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Büros der Zukunft

\"NichtDas Muster der Arbeit befindet sich im Wandel. Und damit auch die Arbeitsräume und die Menschen, die darin tätig sind. Wie die Arbeitsplätze der Zukunft aussehen könnten, zeigt der neue Bene-Trendreport »Räume der Arbeit«.

Sie wachen auf im Jahr 2020, gehen in Ihr Büro und sehen sich um. Was erleben Sie da? Welche Art von Arbeit wird dort gemacht? Welche Technologien kommen zum Einsatz? Diesen Fragen geht der neue »Trendreport zu Büro- und Arbeitswelten« des Büromöbelherstellers Bene nach und entwirft gleichzeitig ein grundlegend gewandeltes Bild der Arbeit im 21. Jahrhundert.

»Das Büro wird zum Kristallisationspunkt einer immer virtueller und mobiler werdenden Arbeitswelt. Alte Bürokonzepte haben nun, am Beginn der kreativen Ökonomie, endgültig ausgedient«, gibt der Bericht die Marschrichtung vor. Als Basis diente eine Studie, die Bene beim Londoner Royal College of Art in Auftrag gab: Untersucht wurden die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Knowledge-Workern und daraus resultierende Bedürfnisse und Anforderungen bezüglich ihrer »Räume der Arbeit«.

Ausgehend von dieser Studie formulierte Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts Österreich, fünf Thesen zur künftigen Büro- und Arbeitswelt. Demnach wird das Büro des 21. Jahrhunderts eine Wissensmanufaktur, ein Wir-Ort, ein Kultbüro sein. Die Räume der Arbeit wechseln und werden den einzelnen Arbeitsplatz ablösen, Technologien den Arbeitsalltag grundlegend verändern.

Wissen ist der zentrale Rohstoff unserer Zeit, so Gatterer. Knapp 80 Prozent aller Menschen gehen einem Beruf nach, der mit der Verarbeitung von Information befasst ist. Auch ein Bäcker, der im Internet nach Rezepten sucht, sich über neue Maschinen informiert oder seinen Betrieb präsentiert, ist im weitesten Sinn ein Wissensarbeiter. Der Vermittlung und Verarbeitung von Informationen kann sich kaum noch jemand entziehen.

Vier Arbeitstypen

In der Büromorphologie hat Zukunftsforscher Gatterer vier Typen anhand ihrer spezifischen Arbeitsweisen identifiziert. Der klassische Bürohengst hinterm Schreibtisch gehört damit längst der Vergangenheit an. Neue Arbeitsabläufe verlangen andere Konzepte, ein neues Umfeld. Wie das Muster der Arbeit verändert sich auch der Arbeitsplatz, der sich inzwischen häufig über mehrere Räume erstreckt.

Dem herkömmlichen Büroangestellten am ähnlichsten ist unter den vier Typen der »Anchor« oder Schreibtisch-Surfer. Er ist beispielsweise Buchhalter oder Produktionsmanager und verbringt fast 90 Prozent seiner Arbeitszeit am eigenen Schreibtisch. In andere Bereiche des Bürogebäudes verschlägt es ihn selten. Er sitzt verlässlich auf seinem Platz, weshalb fast alle Kommunikationsflüsse über ihn laufen.

Ein etwas agilerer Typus ist der »Connector« oder Vermittler. Er ist oft im Planungs- und Entwicklungsbereich tätig, nutzt den eigenen Schreibtisch, aber auch die gesamte Büroinfrastruktur. Die Hälfte seiner Arbeitszeit ist er unterwegs, um Informationen einzuholen und zu verteilen. Er gilt als Meister von Meetings.

Unter den Typus »Gatherer« oder Sammler fallen beispielsweise Junior Consultants, Marketing-Manager oder Designer. Sie nutzen das gesamte Büro, sind aber 50 Prozent ihrer Arbeitszeit außerhalb des Betriebsgeländes unterwegs. Ihr Kommunikationsfluss bewegt sich in Schleifen um ihren Schreibtisch als Knotenpunkt herum.
Der »Navigator« schließlich ist meist unter Trainern oder Senior Consultants zu finden. Er ist immer unterwegs und kaum im eigenen Büro anzutreffen oder hat dort gar keinen eigenen Arbeitsplatz. Die Schreibtischarbeit macht nur zehn Prozent seiner Tätigkeit aus. Er kommt zu Meetings oder um Informationen auszutauschen.

