"Menschen in vernetzten Märkten haben herausgefunden, dass sie sich weit bessere Information und Unterstützung gegenseitig bieten können, als sie von ihren Verkäufern erhalten.” Das ist die These elf der Internet-Bibel Cluetrain Manifest, die im Zeitalter von Produktrezensionen, Feedback-Schleifen und Communities eine neue Bedeutung für den E-Commerce bekommt. Eine neue Generation, eine neue Nummer: Unter dem Etikett Web 2.0 soll das Internet interaktiver und damit auch einfacher bedienbar werden. Auch der E-Commerce bekommt eine 2.0 - interaktive Technologien wie AJAX vorausgesetzt. Intelligente Suchmechanismen, Optimierung der Shopinhalte für Suchmaschinen, natürliche Bedienung durch die Verwendung von Drag & Drop und Blätterkatalogen, auf einer Seite arrangierte Transaktions- und Zahlungsmöglichkeiten sowie Rich-Media-Applikationen und interaktive Produktberater sind nur einige Stichworte, die die funktionelle Basis von Webshops aufpolieren können. Zudem spielen Collaborations-Lösungen eine wichtige Rolle, bei der Produktangebote über Affiliate-Programme nicht mehr nur auf der offiziellen Website des Shops, sondern auch bei Partnern erhältlich sind. Wenn ein Produkt über diesen Umweg in den virtuellen Einkaufswagen eines Online-Shoppers wandert, erhält der Partner einen Erlösanteil."Der Zukunftstrend, den wir für E-Commerce sehen, geht in Richtung Interaktivität und Collaboration. Nur so lässt sich der durchschnittliche Bestellwert und die Kundenbindung steigern”, ist sich Ariel Lüdi, Vorsitzender der Geschäftsleitung beim E-Business-Software-Experten hybris, sicher. "Unternehmen tun sich allerdings oft noch schwer, sich für ihre Kunden in dieser Form zu öffnen - wahrscheinlich auch, weil es ihre Informations- und Datenbasis nicht hergibt, sich derart transparent aufzustellen.” Voraussetzung für E-Commerce 2.0 seien eben nicht nur neue Rich-Media-Technologien, sondern auch eine durchgängige, konsistente Produktdatenbasis, damit alle Vertriebskanäle überhaupt über korrekte Informationen - angefangen von der Beschaffenheit und dem Lieferumfang eines Produkts bis zu dessen Preis - verfügen können.Für mehr Außenwirkung. Echter Social Commerce - jeder Internetnutzer kann Produkte über seinen Webauftritt mitverkaufen und teilt die Gewinne mit dem eigentlichen Anbieter - hat sich im deutschsprachigen Markt bisher nicht durchgesetzt. Viele Händler sind bei der Kundeninteraktion noch zurückhaltend - Branchenbeobachtern zufolge erlauben lediglich zwölf Prozent Produktrezensionen, gerade einmal ein Prozent ermöglicht den Austausch der Kunden untereinander über eine Community.Voll im Trend liegt dabei der der Snow- und Surfboard-Händler Blue Tomato. Neben Produktrezensionen bietet er Verlinkungen auf Surfer-Communities, in denen sich eine wachsende Fangemeinde des Anbieters tummelt und wo sich etwa die regelmäßig stattfindende Happy Hour im Webshop herumspricht: Bestimmte Produkte werden in einem festgelegten Zeitraum dann günstiger angeboten.