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Und täglich grüßt das Murmeltier

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Wettbewerbsverzerrung bedeutet Rückschritt

Dass der Kampf um den Markt seit Anfang März ein harter ist, erfährt wohl jeder täglich selbst. Dass nun aber die Bundesregierung zusätzlich in den freien Wettbewerb eingreift, mutet mehr als seltsam an.

Din Entlastungs- und Investitionspaket für die heimische Land- und Forstwirtschaft ist grundsätzlich zu begrüßen, der Wald selbst ist ein wertvolles Gut. Aber wenn ein solches Paket durch staatliche Maßnahmen den freien Wettbewerb behindert, ist Kritik nicht nur lautstark zulässig, sondern sind Gegenmaßnahmen Programm.

Gegen den Markt

Die ewig postulierte Holzbauoffensive kennt man ja seit Jahren – offensichtlich hat sich der Markt noch immer nicht in die Knie zwingen lassen. Denn sonst bräuchte es diese gar nicht mehr. Auch die missionarisch ventilierte Phrase »Substitution von CO2-intensiven Baustoffen« versucht notdürftig von unabhängigen wissenschaftlichen Studien der ACR im Auftrag des Klimaministeriums abzulenken, die bestätigen, dass sich aus der Lebenszyklusanalyse hinsichtlich CO2-Intensität keinerlei Präferenz zwischen den wandbildenden Baustoffe Holz, Ziegel und Beton ableiten lässt. An die Substitution welcher Baustoffe denkt man dann im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus? Oder definiert man vermeintlich gutgemeinte Hilfspakete, die längst nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen? Gut gemeint ist eben auch nicht zwingend gut gemacht.

Gleiches Recht für alle

Viele Maßnahmen, um einen Baustoff zu stützen, aber wer stützt die anderen? Die heimische Zementindustrie ist einer der größten Abfallverwerter Österreichs. Die österreichische Kalkindustrie sichert die Trinkwasser- und Abwasseraufbereitung und ist maßgebender Zulieferer der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie. Darüber hinaus wirkt der Bodenkalk gegen die Versäuerung landwirtschaftlicher Böden. Die Ziegelindustrie stellt dem Markt ein Naturprodukt bei, das Jahrtausende überleben kann – schlag nach bei den Römern! Alle zusammen eint aber eine Eigenschaft: Sie sind regional verfügbar, sind durch kurze Transportweiten zu charakterisieren und sind natürlichen heimischen Ursprungs. Nachhaltigkeits- und Klimaschutzaspekte, die offensichtlich für die Politik keine Rolle spielen – schade!

Keine Bevorzugung

Die Förderung heimischer Produktionen ist immer zu unterstützen, genauso wie der Schutz des heimischen Waldes. Es ist aber abzulehnen, wenn durch derartige Maßnahmen in Österreich produzierte Konkurrenzprodukte am Markt behindert werden. Bleibt die Hoffnung, dass diese politischen Maßnahmen die Holzimporte nicht noch mehr erhöhen. Dann bleibt nämlich das Fördergeld nicht im Land und der angebliche CO2-Vorteil wird durch den Transport noch vor Rohstoffverwendung vernichtet.

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