Druck nimmt zu
- Written by Redaktion_Report
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An der IT-Trends-2007-Umfrage von Capgemini nahmen IT-Verantwortliche aus 67 deutschen Unternehmen sowie Führungskräfte aus österreich und der Schweiz teil, deren Unternehmen jeweils einen Jahresumsatz von mehr als 250 Millionen Euro erwirtschaften. Die IT-Trends werden nun im fünften Jahr erhoben und sind eine unabhängige Studie der Management- und IT-Beratung.
Sicherheit bleibt IT-Thema Nummer eins. Bei den wichtigsten Themen steht wie vor zwölf Monaten die Sicherheit auf Platz eins. Die IT-Leiter sehen sie vor allem durch das mangelnde Bewusstsein der Mitarbeiter und des Managements sowie durch Angriffe von innen gefährdet. Die Themen \"Enterprise Resource Planning (ERP) und Harmonisierung der IT-Systeme“ sowie \"IT-Infrastruktur und IT-Service-Management“ folgen auf den Positionen zwei und drei. Zwei Plätze - von sechs auf vier - rückte das Thema Business Intelligence auf, bei dem die Datenqualität im Mittelpunkt steht. Hohe Bedeutung hat auch der Komplex \"Integration und Service-orientierte Architekturen“, der zum ersten Mal gemeinsam abgefragt wurde.
Vom Dienstleister zum Business Partner. \"Die Industrialisierung der IT zieht weitreichende Veränderungen nach sich“, so Bugelnig. \"Die IT-Landschaft eines Unternehmens wird immer flexibler und dient mehr und mehr als Drehscheibe für die Kopplung von Services.“ Das wirkt sich auf die Rolle des IT-Leiters aus. Nach Angaben der Befragten sehen die meisten derzeit ihre Aufgabe darin, als Dienstleister des Unternehmens für die reibungslose Lieferung der IT zu sorgen (79 Prozent). Die Rolle als Business Partner, der geschäftliche Anforderungen in technische Lösungen übersetzt, nehmen heute lediglich 53 Prozent wahr. In Zukunft werden es 92 Prozent sein, was bedeutet, dass sich diese Tätigkeit zur Hauptaufgabe entwickelt. Neben dem Wandel der Rolle der IT-Verantwortlichen verändert sich auch die Erbringung der Services. Um diese Veränderungen vorzubereiten, konzentrieren sich die meisten auf die Implementierung von Standards und die Definition der Prozesse. \"Der Einführung neuer Methoden und Prozesse in der IT-Abteilung wird derzeit zu wenig Beachtung geschenkt“, warnt Bernd Bugelnig.
Wirtschaftlichkeitsrechnungen werden stiefmütterlich behandelt. Zum ersten Mal wurden die Teilnehmer gefragt, wie zufrieden sie mit der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Anwendungen sind. Auf einer Skala von eins bis sechs erhielten die meisten Applikationen eine Note im Bereich drei. Am besten schnitten Mobillösungen mit einer Bewertung von 2,51 ab, die scheinbar halten, was sie versprechen: Sie erhöhen die Effizienz und sparen Zeit. Allerdings zeigte sich, dass viele Projekte nicht mit einer Wirtschaftlichkeitsberechnung unterlegt werden und dass die Ergebnisse deshalb in den meisten Fällen eher auf Schätzungen denn auf Zahlen beruhen. Obwohl der Druck Kosten zu senken nach wie vor Thema ist, scheuen viele IT-Verantwortliche die Mühe, einen Business Case zu erstellen.
Zu viele Projekte und zu wenig Mitarbeiter. Die Einhaltung von Zeitplänen und Budgets hat sich nicht nennenswert verbessert. Ein Grund dafür mag sein, dass sich der Mangel an internen Ressourcen im Vergleich zum vergangenen Jahr verschärft hat und die Anzahl der Projekte gestiegen ist. Trotzdem verzichten 47 Prozent der Befragten darauf, spezifische Governance-Prozesse zu nutzen, um geschäftskritische Vorhaben zu steuern und zu überwachen. \"In dieser Situation scheint es kaum Freiräume für die IT-Leiter zu geben, um sich Gedanken über ihre neue Rolle und die Umstrukturierung der Abteilung und der Prozesse zu machen“, so Bugelnig. \"Nicht nur an dieser Stelle lassen die Ergebnisse der Studie darauf schließen, dass der Weg vom Dienstleister zum Business Partner für viele Führungskräfte steinig wird“.