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Praktischer Wegbegleiter

Citroens C4 Picasso hebt physikalische Grenzen auf und erweist sich in der Grand-Version als solider Begleiter. Der Kompaktvan im Report-Praxistest.

Der französische Autobauer Citroen war immer schon ein Hort für Neuerungen am Automarkt, die nicht nur den Mechaniker, sondern auch den Künstler und Freigeist in uns ansprechen. Citroens \"Göttin\" DS oder die robuste und günstigere Ente 2CV und deren Nachfolgemodell Dyane sorgten bis in die 70er und 80er Jahre für Individualwohlgefühl auf Österreichs Straßen. Geistig auf dieser Linie befindet sich die Picasso-Reihe Citroens, die nun seit zehn Jahren mit wenigen Modellen für maximalen Genuss in der Klasse der Kompaktvans sorgt. Der Grand C4 Picasso, seit gut zweieinhalb Jahren am Markt, ist die mittlerweile eindruckvollste Variante, die nicht nur in der Großfamilie, sondern auch auf Geschäftsreisen für Komfort sorgen will. Während einer Österreichreise im Zuge des \"ebiz egovernment award\" durch mehrere Bundesländer erwies sich der Grand C4 im Report-Praxistest als ein bemerkenswert angenehmer und praktischer Begleiter.

Der Siebensitzer ist ein Kompaktvan mit besonderer Aussicht aufs Verkehrsgeschehen und die Umgebung. Die Frontscheibe ist mit der Größe von zwei Quadratmetern so etwas wie ein Weitwinkelobjektiv unter den Windschutzscheiben am Markt. Ebenfalls übergroße Scheibenflächen auf den Seiten, einschiebbare Sonnenblenden und ein optional erhältliches verglastes Sonnendach sorgen für ein futuristisches Fahrerlebnis im Wageninneren. Immerhin wird uns von der Filmindustrie seit Jahren vorgegaukelt, die Fahrzeuge der Zukunft sind offen, transparent und besonders leicht gebaut – ein Eindruck, der mit dem C4 Picasso unterstrichen wird. Die Panoramasicht in die Seiten ermöglicht zudem eine höhere Verkehrssicherheit, indem sie den berüchtigten toten Winkel verkleinert.

Ebenfalls gemundet haben die elektronische Steuerung und Feststellbremse. Wird der Motor abgestellt, rastet die Bremse automatisch ein. Beim Anfahren löst sie sich intuitiv und automatisch. Zwischen Automatik und manueller Schaltung kann per Knopfdruck entschieden werden. Die Automatik kann dabei jederzeit mit den in Fingerweite hinter den Lenkrad positionierten manuellen Schaltern umgangen werden. Bei der zeitweise trägen und langsamen Schaltung kann so die Fahrleistung bei motorenschwachen Modellen etwa bei Steigungen gut händisch justiert werden. Immerhin: Durch die ausgefeilte Elektronik fallen die Hebel für Schaltung und Handbremse weg. Das bringt ordentlich Platz im vorderen Bereich zwischen Fahrer und Beifahrer.

Mitfahrer können sich im Grand auf fünf weiteren Sitzen ausbreiten, wobei die zweite Sitzreihe durch die Wagenbreite von über 1,8 Meter (bei einer Länge von 4,5 Meter) drei vollwertige Sitzflächen für Erwachsene bietet. Während unserer Österreichrundfahrt haben wir die Sitze der dritten Reihe umgeklappt – wobei klappen bei diesem Auto nicht das passende Verb ist – lassen sich doch die hinteren Reihen komplett versenken. Das Resultat: eine ebene Fläche für einen Laderaum, der locker mit einem Kleintransporter Schritt halten kann. \"Herbert\", wie der monströse Bassverstärker unserer hauseigenen Tonanlage genannt wird, fand da ebenso bequem Platz, wie tonnenweise technisches Equipment und Roll-ups.

Wir hatten das Gefühl, der Grand C4 Picasso würde die räumlichen Dimensionen im Inneren zu unseren Gunsten dehnen können. Der große Platz ist freilich auch Grund für eine anfängliche Unsicherheit beim Manövrieren des Wagens. Durch seine ungewohnt großzügigen Raummaße kann jede Einpark-Erfahrung über Bord geworfen werden. Aber auch dafür bietet der solide Begleiter elektronische Hilfen. Summa summarum: ein Wagen, mit dem man Pferde stehlen kann - zumindest eines würde auch hineinpassen.
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