfred Pauser, der im Auftrag des Gerichts den Einsturz untersucht hatte. Es liege, so Pauser, einerseits an der horizontalen Bewehrung, die bei der starken Krümmung im übergang von der flachen Schalendecke zur Wand unterbemessenen gewesen sei. Andererseits sei die Ursache für den Einsturz bei "gewissen baulichen Mängeln" zu suchen. "Es gab bereichsweise mangelnde Verbundeigenschaften zwischen Beton und Stahl infolge der Abschalung", so Pauser.

Anders ausgedrückt: Die statische Berechnung der Decke war ungenau, die Schalung wurde zu früh entfernt. Sowohl Statik als auch Bauaufsicht liegen beim Wiener Ingenieurbüro Fritsch, Chiari und Partner.

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87 Staaten ratifizierten Kiotoprotokoll

Bis dato haben 87 Staaten aus aller Welt das Kiotoprotokoll ratifiziert. Das teilte die Generalsekretärin des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg (WSSD), Joke Waller-Hunter, mit. Waller-Hunter sagte, die 87 Staaten repräsentierten 37,1 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Eine der Voraussetzungen für das Inkrafttreten des Protokolls, dass mindestens 55 Staaten dieses ratifizieren müssen, ist damit erfüllt. Noch nicht erfüllt ist die zweite Voraussetzung. Sie besagt, dass die Staaten, die das Protokoll ratifiziert haben, 55 Prozent der von dieser Ländergruppe ausgehenden Treibhausgasemissionen repräsentieren müssen. In diesem Zusammenhang hat Japan Russland aufgefordert, das Kiotoprotokoll zu ratifizieren. Die russischen Widerstände gelten als eine der wichtigsten Hürden auf dem Weg zur Umsetzung des Protokolls.
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Mobilfunk: Orange spielt, O2 spart

Wenn es um Kundenbindung geht, dann setzt O2 auf den Kostenfaktor: Neukunden, die bereits ein Handy besitzen, zahlen zwölf Monate lang keine Grundgebühr, wenn sie auf ein subventioniertes Neugerät verzichten. Weiters müssen die Neukunden den Anschlusspreis von 24,95 Euro nicht bezahlen. Die Aktion läuft bis zum 13. November 2002.

Orange wiederum setzt auf "Mobile-Gaming". Dazu wurde eine eigene Task Force gebildet, die sich auf die Vermarktung und die Entwicklung von exklusiven Franchises konzentrieren. Unterstützt wird die Kampagne durch einen verstärkten Portal-Auftritt.

Vodafone hingegen führt im September ein Bonusprogramm ein ("Vodafone-Stars"), bei dem Kunden Lufthansa-Bonusmeilen sammeln können. Bei allen Tarifen gibt es eine Lufthansa-Meile pro Euro Netto-Umsatz. Außerdem werden im Miles&More-Prämienshop Handys und Zubehör angeboten.

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Am Weg zur Open Source Telefonie

Open Source-Gedanken in der Welt der Telefon-Anlagen? "Sind voll im Gang", sagt Karl Weilguny, Vorstand der Kapsch BusinessCom, im Report-Gespräch, "entsprechend den Kundengegebenheiten erfolgt eine langsame Migration zur Offenheit der verwendeten Software." Langsam, denn: Neue Gesamtsysteme on the green field sind selten. Jedenfalls gilt: "Voice im Network kann nicht proprietär sein." Für die Kommunikation zwischen verschiedenen Telefonanlagen hat die VoIP-Schnittstelle ihren Vorgängern längst den Rang abgelaufen.

Nach der Mehrheits-übernahme der Schrack BusinessCom will die Kapsch-Tochter in der Zukunft allumfassender "Problemlöser für Kommunikationsangelegenheiten" sein. Ein vormaliger Hardware-Seller also, der bereits heute mehr als 50 Prozent mit Software und Services einspielt. "Lösungen gehört die Zukunft. Das sieht in der Praxis dann etwa so aus, dass wir Ericsson-Hardware mit Call-Center-Software von Nortel bestücken, aber selbst Consulting und Integration beim Kunden durchführen." 2004 soll der Software-Anteil am Umsatz bereits zwei Drittel erreichen.

