Vom Schwarzwald bis in die Türkei
- Written by Redaktion
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Die OMV hat sich vom lokalen Player mit geringem Exportanteil zu einem echten Global Player am Energiesektor entwickelt. Generaldirektor Gerhard Roiss zeichnet den steilen Aufstieg zu einem der wichtigsten Unternehmen Österreichs nach und wirft einen Blick auf die Herausforderungen der Zukunft.
Die OMV ist ein österreichisches Unternehmen, das sich im letzten Jahrzehnt kontinuierlich zu einem erfolgreichen internationalen Player im Energiebereich entwickelt hat. Noch vor zehn Jahren konzentrierten sich 80 Prozent des OMV-Geschäfts auf das Kernland Österreich, der Rest war international. Heute ist es umgekehrt. OMV ist der führende Energiekonzern in Mittel- und Südosteuropa. Unser Tankstellennetz sorgt vom Schwarzwald bis in die Türkei für Mobilität. Wir haben unsere regionalen Schwerpunkte klar definiert. Dabei fokussieren wir uns auf drei Kernmärkte, Mittel- und Osteuropa mit Sitz in Wien, Südosteuropa mit unserer Drehscheibe Bukarest und die Türkei mit Zentrum Istanbul. Wir sind in diesen Regionen unter den führenden ausländischen Investoren und versorgen mittlerweile einen Markt von über 170 Millionen Menschen mit Energie. Durch unsere drei Hubs haben wir die Möglichkeit, diese Märkte gezielt anzusprechen und dabei das lokale Know-how zu nutzen.
Bereits zu Beginn der Wirtschaftskrise hat OMV rechtzeitig Projekte priorisiert und ist heute auf Ergebnisseite gut aufgestellt. Wir haben nach zwei herausfordernden Jahren 2010 ein kräftiges Plus des operativen Betriebsergebnisses (EBIT) von 66 Prozent im Vergleich zu 2009 erzielt. In den OMV-Märkten Mittel- und Osteuropa sowie Südosteuropa ist eine leichte Erholung der Konjunktur zum Teil schon spürbar. In unserem dritten Kernmarkt Türkei setzt sich das Wirtschaftswachstum auf hohem Niveau weiter fort, für heuer rechnen wir mit einem BIP-Wachstum von 4 bis 5 Prozent. Durch den kürzlich erfolgten Erwerb der Mehrheitsanteile an der türkischen Petrol Ofisi haben wir unser Tankstellennetz im wachstumsstärksten Markt Europas verdoppelt. Gleichzeitig haben wir Zugang zu den attraktiven, rohstoffreichen Produktionsstätten am Kaspischen Meer, im Mittleren Osten sowie in der kurdischen Region des Irak erhalten. Durch das Infrastrukturprojekt Nabucco schaffen wir eine neue Gasbrücke zwischen den reichen Gasvorkommen der kaspischen Region sowie des Mittleren Ostens und Europa.
Portfolio erweitern
Neben unserer Kernaufgabe, unsere Kunden auch in Zukunft mit sicherer Energie zu versorgen, erweitern wir unser Unternehmensportfolio: Wir stärken den Geschäftsbereich Gas & Power und investieren selektiv in Stromerzeugung. Im operativen Geschäft geht heuer das erste 870-MW-Gaskraftwerk der OMV im rumänischen Brazi in Betrieb. Moderne Gas-Kombi-Kraftwerke sind die energieeffizientesten und emissionsärmsten fossilen Kraftwerke auf dem Markt.
Dynamischer Markt
Generell wird sich die Energiewelt in den nächsten Jahren rasant verändern, viel schneller und dynamischer als in der Vergangenheit. Die von der Katastrophe in Japan ausgelöste Diskussion über die Atomenergie, die politischen Krisen in Nordafrika und im Mittleren Osten sowie der steigende Bedarf an Gas und Strom werden eine neue globale Energielandkarte zeichnen. Hier wollen wir aktiv mitwirken. Das Kerngeschäft der OMV wird aber weiterhin Öl und Gas bleiben. Wir sind sehr gut positioniert und werden auch in Zukunft profitabel wachsen.
>> Gerhard Roiss ist seit 2002 stellvertretender Generaldirektor der OMV, am 1. April dieses Jahres beerbte er Wolfgang Ruttenstorfer als Generaldirektor.