Zukunft sichern
- Written by Redaktion
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Die Stein- und keramische Industrie ist wie kaum eine andere auf die Umsetzung von Infrastrukturprojekten angewiesen. Die Weiterentwicklung des Standortes Österreich bedarf in den nächsten Jahren großer Investitionen in Schiene, Straße, Energieversorgung und Telekommunikation.
Der Fachverband Steine-Keramik und seine Mitgliedsunternehmen bekennen sich zu einer verantwortungsvollen Budgetpolitik im Sinne sanierter öffentlicher Haushalte. Es bedarf aber eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen laufenden Ausgaben und investiven Maßnahmen zu Gunsten der Alpenrepublik, die die Wirtschaftskraft stärken.
Die beiden wichtigsten Bereiche, die uns betreffen - Wohnbau und Verkehrsinfrastruktur - sind im Begriff zunehmend notleidend zu werden. Der Wohnungsbau wird heuer und nächstes Jahr um je 4% zurückgehen: Die Bewilligungszahl für neue Wohnungen wird 2011 ein Rekordtief von 37.400 Einheiten erreichen. Der neue Ausbauplan 2011-2016 für die österreichische Verkehrsinfrastruktur sieht um € 4,3 Mrd. geringere Investitionen für Straße und Schiene vor. Einsparungen beim Ausbau des hochrangigen Verkehrsnetzes stellen sich jedoch als Bumerang für die Beschäftigung und das Wirtschaftswachstum heraus. Werden die ÖBB-Investitionen nur um 10% gekürzt, würde dies laut einer Studie einen jährlichen BIP-Rückgang von bis zu 290 Mio. Euro bewirken und einen Verlust von 2.600 Arbeitsplätzen mit sich bringen. Ähnliche Auswirkungen haben Investitionskürzungen bei der ASFINAG. Bei einer 30%igen Kürzung des Investitionsniveaus ergibt sich ein jährlicher Rückgang des BIP um bis zu 520 Mio. Euro und bedeutet einen Verlust von 4.600 Arbeitsplätzen.
Der Fachverband ist über die massiven Einsparungen bei der Verkehrsinfrastruktur sehr besorgt, aber zumindest ansatzweise sehen wir auch Licht am Ende des Tunnels. Die ÖBB-Offensive auf der neuen Südbahn, die wir unterstützen, steht sinnbildlich für die zentrale Bedeutung einer gut ausgebauten Infrastruktur im Land. Damit Österreich künftig von den Wachstumsmärkten nicht abgeschottet ist, bedarf es sowohl des Semmering- als auch des Koralmtunnels. Nur dann können neue Wirtschaftsräume erschlossen und Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur ist eine wesentliche Wachstumsvorrausetzung für das Land. Sie wirkt wettbewerbsfördernd und führt zu Kostensenkungen im Transport.