Der Lifecycle im Telefonie-Business beträgt durchschnittlich nicht mehr länger als drei bis vier Jahre. "Eine laufende Beschäftigung mit Lieferanten ohne Exklusivität kann hier nur die Antwort sein."

Die vormaligen Proporz-Lieferanten haben allerdings unterschiedlich auf neue Marktgegebenheiten reagiert: Während Ericsson in österreich nach einem Management-Buyout eben in Kapsch aufgegangen ist und zusammen massiv den Export in Richtung Zentral- und Mitteleuropa forcieren will, hat Alcatel etwa die Reorganisation auf internationaler Ebene durchgeführt; Siemens setzt ebenso auf internationale Konzern-Stärke.

Die Vorbilder. Weilguny kann sich durchaus anfreunden mit Vorbildern wie IBM auf der einen, Microsoft auf der anderen Seite: "Sehr breites Business-Portfolio mit Hersteller-Unabhängigkeit à la IBM? Fein. Schaffung von De-facto-Standards à la Microsoft? Noch besser. Mit Smart-user-Komponenten oder dem Projekt Internet for rooms sind wir auch am besten Weg dorthin." Bei letzterem handelt es sich um eine Web-Access-Lösung, die speziell auf die heimische Hotellerie zugeschnitten ist und dort vorhandene Fernseher mit Set-Top-Boxen integriert. - Der allumfassende Problemlöser hat also unter den Begriff Kommunikationsangelegenheiten neben der Telefonie und E-Business auch bereits Multimedia-Services eingereiht.

Die Kritik. An der aktuell schick gewordenen Jammerei betreffend die Wirtschaftslage will Weilguny nicht teilnehmen: "Provider-Investments steigen bereits heuer wieder. Jedoch: Viel wichtiger ist, endlich zu erkennen, dass in österreich eine massive Unterbewertung der Telekommunikation in der Forschung vorherrscht."

Und dass nicht zuletzt die Drehscheibe Wien sich gar viel langsamer drehe als allgemein behauptet: "Insgesamt sind die wirtschaftliche als auch die politische Präsenz in den Oststaaten höchst mangelhaft bis kaum vorhanden. Hier haben wir die eigentlichen Versäumnisse begangen."

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Projekt WIN

Wireline - Wireless: Die Suche nach dem optimalen Organigramm des Telekom Austria-Konzerns hat ein Ende. Was bleibt, ist der Fokus auf zwei getrennte Märkte mit zwei selbständigen Units, eben das Mobilfunkgeschäft und das zusammengefasste Festnetz-, Internet- und Datengeschäft. Oder, anders ausgedrückt: Anstatt vier Rechnungen nur mehr zwei.

Wireline - Wireless: "Ich will an Konvergenz eigentlich nicht recht glauben", sagt General Heinz Sundt, "der Massenmarkt teilt sich nach wie vor in zwei fundamentale Märkte, die grundverschieden sind." Wireline, oder eben nicht. Und das spiegelt sich auch in den internen Rationalisierungsmaßnahmen durchaus wider: Denn die in Umsetzung befindlichen Steps in Richtung zentrales customer care schließt die mobilkom aus. 80 Prozent der Kundenanfragen binnen 20 Sekunden von einem single-point-of-service - die Ansage gilt für Wireline. "Vollständig integriertes Billing, konzernweit einheitliche Software - glauben Sie mir, aus mir sprechen 20 Jahre EDV-Erfahrung - sind für die Telekom Austria nicht sinnvoll." Nun ja, max.mobil istgleich T-Mobile macht es. "Ich wünsche denen viel Spaß dabei."

Dennoch: "Die Rede ist von integrierten Angeboten, die marktkonform und mit weniger internen Reibflächen entwickelt werden." Strategie- und Technologie-Entwicklung im drahtgebundenen Telekom-Business rücken zusammen, im Retail-Bereich sollen mit klarem Fokus auf Unternehmens-Kunden zweistellige Zuwachsraten erzielt werden. Als ausführendes Organ bedeutet das für den neuen Datakom-Boss Anton Steinringer heuer einen geschätzten Umsatz in der Höhe von 7,3 Milliarden Schilling. Und Heinz Sundt ist visionär genug, nicht alleine von Unified Messaging, intelligenten Voice-Services sowie Festnetz-SMS zu sprechen, sondern kann sich durchaus auch vorstellen, dass die Systemintegration künftig auch Vertrieb und Service von Servern und vor allem Software umfasst.

