Der Medienmacher
- Written by Redaktion
- font size decrease font size increase font size
Dabei begann der gebürtige Ottakringer seine Karriere als Pressesprecher von Fred Sinowatz und Franz Vranitzky. Von 1996 bis 1990 war Zeiler ORF-Generalsekretär und wechselte dann nach München zu Tele 5 und RTL 2. 1994 löste er Gerd Bacher als Generalintendant ab und brachte frischen Wind in den ORF. Seine damals mutigen wie umstrittenen Reformen sind im Wesentlichen bis heute im ORF-Programm verankert. 1998 folgte der nächste Karrieresprung nach Deutschland: Zeiler beerbte seinen Mentor Helmut Thoma als Geschäftsführer von RTL Television, 2003 übernahm er die Leitung der RTL Group. Seine Bilanz ist beachtlich: Mit Rekordergebnissen jenseits einer Milliarde Euro steuerte RTL in den letzten Jahren mehr als die Hälfte des Gewinns seines Mutterkonzerns Bertelsmann bei. Trotzdem hegte der 56-Jährige schon länger Abschiedspläne, die jüngsten Personalentscheidungen des Konzerns machten ihm die Entscheidung leicht. Mit Jahresbeginn rückte Thomas Rabe – früher unter Zeiler RTL-Finanzchef – an die Spitze von Bertelsmann, Guillaume de Posch stieg zum Co-Geschäftsführer der RTL Group auf.
Bei TBS werkt Gerhard Zeiler gemessen am Umsatz (rund 2 Mrd. Dollar) in kleineren Dimensionen, bezüglich Gestaltung bietet der Job jedoch interessante Spielräume. Turner betreibt mehr als 130 Kanäle in 200 Ländern, erwirtschaftet aber 90 % der Gewinne mit Marken wie CNN, TNT und Cartoon Network in den USA. Ab Mai soll Zeiler nun den Markt in Lateinamerika, Asien und Europa aufbauen. Das Pendeln bleibt ihm weiterhin nicht erspart: Dienstort ist künftig London, wo seine Tochter lebt. Österreich, wo seine Lebensgefährtin lebt, will er als Heimatwohnsitz beibehalten.