Die Kernaussagen des aktuellen UNEP Berichts 2016 "Global Material Flows and Resource Productivity - Summary for Policy Makers" können wie folgt zusammengefasst werden:
Faktor 3: Der weltweite Abbau von Rohstoffen hat sich in 4 Dekaden verdreifacht.
Faktor 10: Ressourcenschere - Die reichsten Länder verbrauchen 10 Mal so viel wie die ärmsten Länder.
Die reichsten Länder verbrauchen doppelt so viel wie der globale Durchschnitt.
Der Planet Erde wird 2050 bei gleichbleibendem Trend 180 Milliarden Tonnen Ressourcen benötigen bei der Annahme von 9 Mrd Menschen (Weltbevölkerung). Anmerkung: aktuell diskutieren Geologen und andere Wissenschaftler ob wir bereits einem neuen Erdzeitalter, dem sogenannten Anthropozän sind.
(Laut Wikipedia: Unter dem Namen Anthropozän (altgriechisch: „Das menschlich [gemachte] Neue“ – altgriechisch ἄνθρωπος, ánthropos, „Mensch“ und καινός, „neu“) wird die Benennung einer neuen geochronologischen irdischen Epochevorgeschlagen: Sie soll den Zeitabschnitt umfassen, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist. Der Begriff wurde 2000 vom niederländischen Chemiker und Atmosphärenforscher Paul Crutzen gemeinsam mit Eugene F. Stoermer[1] ins Spiel gebracht.) 3Sat widmete sich am 8.9 in der Sendung Scobel diesem Thema.)
Ursachen
Wachsender Konsum durch eine wachsende Mittelschicht.
Das allgemeine Bevölkerungswachstum wird nicht explizit adressiert.
Betroffene Ressourcen:
Öl
Metalle
Nicht-Eisenmetalle
Biomasse
Beispiel: Der Abbau von Metallen stieg von 22 Mrd Tonnen im Jahre 1979 auf 70 Mrd Tonnen im Jahr 2010.
Folgen:
Förderung des Klimawandels
Zunahme der Luftverschmutzung
Rückgang der Biodiversität
Erschöpfung oder Raubbau (Frage der Übersetzung von depletion) von Naturkapital
Negative Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität der Menschen
Förderung der Versauerung und Bodenerosion
Material-Footprint 2010 im Vergleich
Amerika und Europa: 20 bis 25 Tonnen/Person
China: 13 Tonnen/Person
Brasilien: 13 Tonnen/Person
Asia-Pacific, Lateinamerika: 9 bis 10 Tonnen/Person
Afrika: < 3 Tonnen/Person
UNEP kommt zum Schluss, dass seit 1990 nur „little improvement“ bei der Steigerung der Materialeffizienz festzustellen sei.
UNEP sieht seit 2000 sogar einen Rückgang! Die globale Wirtschaft braucht nun mehr Rohstoffe pro Einheit GDP als zur Jahrhundertwende infolge der Verlagerung der Produktion von materialeffizienten Wirtschaften wie Japan, Südkorea, Europa zu weniger materialeffizienten Ländern wie China, Indien und Südostasien.
Die Steigerung der Materialeffizienz ist aber nicht die alleinige Lösung. Entkoppelung sei der Imperativ einer modernen Umweltpolitik.
UNEP empfiehlt auch die Bepreisung des Abbaus von Primärrohstoffen, um soziale und ökologische Kosten widerzuspiegeln.
Dieser Bericht macht deutlich, dass trotz vieler Anstrengungen und Erfolge im Umweltschutz in den letzten Jahrzehnten die Herausforderungen bestehen bleiben und wachsen.
Viel Erfolg bei den nächsten Projekten!
Abschließend noch ein weiterer Lesetipp: Interview mit Prof. Erik Hansen, Institut für Integrierte Qualitätsgestaltung an der JKU in Linz: "Das Take-Make-Waste System kann nicht weiter bestehen" im Umweltjournal.
Business Development Umwelt und Energie
Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs GmbH
Quelle:
2016, Global Material Flows and Resource Productivity. An Assessment Study of the UNEP International Resource Panel. H. Schandl, M. Fischer-Kowalski, J. West, S. Giljum, M. Dittrich, N. Eisenmenger, A. Geschke, M. Lieber, H. P. Wieland, A. Schaffartzik, F. Krausmann, S. Gierlinger, K. Hosking, M. Lenzen, H. Tanikawa, A. Miatto, and T. Fishman. Paris, United Nations Environment Programme
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