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Wo Wien auf die Wien trifft

Wahrscheinlich werden die wenigsten von uns wissen, wo der Wien-Fluss im Wienerwald entspringt. Vielleicht kann noch jemand Rekawinkel als Quellgebiet benennen, aber am Anfang eines Flusses waren die wenigsten. Aber das dürfte das Schicksal der Gewässer sein, dass sie irgendwann da sind, gekommen von oben, und weiterfließen, bis sie irgendwann enden. 

Umso prominenter sind oft die Orte, wo sie sich verlieren, in ein anderes Gewässer übergehen, sei es Fluss, sei es das Meer. Auch der Wienfluss endet in einer berühmten und imposanten Umgebung, dem Bereich zwischen Ohmannscher Wienflussverbauung und Urania beim Donaukanaldelta. Wenn die Wien aus den überwölbten Bereichen zwischen Naschmarkt und Karlsplatz wieder ans Tageslicht tritt, dann tut sie dies bei einem der schönsten Jugendstilbauwerke, die vergessen lassen, dass es sich hier um ein technisches Bauwerk handelt. Die Ohmannsche Wienflussverbauung entstand im Zuge der Regulierung des Wienflusses und ist eines der großen Meisterwerke des Jugendstils von europäischer Bedeutung. Der Entwurf geht auf den Architekten Krieghammer zurück. Nach dessen Tod 1898 be­auftragte die Stadt Wien den Architekten Friedrich Ohmann mit den Planungen, der seinerseits seit der zweiten Hälfte des Jahres 1900 den Architekten Josef Hackhofer als Mitarbeiter heranzog. Erbaut zwischen 1903 bis 1906, wurde das Baujuwel in den Jahren 2001 bis 2005 durch die MA 29 – Brückenbau und Grundbau generalinstandgesetzt. Nach rund einhundertjähriger Bestands­dauer erstrahlt das Bauwerk zur Freude vieler Wiener und vor allem der Touristen wieder in seiner ganzen Pracht.
Doch dies war nicht das einzige Bauwerk, das die MA 29 – Brückenbau und Grundbau in den letzten 25  Jahren betreut und zum Komfort der Benutzer umgebaut hat. Gleich im Nahbereich des Stadtparks befindet sich der gleichnamige Stadtparksteg, eine Bogenbrücke, die in dieser Form 1985 bis 1987 erbaut wurde. Im Juni 2007 wurden Instandsetzungsarbeiten am Stadtparksteg durchgeführt. Neu sind der Holzbohlenbelag auf dem Steg (inklusive der Unterkonstruktion und Korrosionsschutz) sowie neue Handläufe im Bereich der Aussichtsplattform.
Am Ende des Stadtparks sind unübersehbar die  von Franz West gestalteten »Lemurenköpfe« auf den Pylonen der Stubenbrücke angebracht. Die im Jahr 2001 anlässlich der im benachbarten Museum für angewandte Kunst stattfindenden Ausstellung von Franz West aus Aluminium und weißer Lackfarbe gefertigten Skulpturen sollten ursprünglich auf Ausstellungsdauer die Brücke zieren, wurden jedoch dem MAK als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt und sind seither eine permanente Kunstinstallation auf der Stubenbrücke.
Ebenso wurden in den vergangenen Jahren die Kleine Marxer Brücke (2003 bis 2004) und der Zollamtssteg (2008) von der Wiener Brückenbauabteilung instandgesetzt. Die Radetzkybrücke als letzte Brücke über den Wienfluss vor dessen Einmündung in den Donaukanal  wurde letztmalig 2001 im Oberflächenbereich erneuert. Schon vorher bekam die Radetzkybrücke ihr altes Wahrzeichen zurück, denn 1991 wurden die während des Krieges verschwundenen Leuchttürme anhand alter Fotos rekonstruiert. Aber wer weiß, ob die Radetzkybrücke die letzte Brücke der Wien bleibt. 2010 wurde ein Wettbewerb für eine Fußgänger- und Radfahrbrücke im Bereich des Donaukanals an der Wienflussmündung ausgeschrieben, die den Vorkai der Urania mit dem Herrmannpark als würdigen Abschluss verbinden soll.


Weitere Informationen über die Wiener Brücken finden Sie unter
www.bruecken.wien.at

 

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