Bundesinnung Bau: Agenda 2010 bis 2015
- Written by Redaktion_Report
- font size decrease font size increase font size
Nach seiner Wiederwahl zum Bundesinnungsmeister Bau hat sich Hans Werner Frömmel einiges vorgenommen: Er will die Baufinanzierung umkrempeln, den Pfusch weiter bekämpfen und die Lehrlingsausbildung verbessern. Außerdem soll der Baumeister als der zentrale Ansprechpartner für Bauprojekte positioniert werden und sollen die heimischen Betriebe für den internationalen Wettbewerb fit gemacht werden.
Zusammengefasst hat die Bundesinnung ihre Ziele in der „Agenda 2010 bis 2015“. Weil aber selbst der Fleißigste nicht alles auf einmal erledigen kann, wurden auch Prioritäten festgelegt. Ganz oben auf der Liste steht die Finanzierungsproblematik. Und da möchte Frömmel wieder das Privatkapital der Bevölkerung mobilisieren: „In Österreich liegen rund 450 Milliarden Euro an Privatkapital auf Sparbüchern. Diese könnten ganz einfach für Investitionen in Bauprojekte mobilisiert werden“, sagt Frömmel. Vorschläge dazu sind verkürzte Abschreibungszeiten bei Stadterneuerungsmodellen, Handwerkerbonus, ein reduzierter Mehrwertsteuersatz für arbeitsintensive Baudienstleistungen und die Förderung privater Vorsorgemodelle wie etwa die Finanzierung von altersgerechtem Wohnen.
Kritisch zeigt sich Frömmel gegenüber dem aktuellen Sparkurs der Regierung. „Der Grundtenor darf jetzt nicht ‚Kaputtsparen‘ lauten sondern man sollte durch Investitionen die Konjunktur ankurbeln.“ Dazu gehöre vor allem die Beauftragung der vorgesehenen Projekte bei der Bundesimmobiliengesellschaft, der Asfinag und der ÖBB.
In Sachen Wohnbaufinanzierung fordert Frömmel eine Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderung keine Kürzung der Neubauförderung aufgrund der notwendigen thermischen Sanierungen und eine Verbesserung der Bankbedingungen für Projektfinanzierungen.
Ein weiteres Steckenpferd vom Bundesinnungsmeister ist die Lehrlingsausbildung. Sein Ziel: Dem Beruf des Maurers soll eine deutlich höhere Wertschätzung entgegen gebracht werden. Die Anstrengungen der letzten Jahre tragen bereits Früchte. Von 2003 bis 2008 ist die Zahl der Lehrlinge in Bauberufen um 16 Prozent gestiegen. Von 2008 auf 2009 kam es wegen der Krise zu einer Stagnation. Noch einmal zehn Prozent mehr Lehrlinge könnte die Branche laut Frömmel aber gut vertragen.
Die komplette Agenda finden Sie unter www.bau.or.at