Ort des Wohlfühlens

Noch eine Erkenntnis lässt aufhorchen: Büroräume sind nicht nur zum Arbeiten da. Entgegen der ursprünglichen Bestimmung der Räume fasst Gatterer seine Definition deutlich weiter. Zeitgemäße Raumkonzepte fördern die Kommunikation, Interaktion und Kreativität.

Durch unterschiedliche Raumzonen entsteht ein Ort der Begegnung und des Wohlfühlens. Business-Lounge, Bar, Lehrraum, Präsentationsraum, Leseraum – »das Büro der Zukunft ist kein monotoner, gleichförmiger Ort, sondern eine bunte Landschaft«, befindet der Trendreport. Konformität ist passé. Die Raumzonen ermöglichen konzentrierte Arbeit, Entspannung oder Lernphasen, bieten Platz für spontane Gespräche und sind Bühne für Vorhaben und Erfolge. Allerdings: Das idealtypische Büro gibt es nicht. So unterschiedlich wie die Unternehmen sind auch die Raumkonzepte. Das Er- und Einrichten eines Büros beginnt mit einem Prozess der Selbsterkenntnis.

Großraumbüros fördern zwar die Kommunikation und den Austausch, daneben muss es aber auch ruhigere Rückzugsbereiche geben. Ist Teamarbeit gefragt, bieten sich Begegnungsräume mit kaffeehausähnlichen Tischsituationen statt Besprechungszimmern an. Hier kommt man leichter ins Gespräch, die zwanglose Atmosphäre regt den Ideenfluss an.

Wer Großes leisten will, braucht Energie. Das perfekt designte »Kultbüro« kann dieser Energielieferant sein. Denn die Corporate Identity eines Unternehmens zeigt sich auch in seiner ästhetischen Kraft. Das Kultbüro als »Ort, der anziehend ist, Kraft gibt und täglich aufs Neue Spaß macht«, bietet sich als Quelle an. »Hat ein Büro in Zukunft nichts Kultisches, wird es langfristig seine qualifiziertesten Mitarbeiter verlieren«, prophezeit der Trendreport. Was vom Besuch eines Unternehmens in Erinnerung bleibt, sind eben nicht die salbungsvollen Worte des Chefs, sondern die besondere Architektur des Gebäudes, der firmeneigene Fußballplatz, das Lachen in der Cafeteria oder die entspannten Gesichter der Mitarbeiter.

Gearbeitet wird überall

Wesentlicher Auslöser für die Veränderungen im Kommunikationsfluss waren ohne Zweifel die technologischen Entwicklungen. Sie haben erst die physische Unabhängigkeit vom Büroschreibtisch ermöglicht. Präsentations- und Informationstechnologien nehmen immer mehr Platz ein – Büros der Zukunft müssen danach ausgerichtet sein. Aber nicht nur Büros, denn gearbeitet wird heute dank Laptop und BlackBerry auch in Cafés, Hotels, im Zug oder aber zu Hause.

»Die richtigen Raumkonzepte und passenden Lösungen lassen sich nur dann finden, wenn man auch weiß, welche Trends gerade die Rahmenbedingungen neu definieren«, will Thomas Bene, Vorstand der Bene AG, den Erkenntnissen auch künftig in Entwicklung und Design folgen.

Mit 82 Standorten in 33 Ländern und einem konsolidierten Gruppenumsatz von 265 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2008/09 ist Bene Marktführer in Österreich und Nummer sechs in Europa. Das Unternehmen heimste bereits zahlreiche Designpreise ein, zuletzt den renommierten »red dot design award 2010« für die Möbelkollektion PARCS und den Drehstuhl B_Run. Die zukunftsweisende Philosophie von »Räumen der Arbeit« wird auch im eigenen Haus gepflegt: Schließlich ist man überzeugt, dass ein klarer Zusammenhang zwischen der Gestaltung von Büro- und Arbeitswelten, der Unternehmenskultur und dem Erfolg eines Unternehmens besteht. 

 

 

Über das Zukunftsinstitut Österreich:

> Seit Jänner 2010 liefen die Vorarbeiten, der offizielle Startschuss für das Zukunftsinstitut Österreich war der »zukunftstag 2010« am 24. März. Die Geschäftsleitung der Tochtergesellschaft der deutschen Trend-Agentur von Matthias Horx übernimmt der österreichische Trendforscher Harry Gatterer, Unternehmenssitz ist der Rudolfsplatz im 1. Bezirk. Geforscht wird nach Trends in den unterschiedlichsten Bereichen, so Gatterer. Neben Trendstudien, Vorträgen und Workshops steht vor allem die strategische Zukunftsberatung im Zentrum der Arbeit des Institutes.


Info:  www.zukunftsinstitut.at

 

 

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