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Menschen im Visier der Pain Gun

In Hannover wurde eine Infiltrationspistole entwickelt, um der Volkskrankheit Nummer eins zu Leibe zu rücken. Alleine in Deutschland leiden rund 65 Millionen Menschen zumindest zeitweise an Rückenschmerzen, etwa fünf Millionen Menschen haben chronische Rückenschmerzen. Eine Therapieoption zu den herkömmlichen Spritzen von Orthopäden sind minimal-invasive, CT-gestützte Eingriffe, bei denen Schmerzmittel oder Kortison direkt im Bereich des Wirbelgelenks platziert werden. Der Nachteil: Die Methoden sind entweder sehr strahlenintensiv, nicht präzise genug oder kosten- und zeitaufwändig. Besser ist es zur Pistole zu greifen. Mit \"Pain Gun\" soll eine Nadel unter Navigationskontrolle auf dem Computerbildschirm präzise eingeführt werden können. Die \"Pain Gun\" befindet sich zur Zeit in der Erprobungsphase. \"Für die Therapie chronisch rückenkranker Patienten kann die Pain Gun einen großen Fortschritt bedeuten\", betont Musa Citak, Leiter des Labors für computerassistierte Chirurgie und Robotik. \"Weil die Nadel mir sehr hoher Präzision zum Ziel geführt werden kann, ist es möglich, die Schmerzlinderung zu optimieren\". Die Methode soll 2009 zum ersten Mal am Patienten angewendet werden können.
In die Infiltrationspistole wird eine herkömmliche Spritze eingefügt. Mit dem Abzug der Pistole kann die gewünschte Menge des Medikaments direkt am Wirbelgelenk injiziert werden. Wie bei herkömmlichen Navigationssystemen wird die Position der Nadel über eine Kamera im Körper ermittelt. Die aktuelle Position kann in Echtzeit am Bildschirm beobachtet werden.
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