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Gute Kapitalisten

\"AutorSie sind steinreich. Und sie wollen Gutes tun.

Den Anfang machte 1997 CNN-Gründer Ted Turner, als er der UNO eine Milliarde Dollar spendete. Bill Gates steckte bereits Hunderte Millionen Dollar in die Erforschung und Entwicklung eines Malaria-Impfstoffes, in den nächsten zehn Jahren sollen es zehn Milliarden Dollar sein. Warren Buffett hat sich zum Ziel gesetzt, noch zu Lebzeiten 99 Prozent seines Vermögens – 2010 immerhin 47 Milliarden Dollar – für gemeinnützige Zwecke auszugeben. Ihrem »Klub der Milliardäre« haben sich inzwischen eine ganze Reihe von Superreichen angeschlossen.

Die geviften Unternehmer verteilen ihr Geld aber nicht mit der Gießkanne, sondern investieren durchwegs mit Bedacht und Strategie, »in Lücken im Sozialsystem, die weder der Staat noch internationale Gemeinschaften schließen können«. Zu diesem Ergebnis kommt Standard-Redakteur Helmut Spudich in seinem Buch »Reich & gut: Wie Bill Gates & Co. die Welt retten«.

Die Wohltäterwelle ist längst auch auf Europa übergeschwappt. Gemessen an der Zahl der Stiftungen, aber auch an der Summe des Stiftungsvermögens hat Europa die USA bereits überholt. Im Unterschied zu den meisten anderen Ländern ist in Österreich, bedingt durch die steuerliche Begünstigung, der Stiftungszweck freilich selten gemeinnützig.

Sechs Privatstiftungen – die Erste Stiftung, die Essl Foundation, die Rudolf Humer Privatstiftung, die Schweighofer Privatstiftung die Katharina Turnauer Privatstiftung sowie die Unruhe Privatstiftung – haben sich nun zu einer gemeinsamen Initiative zusammengeschlossen. Vorerst zwei Projekte werden unterstützt: Mit der »Gründermillion« sollen pro Jahr 400 Langzeitarbeitslose die Möglichkeit bekommen, sich mit einem Mikrokredit von rund 12.500 Euro selbstständig zu machen. Das zweite Projekt ist ein 2011 startendes Festival, das soziales Engagement in regionalen Kooperationen von Wirtschaft und Gesellschaft fördern soll. Von dem Vorwurf, der Abschaffung von Steuervorteilen durch die Absetzbarkeit von gemeinnützigen Projekten zu entgehen, hält Spudich wenig. Die Gründe für sozialen Einsatz seien ebenso vielfältig wie nebensächlich – was zähle, seien die erzielten Effekte.

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