In Gunung Kidul, einer rund 1400 Quadratkilometer großen Karstlandschaft auf der Insel Java, versickert jeglicher Niederschlag blitzschnell in den Höhlen des dortigen Gesteins. Das Wasser dieser unterirdischen Flüsse tritt erst wieder in Quellen an der Küste zutage. Während der Trockenzeit herrscht daher akuter Wassermangel, weniger als 10 Liter Wasser stehen den Betroffenen täglich zur Verfügung. Dieser Trockenheit wollen Wissenschafter der Universität Karlsruhe jetzt mit Hilfe eines unterirdischen Stauwerks zu Leibe rücken. Die Idee: Der unterirdische Stausee soll das natürliche Gefälle der Höhle ausnutzen und die Energie zum Betrieb von Pumpsystemen liefern, die das Wasser nach oben befördern. Nach dem positiven Ergebnis einer Machbarkeitsstudie soll nun die Höhle "Gua Bribin" zur Labor- und Demonstrationshöhle ausgebaut werden. Berücksichtigt werden drei unterschiedliche Ausführungsvarianten. Der partieller Einstau des Fließgewässersystems durch ein Stahlbetonbauwerk mit integrierter Kleinwasserkraftanlage, der Bau einer Wehranlage zur Wasserförderung über Druckrohrleitung sowie die Energiegewinnung zur Wasserförderung über eine Kaskade von Wehranlagen mit Freispiegelabfluss. Die theoretischen Berechnungen sehen vor, dass sich über diese Kleinwasserkraftanlage mit einer installierter Leistung von rund 250 - 300 Kilowatt eine Wassermenge von 70 Litern pro Sekunde fördern ließe. Das würde ausreichen, um 75.000 Menschen mit 80 Litern Nutzwassern pro Tag zu versorgen.Verläuft alles nach Plan, soll dieses Pilotprojekt die Grundlage für die Realisierung weiterer Großprojekte bieten.