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Zwischenrufe aus Übersee

Wie ein Europäer den Alltag an der US-amerikanischen Ostküste erlebt.

Lasst Athen pleite gehen, jetzt!

 

 

Wer Griechenland helfen will, sollte es in die Pleite gehen lassen – und zwar jetzt. Athen hat sich entschieden, eine merkantilistische Wirtschaft aufrechtzuerhalten, Wettbewerb und Effizienz sind Fremdworte. Unter maximalem staatlichen Einfluss blüht die Vetternwirtschaft und der Klientelismus, so sehr sogar, dass in einzelnen Staatsbetrieben die Personalkosten höher sind als der Umsatz. Dieses System verdient es nicht, gerettet zu werden!

Die Diskussion der Experten geht ja längst nicht mehr darum, ob mit weiteren Hilfszahlungen die Insolvenz zu vermeiden sei, die Frage ist ja nur mehr, wie man verhindern kann, dass Banken mit in den Abgrund gerissen werden.

Nur auch da gilt: irgendwann muss damit Schluss sein, permanent die katastrophalen Folgen von wirtschaftlichen Fehlentscheidungen auf die Gesellschaft – sprich alle Steuerzahler – abzuwälzen. Es ist die Pflicht eines Kreditgebers sich die Bonität seines Schuldners anzuschaun, wenn er das nicht tut, muss er mit den Konsequenzen seiner Handlungen leben. Was die Politik jetzt macht, ist nichts anderes als völlig unverantwortliches Handeln zu fördern. Griechische Anleihen sind attraktiv, weil sie hohe Zinsen bringen und kein Ausfallsrisiko. Die Spekulanten rechnen damit, dass die europäische Politik weder den Mut noch die Konsequenz haben wird Ruchlosigkeit abzustrafen.

 

Und das ist das falsche Signal....

P.S.

"Die Presse" präsentiert am 13. September 2011 Informationen aus dem Finanzministerium, dass eine Griechenland-Pleite Österreich 40 Milliarden Euro kosten würde.Leider wird nicht präzisiert, wie man im Ministerium auf diese Zahl kommt, sondern es wird nur nebulos auf den volkswirtschaftlichen Gesamtschaden verwiesen, (vermutlich wird der Zusammenbruch des Euro gleich mit einberechnet), aber tun wir so, als hätte das Ministerium ernsthafte Annahmen getroffen und nicht nur Drohszenarien entfaltet. Egal ob die Kosten 10, 15 oder 40 Milliarden sein werden - am Ende ist doch die entscheidende Frage, wie wahrscheinlich eine Sanierung Griechenlands ist und wie wahrscheinlich es ist, dass Athen Teile seiner Schulden tilgt. Nützt es etwas, wenn man auf Zeit spielt? Nützt es etwas, wenn die EZB die Notenpressen heiß laufen läßt und griechische Staatsanleihen kauft, frei nach dem Motto Schulden sind kein Problem,  solange es Papier und Farbe und Druckmaschinen gibt und Europa sich die Scheine selber herstellen kann.

Eine griechische Tragödie ist, wenn egal welche Wendung die Handlung nimmt, am Ende die Katastrophe steht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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