Tricolore statt Union Jack
- Written by Redaktion_Report
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Saint-Gobain hat es geschafft: Mit einer Nachbesserung von 720 auf 775 Pence je Aktie hat der französische Baustoffhersteller den Vorstand des weltgrößten Gipsplattenherstellers British Plasterboard (BPB), zu der auch der Trockenbausystemhersteller Rigips gehört, überzeugt, der übernahme nach langer Abwehr zuzustimmen. Unter der Voraussetzung, dass alle Aktionäre das Angebot annehmen, liegt der Kaufpreis bei 3,9 Milliarden Pfund oder rund 5,73 Milliarden Euro. Vor allem Richard Cousins, CEO von BPB, hatte sich lange gegen den übernahmeversuch der Franzosen gewehrt und wird der neuen BPB-Führung nicht mehr angehören. Saint-Gobain ist zuversichtlich, dass ihr Angebot von den Anlegern angenommen wird, sagte Geschäftsführer Pierre-Andre de Chalendar. Aus diesem Grund wurde die ursprünglich am 2. Dezember endende Angebotsfrist noch um zwei Wochen verlängert. Die Einsparungen von 100 Millionen Euro will Saint-Gobain aus Synergien schöpfen, die BPB-Produktion in Großbritannien solle unangetastet bleiben. Allerdings sagte Saint-Gobain-Vorstand Jean-Louis Beffa auch: \"Wir müssen Geschäftsteile verkaufen, um die Struktur des Vermögensbestandes weiter zu verbessern.\" Welche Werte in den kommenden 18 Monaten verkauft werden sollen, sagte er allerdings nicht. Die Europäische Kommission hat die Prüfung der Fusion beendet und mitgeteilt, keine weiteren Nachforschungen mehr anzustellen. Othmar Wutscher, seit dem Frühjahr General Manager von Rigips österreich, hält sich über die Auswirkungen der übernahme auf den heimischen Markt noch bedeckt.