Weihnachten, das ganze Jahr. überhaupt: Der Re-Strukturierung ist die Neu-Strukturierung gewichen. Nach dem Projekt WERT - Personalabbau, Kosteneinsparung & Investmentkürzung - steht das Projekt WIN am Programm: Und das beabsichtigt neben der Festnetz-Einheit samt Profitcenter-Struktur und zentralem Support vor allem eines: Marktoffensive total. "Wir wollen Kunden retour."

Anders ausgedrückt: "Die letzte Weihnachtsaktion war äußerst erfolgreich - mittlerweile machen die per TikTak-Tarif verrechneten Gespräche 20 Prozent des Sprachaufkommens aus. Derlei Aktivitäten sollen nun das ganze Jahr folgen. Es geht um eine laufende Unter-Druck-Setzung des Mitbewerbs." Mit der Konsequenz einer weiteren Marktbereinigung gegen Ende des Jahres.

Neues Selbstvertrauen. Generell ist die weinerliche Stimmung im Festnetz-Bereich neuem Mut gewichen. Der monatliche Zwei-Prozent-Marktanteils-Verlust im Jahr 2000 sei nunmehr aufgefangen - 56,24 Prozent market share sei der aktuelle Wert.

überzeugend sind die hard facts: Kostensenkung im Festnetz-Bereich um 10,3 Prozent bei einem EBITDA-Plus von 44,1 Prozent. Rund 2100 Mitarbeiter netto im Jahr 2001 abgebaut. Und am wichtigsten: "Wir sind die einzige Telekom Europas, der es gelungen ist, im letzten Jahr die Debts deutlich zu verringern." - Der Schuldenstand des Konzerns sank von 3,581 Milliarden Euro auf 3,291 Milliarden. (Das Verhältnis Net.Debt zu Eigenkapital sank damit von 137,5 Prozent auf 126,3 Prozent.)

Finanz-Boss Stefano Colombo fügt hinzu: "Wohlgemerkt ist dieser Schuldenabbau nicht durch den Verkauf von Firmenjuwelen erzielt worden, sondern Resultat ordentlicher Arbeit." Und: "Bedenken Sie auch, dass uns das Engagement bei der slowenischen Si.Mobil weitere 200 Millionen Euro gekostet hat."

Alles in allem also Grund genug für die internationale Investoren-Gemeinde - 60 Prozent der an der Börse notierten Aktien sind in ausländischem Besitz, 13.000 Mitarbeiter-Aktionäre verfügen nicht einmal über ein Prozent des Aktienbestandes, der größte Aktionär hält mehr als 10 Millionen der insgesamt 112 Millionen Aktien - bei guter Laune gehalten zu werden: "Ich denke, wir sind mittlerweile so weit, dass der Kursanstieg die tatsächliche betriebswirtschaftliche Ertragskraft und nicht etwaige übernahme-Phantasien widerspiegelt", kommentiert der General. Investor-Relations-Mann Hans Fruhman spricht überhaupt von Unterbewertung: "Kursziel: 11,5 Euro."

Wirtschaftsmotor Telekom. Allen Filetierungs-Spekulationen zum Trotz präsentiert sich der Konzern also gesünder und einheitlicher wie schon lange nicht. Bedeutet das für die vor- und nachgelagerten Branchen ein baldiges Auftragsplus? "Sie haben Recht, wenn Sie sagen, dass die TA der Haupt-Stimulans der österreichischen Wirtschaft ist. Eine Investitions-Rücknahme trifft vor allem die Ausrüster-Unternehmen. Diese haben allerdings geraume Zeit exzellent von der Liberalisierung profitiert, müssen aber nunmehr auf neue Gegebenheiten reagieren."

