Der Schnittenkönig
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Und sie werden auch weiterhin aus Wien kommen. Wie Josef Manner, Vorstand für Produktion und Technik, bekannt gab, investiert das Unternehmen in den kommenden vier Jahren 30 Millionen Euro, um Produktionsflächen zu vergrößern und ein neues Bürogebäude, ein Logistikzentrum sowie ein Produktentwicklungszentrum zu errichten. Josef Manner I. hatte 1890 den Grundstein für die »Chocoladenfabrik« gelegt. 1900 ging er eine fruchtbare Kooperation mit Johann Riedl ein – das Unternehmen befindet sich heute zu rund 90 Prozent in Besitz der Familien Manner und Riedl, obgleich es seit mehr als 100 Jahren an der Wiener Börse notiert. Den glanzvollen Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg erlebten die beiden Pioniere allerdings nicht mehr mit, auch nicht den 1960 erfolgten Schritt ins Technologiezeitalter. Die beliebten Schnitten werden seither in einer aromasicheren Folie mit Aufrissfaden verpackt und avancierten zum Designklassiker. Mit den Marken Manner, Casali, Napoli, Ildefonso und Victor Schmidt ist die Manner AG heute in 60 Ländern vertreten. Durch geschicktes Product Placement schafften es die Waffeln sogar in US-Serien und in den »Terminator III«. Seit zehn Jahren fliegen die Skispringer mit rosa Helmen von Erfolg zu Erfolg.
Gegen Übernahmeangebote, u.a. vom Nahrungsmittelriesen Nestlé, konnte sich der Traditionsbetrieb stets behaupten. Eigenmarken mächtiger Supermarktketten und steigende Rohstoffpreise machen dem Unternehmen schwerer zu schaffen. 2008 übergab Carl Manner, Enkel des Firmengründers, nach mehr als 50 Jahren das Zepter an seinen Sohn Josef und zog sich in den Aufsichtsrat zurück. Josef Manner leitet das Unternehmen gemeinsam mit drei weiteren Vorständen. Neben den Produktionsanlagen in Perg und Wolkersdorf will er vor allem an der historischen Firmenzentrale in Wien festhalten. Josef Manner bekennt sich bewusst zum Standort Wien: »Manner ist einer der wenigen großen Süßwarenbetriebe, der seine Produktion nicht ins kostengünstigere Ausland verlagert hat.«