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Geteilt, vermehrt, online

Die Lissabon-Strategie der EU hält fest, dass sich Europa bis 2010 zum dynamischsten und wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraum der Welt entwickeln soll. Einschlägige Studien belegen, dass IKT-Investitionen ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,3 bis 0,8 Prozent bewirken. Christoph Heimerl erscheint die Schlüsselrolle der IT im öffentlichen Sektor dabei besonders tragend. »Nach wie vor aber liegen ein Großteil des wirtschaftlichen Potenzials und die Vorteile für die Bürger brach«, ist Heimerl, der bei HP für Sales im öffentlichen Bereich verantwortlich ist, konsterniert. Zwar sei der Bereich E-Government in österreich im internationalen Vergleich erfolgreich unterwegs, doch existiere keinerlei national konzertierte IKT-Strategie. »Dazu sollte es auch gehören, zentrale webbasierte Informationsplattformen zu schaffen«, spricht Heimerl die Systeme an, die nicht nur für den Bürger, sondern auch für beschleunigte und neuartige Prozesse in Gesundheits- und Bildungsbereich sorgen.

Verteilte Wissensanstalt. HP sieht auf die Bürger und Institutionen endgültig den Wandel zur Wissensgesellschaft zukommen. Diese existiere zwar heute bereits, gehe aber oftmals in den Wirbeln der Datenfluten unter. Dezidiert gesehen: »Das Finden von Information ist heute nicht das Problem. Das Wiederfinden ist die große Kunst«, sagt Heimerl. Abseits der Vision lebenslang begleitender Wissensportale finden bei HP aber bereits Großprojekte dazu statt. Zuletzt in Irland: Im Rahmen eines 107-Millionen-Euro-Auftrages übernahm man die Aufgabe, die Infrastruktur eines Bildungsprojekts in Nordirland aufzubauen und zu betreiben. Der Projektname: Classroom 2000. Mittlerweile verbindet die Initiative 350.000 Schüler, ihre Eltern, 20.000 Lehrer und mehr als 1200 Schulen. Die Idee: den lerneifrigen (und potenziell lernbegeisterten) Kindern von der Grundschule bis zur Universität eine Internetadresse und den Zugang zu einem virtuellen Klassenzimmer zu bieten. Die Lösung, die das Department of Education in Nordirland gemeinsam mit HP entwickelt hat, ermöglicht den Fernzugriff auf das Portal von zu Hause aus, aus einer Bibliothek, von einem Jugendzentrum oder einem beliebigen anderen Ort, an dem eine Netzwerkverbindung vorhanden ist. Wissen ist bekanntlich eines der wenigen Dinge, die sich vermehren, wenn man sie teilt - also bietet ebendort ein Online-Datencenter Zugang zu einer breiten Auswahl an Lernunterlagen und einer Bibliothek. Weiters wird die Zusammenarbeit von Lehrern und Schülern über E-Mail sowie Text- und Videokonferenzen ermöglicht. Ein einfacher Zugang zu den Lernressourcen, in der Schule selbst oder beispielsweise bei Erkrankung eines Kindes von zu Hause ist einfach möglich. Auch Eltern könnten so mehr in den Lernfortschritt der Kinder involviert werden. In den weiteren Lebensabschnitten der Nutzer könnten Plattformen wie diese dann eine dezentrale und flexibel erreichbare Umgebung für berufsbegleitendes E-Learning bieten.

Und österreich? »Was wir für Bildung ausgeben, ist nicht so schlecht«, meint Heimerl. Lediglich die bislang erzielten Ergebnisse würden noch nicht stimmen. Noch beobachtet die IT-Branche eine gewisse Scheu des öffentlichen Bereichs, derartige Projekte auszurollen. »Dabei können wir hier mit Lösungen, die nicht mehr neu erfunden werden müssen, nur gewinnen.«

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