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Russischer Wolf

\"SiegfriedAls Magna-Gründer Frank Stronach vor kurzem die Kontrolle über seinen Konzern abgab und sich auf die Position als Aufsichtsratschef zurückzog, waren auch die Tage seines engsten Vertrauten gezählt. Am 15. November wechselt Siegfried Wolf an die Spitze von »Russian Machines«, einem Teilkonzern aus Oleg Deripaskas Firmenimperium »Basic Element«. Magna wird nun Wolfs Kollege Donald Walker als alleiniger Vorstandschef leiten.

Stronach streute Wolf zum Abschied Rosen, er habe »großartige Arbeit für Magna geleistet«. Wie der Austrokanadier stammt auch Wolf aus der Steiermark und ist ebenfalls gelernter Werkzeugmacher. Beim Munitionshersteller Hirtenberger arbeitete er sich innerhalb von zwei Jahren vom Abteilungsleiter zum Werksdirektor hoch. Stronach holte ihn 1995 nach einer Betriebsbesichtigung zu Magna, wo er eine Blitzkarriere hinlegte. Zunächst baute Wolf als Präsident der Magna Europe den Autozulieferer zu einem profitablen Zweig aus, ab April 2005 teilte er mit Walker den Chefsessel von Magna International. Mit einem Jahressalär von rund vier Millionen Euro, aufgebessert durch diverse Aufsichtsratsjobs, zählt der 52-jährige Vater von zwei Töchtern zu den bestbezahlten Managern Österreichs. Eine empfindliche Niederlage musste der erfolgsverwöhnte, beinharte Verhandler im Vorjahr hinnehmen, als die geplante Opel-Übernahme spektakulär scheiterte. Mit einem als »freiwillig« präsentierten Lohnverzicht der Magna-Belegschaft zeigte er sich als kompromissloser Sanierer und verlor unter den Mitarbeitern, die ihn ob seiner Herkunft als einen der ihren betrachtet hatten, stark an Anerkennung.

Für den Oligarchen Deripaska äußerte Wolf schon früher unverhohlene Sympathie. In dessen Reich wird er künftig die strategische Verantwortung für die Pkw- und Nutzfahrzeugsparte sowie den Militär- und Luftfahrbereich tragen. Bei GAZ, Russland zweigrößtem Autobauer und Teil des Mischkonzerns »Russian Machines«, sitzt Wolf bereits seit Jahresbeginn als Aufsichtsratschef im Boot. Seinen Biobauernhof in der Nähe von Wiener Neustadt wird der Bauernbub aus Feldbach in nächster Zeit seltener sehen. Ebenso die Farm in Afrika, wo er gerne seinem Lieblingshobby, der Jagd, frönt. Aber Jagen lässt es sich ja auch in Russland vortrefflich.

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