Wien ist alles und mehr
- Written by Redaktion
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Wien ist eine Stadt, die alle Stückerln spielt. Warum das so ist, verrät Fred Vavrousek, Bereichsleiter für Stadtkommunikation und Medien, und lüftet dabei das 200 Jahre alte Geheimnis des Erfolges.
Wien: Das ist der Heurige, das ist der Opernball, das sind Staatsoper und Burgtheater, das ist Gemütlichkeit, das ist Lebensfreude, das sind die Museen, das sind Wunderwerke an Blumenschmuck, das ist die Schönheit der Stadt. Wien ist aber auch die Stadt mit der besten Trinkwasserversorgung der Welt, mit einer optimalen Müllabfuhr, mit einer von Besuchern immer wieder bewunderten Reinlichkeit, mit fabelhaften Verkehrsverbindungen, mit einem sozialen Frieden ohnegleichen.
Es ist ein Wunder. Und zustandegekommen ist dieses Wunder dank einer Landesverfassung, die über 200 Jahre alt ist und die dazu geführt hat, dass die Verwaltungsbehörden des Bundeslandes Wien eine Kontinuität besitzen wie kaum eine zweite Stadt. Das führt dazu, dass die Beamten der Stadt Wien vom Bürgermeister bis zu den Männern der Müllabfuhr stolz darauf sind, dass sie für diese Stadt arbeiten dürfen, und ihren Ehrgeiz daran setzen, ihre Arbeit so gut wie möglich zu verrichten. Viele städtische Berufe sind geradezu erblich geworden und es gibt kaum jemanden, der sich benachteiligt oder degradiert fühlt. Auf diesem tragfähigen Fundament ruht nicht nur die Verwaltung der Stadt, sondern auch ihre Zukunft. Wenn man bedenkt, dass allein die Wiener Stadtwerke in den nächsten fünf Jahren über vier Milliarden Euro in die Infrastruktur investieren, bekommt man eine Ahnung von der wirtschaftlichen Kraft, die von Wien ausgeht und die dazu geführt hat, dass sie auch die letzte Wirtschaftskrise relativ unbeschadet überstanden hat. Wien ist eben nicht nur Oper und Heuriger, sondern auch ein Wirtschaftsdynamo, der weit über die Stadtgrenzen hinausgeht und beispielgebend ist.
Wirtschaftsmotor öffentliche Hand
Die Investitionen auf dem Schulsektor, in die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe, in die weitere Modernisierung der Verkehrsverbindungen werden weitere Milliarden verschlingen, für die im Stadtbudget vorgesorgt werden muss. Aber diese Kosten sind wohlkalkuliert und spielen sich herein. Wien ist und bleibt trotz aller Belastungen eine florierende Stadt.
Der Zwang zur Modernisierung auf allen Gebieten hat sich für Wien als segensreich erwiesen. Das ist besonders wichtig, weil die Bundeshauptstadt Wien dank ihrer geografischen Lage eine ungeheuer wichtige Rolle im Zusammenleben mit den östlichen Nachbarn spielt und in vielem (Bankensektor, Investitionssektor, Innovationssektor, etc.) den Ländern des Ostens hilft, den Anschluss an den mitteleuropäischen Standard zu finden.
Dass Wien trotzdem den Charakter einer liebenswerten Stadt behalten konnte, dass Wien von vielen als das Nonplusultra der Gemütlichkeit bezeichnet wird, dass Wien kulturell im Spitzenfeld der europäischen Hauptstädte liegt und dass Wien zu einem Ort geworden ist, an dem sich in zahllosen Kongressen die Intellektuellen aller Länder ein Stelldichein geben, ist zweifellos darauf zurückzuführen, dass hier Tradition und Zukunft eine Symbiose eingegangen sind, wie sie kaum anderswo zu finden ist.
Chance ergreifen
Die Öffnung Europas nach Osten hat Wien ungeheure Chancen beschert. Wien wird diese Chancen gerne nutzen, um seine historische Position als Tor zum Osten zurückzugewinnen. Man darf nicht vergessen, dass Wien seit einem Jahrtausend die Stadt war, die eine ganz besondere Rolle übernommen hatte, die einer Mittlerin zwischen West und Ost. Jetzt, im Zeitalter von Elektronik und Telekommunikation, ist die Konkurrenz zu anderen Städten härter geworden, aber die Stadt Wien und ihre Beamten sind dieser Konkurrenz gewachsen.