Mit den steigenden Einbruchzahlen der letzten Jahre rückt das Thema Sicherheit und Einbruchsicherung auch bei Privatpersonen verstärkt in den Fokus. Dass ein einfacher Safe oder Stahlschrank dabei nicht immer die beste Wahl ist, zeigt ein Blick auf die geltenden Sicherheitsklassen und Anforderungen der Versicherer.
Die Zahl der Einbrüche und insbesondere der Wohnungseinbrüche in Österreich steigt: In ganz Österreich werden pro Jahr fast 14.000 Einbrüche begangen. Rund 6.500 davon in Wien. Im Schnitt entstand dabei ein Schaden von 3.250 Euro, der u.a. auf teure Mobilfunkgeräte, Tablets, Digitalkameras sowie Schmuck und Bargeldvorräte zurückzuführen ist.
Sicherheitsmaßnahmen an Bedarf anpassen
Statistisch betrachtet finden die meisten Einbrüche in den dunklen Wintermonaten statt, in denen auch tagsüber kaum ein Mensch auf der Straße ist. Entgegen gängiger Annahmen schlagen Einbrecher zumindest bei Wohnungseinbrüchen gern tagsüber zu, wenn die Bewohner mit großer Wahrscheinlichkeit nicht anzutreffen sind - mehr als die Hälfte aller Einbrüche findet zwischen 10 und 18 Uhr statt. Insbesondere Einfamilienhäuser und Erdgeschosswohnungen in Mehrfamilienhäusern zählen dabei zu den bevorzugten Zielen. Umso wichtiger ist es, dass insbesondere diese Objekte ausreichend und sorgfältig geschützt werden.
So haben Kriminalstatistiken der Vergangenheit ergeben, dass das Einbruchrisiko sinkt, je schwieriger es ist, in ein Objekt einzudringen. Geschlossene und mit zusätzlichen Schlössern gesicherte Fenster und Türen, eine gute Beleuchtung und ggf. der Hinweis auf eine Alarmanlage oder einen Wachschutz können bereits auf einen Großteil der Einbrecher abschreckend wirken. Private und gewerblich genutzte Objekte, in denen Gegenstände von größerem Wert aufbewahrt werden, verfügen im Idealfall über ein individuell angepasstes Sicherheitskonzept, bestehend aus Maßnahmen zum Einbruchschutz an sich (z.B. verlässliche Sicherung aller Fenster und Türen inklusive Garagen, Kellertüren usw., Bewegungsmelder, Kamerasystem, Einbruchmeldeanlagen) sowie einem geeigneten und fachgerecht eingebauten Tresor.
Sicherheitsklassen und Versicherungswert
Ein guter Tresor verfügt stets über ein Prüfzeichen und ist einer bestimmten Sicherheitsstufe zuzuordnen, die in der Regel auch gut sichtbar gekennzeichnet ist. Zu unterscheiden sind dabei die beiden VDMA-Sicherheitsstufen für Tresore und Waffenschränke, die maximal einen begrenzten Einbruchschutz gewähren und von vielen Assekuranzen als nicht ausreichend abgelehnt werden, von den VdS/ECB-S/VVÖ-Sicherheitsstufen für Tresore und Wertschränke. Tresore der Sicherheitsstufen S1, S2, 0/N, 1 und 2 gelten in der Regel als ausreichend für private Objekte, während Unternehmen, die wichtige Unterlagen oder wertvolle Objekte aufbewahren müssen, mit den höheren Sicherheitsstufen ab Grad 4 gut beraten sind. Grundsätzlich gilt: Der Versicherungswert richtet sich nach der Sicherheitsklasse. Je höher die Klasse, desto höher die mögliche Versicherungssumme.
Den richtigen Tresor auswählen
Grundlage für die Auswahl des richtigen Tresors ist die Überlegung, welche Gegenstände sicher verwahrt werden und welche Sicherheitsanforderungen dabei gelten sollen. Zu beachten sind dabei Faktoren wie:
- private oder gewerbliche Nutzung (hat Einfluss auf den Versicherungswert)
- Art des Wertes
- voraussichtliche Tresorgröße
- Möglichkeiten der Tresorplatzierung
- mindestens erforderliche Sicherheitsklasse
- Einbruchschutz sowie
- Feuerschutz.
Daneben unterscheidet man in unterschiedliche Tresorarten, die verschiedenen Ansprüchen an Sicherheit gerecht werden. Ein Stahlschrank etwa entspricht der untersten Sicherheitskategorie und bietet den meisten Assekuranzen zufolge keinen ausreichenden Einbruchschutz, während z.B. ein Datensicherungsschrank nicht nur einer höheren Sicherheitsklasse zuzuordnen ist und einen besseren Einbruchschutz gewährleistet, sondern auch sensible Datenträger vor Beschädigung im Falle eines Feuers bewahrt.
Der richtige Tresor plus Schutzmaßnahmen für optimalen Schutz
Um private und gewerbliche Objekte optimal zu schützen, ist ein individuelles Sicherheitskonzept ebenso sinnvoll wie ein Tresor für die wichtigsten Wertgegenstände. Die Betonung liegt hier auf dem Begriff individuell. Sämtliche Sicherungsmaßnahmen sollten den Gegebenheiten des Gebäudes ebenso angepasst werden wie dem gewünschten Versicherungsschutz, damit Wertgegenstände und wichtige Unterlagen, die im Rahmen eines Einbruchdiebstahls entwendet werden, zumindest in ausreichendem Maße ersetzt und Einbrüche im optimalen Fall verhindert werden können.
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