Von einer "Konzentrierung" der Investments, nicht einem generellen "Zurückschrauben" sei die Rede. Und zwar eine Konzentration auf das Breitband-Business, das die Hälfte der spendings vereinnahmen soll. Neben der Verdoppelung der ADSL-Nutzer in österreich - für Tschechien gibt es noch keine Rollout-Pläne - bis Ende des Jahres denkt CTO Rudolf Fischer an den "Multimedia-Anschluss der ersten Generation": Als Wegbereiter für digitales Fernsehen sind 1 - 2 Mbps sowie höhere Downloadlimits angedacht, zudem Versuche mit Set-Top-Boxen sowie der X-Box von Microsoft im Laufen. Insgesamt bedeutet das "mehrere Milliarden für das Netz" sowie "massive Bemühungen, die öffentliche Wahrnehmung unserer günstigen Angebote dramatisch zu steigern". Durch eine ADSL-Radiuserweiterung von drei auf vier Kilometer und den Ausbau weiterer 60 Wählämter soll die ADSL-Versorgung von 71 auf 77 Prozent der Gesamtbevölkerung angehoben werden. 656.000 Webkunden verbuchte die Telekom per Ende 2001.

Zukunfts-Pläne. Die von der UTA und einem weiteren halben Dutzend Provider für das heurige Jahr massiver angekündigten Entbündelungs-Versuche lassen den Telefontanker relativ kalt - bis dato seien gerade einmal 3600 Leitungen aus dem TA-Netz entflechtet: "Auch hier gilt: Wo im Business-Bereich die individuelle Lösung finanziell sinnvoll ist, herrschen beim Massen-Geschäft andere Gesetze." Soll heißen: Die Nutzung der Telekom Austria-Leitungen für DSL-Angebote alternativer Anbieter sei in der Regel entschieden billiger als der Betrieb einer jeweiligen Last Mile.

Weit eher ruft den General die nunmehr bereits oftmals erwähnte Forderung nach symmetrischer Regulierung auf den Plan - "Hoffnung auf ein Ende der Umklammerung", heißt das im TA-Jargon. Zeigt aber dennoch eher Optimismus denn Selbstmitleid: "Wir haben die Konsequenzen einer sehr harten Regulierungs-Strategie in österreich bereits hinter uns. Wir müssen nicht mehr um Modalitäten rund um die Preselection diskutieren, was sich aktuell etwa in Deutschland bemerkbar macht."

Abseits positiver Kennzahlen und schlagkräftiger Struktur häuft sich dieser Tage freilich die Frequenz der Gespräche mit der Telecom Italia. Der Ausstiegswunsch aus dem Süden sei dabei in Ausschreibungs-Zeiten für Großprojekte wie den Bündelfunk TETRA des Innenministeriums "alles andere als förderlich". Der Zuschlag für den Deal ist für Heinz Sundt dennoch wichtig: "Notfalls auch mit anderen Finanzierungs-Methoden."

Und wie sehen Sie die Versäumnisse österreichs, sowohl wirtschaftlich als auch politisch, in den osteuropäischen Reformstaaten präsent zu sein? "Es stimmt, hier hat österreich zahlreiche Chancen vertan, kaum Voraussetzungen geschaffen. Für einen Konzern wie die Telekom Austria jedoch, der aus Börsegängen keinen Cent lukriert, sind Expansions-Pläne à la Deutsche Telekom ein anderes Kaliber."

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Neuer Server, neuer Manager

Der neue Manager für Systems Sales - das betrifft die eServer sowie Speicher- und Druckerprodukte von IBM - heißt Jürgen Million, der bereits seit 17 Jahren Big Blue die Stange hält.

Und er schwärmt - wie könnte es anders sein - von einheitlichen Applikationen für die gesamte Server-Linie, die mit dem neuen x360 erstmals einen Vertreter bekommen hat, der Intels XEON-Prozessoren einsetzt. "Die IBM-Welt ist eine Open Platform, die technisch Bewährtes wie Prozessoren, Speicher und I/O-Produkte zu Mainstream-Preisen verfügbar macht." Dass es dabei zu "einem signifikanten Anstieg bei den ausgelieferten LINUX-Servern" kommt, sei nicht verwunderlich - gerade im Mainframe-Bereich würde der Siegeszug des Pinguin-Betriebssystems rasant vonstatten gehen.

Der neue x360 besticht vor allem durch Dioden-Diagnostik, wie sie etwa auch bei Kopierern eingesetzt wird, und so die Servicierung zum Kinderspiel macht.

Und ASP? Thin Clients? "Märkte muss man machen. Es gibt nichts Schlimmeres, als zu früh den Rahm abschöpfen zu wollen."

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