Wenn an einem Freitagmorgen plötzlich das Internet streikt, hat sich das mit Home Office zumindest fürs Erste erledigt. Einen Griff zum Telefon und eine Viertelstunde seelenzerstörende Warteschleifenmusik später weiß man, dass das länger dauern wird: Der Besuch eines UPC-Technikers ist in diesem Fall leider unumgänglich. Man werde “in Kürze” von diesem angerufen, um einen Termin zu vereinbaren. Acht Stunden später wendet man sich etwas ungeduldig erneut nach Überwindung der Warteschleife an die Hotline: Nein, man sei nicht vergessen worden - der Rückruf des Technikers könne aber bis zu 48 Stunden dauern. Ein zähneknirschend arbeitsfreies Wochenende ohne die eigentlich dringend nötige Projektbearbeitung ist gesichert.
Sonntagmittag erhält man auf erneutes Nachtelefonieren die erstaunliche Auskunft, dass der Techniker einen trotz angeblichen Kontaktversuchs nicht erreicht habe - faszinierend, dass nun aber doch an der Hotline direkt ein Termin vergeben wird! Ja, Montag könne jemand vorbeikommen - wie fein! Allerdings nicht am kommenden, sondern erst eine Woche darauf.
Selbstverständlich, so besänftigt der ausgesucht freundliche UPC-Mensch am Telefon, würden die läppischen zehn Tage ohne Internet, die zugleich zehn Tage ohne jede Möglichkeit, zu hause zu arbeiten bedeuten, bei der nächsten Rechnung gutgeschrieben. Die langen Wartezeiten, so wird einem dafür auf leicht ungehaltenes Nachfragen gut gelaunt erklärt, seien “ganz normal” - man habe eben “zu wenig Techniker”. Entweder das - oder aber zu viele Kunden. Gegen Letzteres zumindest kann man persönlich etwas tun.
Die Pointe zum Schluss: Dass und wie man auf das landesweit ausgerollte Gratis-WLAN UPC Wi-Free ja vielleicht als Überbrückung auch zuhause zugreifen könnte, wird vom Service nobel verschwiegen. Vermutlich ist für solche Zusatzauskünfte die jährliche Servicepauschale zu niedrig angesetzt. (Rainer Sigl)
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