Bei Aufrechterhaltung des Status quo wird es in Österreich in absehbarer Zeit keine verfügbaren Rohstoffe in ausreichender Menge zu vertretbaren Kosten geben. Aufgrund dieses Rohstoffmangels ist mit Versorgungsengpässen und einer Verteuerung von mineralischen Rohstoffen, mehr LKW-Verkehr und einer steigenden Umweltbelastung zu rechnen.
Die Versorgung der Bevölkerung und Wirtschaft mit nachhaltig gewonnen mineralischen Rohstoffen ist eine zentrale Aufgabe für den Erhalt unseres Wohlstands. Diese Versorgungssicherheit ist jedoch in einem geologisch rohstoffreichen Land nur dann gegeben, wenn die Rahmenbedingungen so gestaltet sind, dass qualitativ hochwertige Rohstoffe auch leistbar gewonnen werden können. So ist nicht der Naturschutz, wie viele annehmen würden, die zentrale Herausforderung der Rohstoffgewinnung, sondern Transport, Verkehr und die Erhaltung bzw. Genehmigung von Lagerstätten.
Fünf Herausforderungen
Aus diesem Grund hat das Forum mineralische Rohstoffe im Fachverband Steine-Keramik – als Interessenvertretung von 120 Sand, Kies und Schotter gewinnenden Unternehmen – fünf zentrale Herausforderungen definiert, die für eine nachhaltige Versorgung als zentral angesehen werden und für die Lösungen, v.a. auf politischer Ebene, gefunden werden müssen. Diese betreffen die Themen Versorgungssicherheit, Lagerstättenschutz, Rohstoffbedarf und genehmigte Rohstofflagerstätten, Gesetzgebung und Genehmigungen sowie Verfahrenssicherheit für Unternehmen.
Transporte vermeiden
Klar ist, dass mineralische Rohstoffe nur dort gewonnen werden können, wo diese vorkommen. Deshalb sehen wir den Erhalt, die konfliktfreie Nutzung sowie den Lagerstättenschutz als ganz zentral an. Grundsätzlich sollte der Rohstoffgewinnung innerhalb der Raumordnung die gleiche Bedeutung wie anderen schützenswerten Gütern wie Forst, Wasser und Infrastruktur eingeräumt werden. Auch ist die Gewinnung der benötigten Baurohstoffe stark von einer klaren Gesetzgebung und den entsprechenden Genehmigungen abhängig. So hat auch jeder Bürgermeister als Baubehörde erster Instanz die Verpflichtung, die eigene Gemeinde mit mineralischen Rohstoffen zu versorgen. Schafft die Gemeinde dies beispielsweise aufgrund von Anrainerprotesten nicht, müssen mineralische Rohstoffe von woanders herbeigeschafft werden. Das erhöht nicht nur die Rohstoffkosten, sondern auch den Transportaufwand und damit die Umweltbelastung.
Not in my backyard
Infrastrukturprojekte und auch die Gewinnung von Rohstoffen für den Erhalt des allgemeinen Wohlstands wird niemand grundsätzlich ablehnen – jedoch nur, solange es nicht vor der eigenen Haustür passiert. Es stellt sich daher die Frage, ob die vorhandene Gesetzgebung ausreichend ist und ob die Entscheidungskompetenzen in Gemeinde/Land/Bund richtig definiert sind. Deshalb ist auch für die Unternehmen der Rohstoffbranche die Verfahrenssicherheit über Gemeinde-, Bezirks- und Landesgrenzen hinweg überaus wichtig.
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