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Fehlende Standards und ihre Folgen

Die Praxis zeigt, dass es in vielen Bereichen immer noch an den nötigen BIM-Standards fehlt. Es gibt drei Gruppen, die sehr unterschiedlich mit dieser Situation umgehen. Die einen legen die Hände in den Schoß, die anderen sehen die Chance, eigene Wege zu gehen. Und dann gibt es noch die dritte Gruppe, auf der die Hoffnungen der BIM-Community ruhen.

Endlich ist es so weit: BIM (Building Information Modelling) wird langsam, aber doch außerhalb von »BIM-Pilotprojekten« und »BIM-Referenzprojekten« für die Projektplanung, -errichtung und -verwertung gewünscht. Viele Player haben lange zugewartet, in der Volkswirtschaft würde man so eine Phase als »Deflation« bezeichnen, doch scheint die Zeit des Zuwartens vorbei zu sein.

Es zeigt sich aber bei der Anwendung in der Praxis, dass es in vielen Fachbereichen noch an standardisierten BIM-Merkmalen mangelt, um die notwendigen Daten im Modell zu integrieren.  Was tun? Hier kristallisieren sich prinzipiell drei unterschiedliche Herangehensweisen heraus.  Die einen fühlen sich in ihrer Skepsis gegenüber der BIM-Methode bestätigt nach dem Motto: »Ich hab’s ja glei g‘sagt, dass des nix wird.« Diese Gruppe empfindet dann beinahe ein wenig Erleichterung, denn »wenn’s nicht geht, brauch ma‘ nix tun«.

Die zweite Gruppe wiederum sieht das Fehlen von standardisierten Merkmalen als Chance zur Entwicklung eines firmeneigenen »BIM-Standards«, um sich gegenüber den Marktbegleitern einen deutlichen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Dadurch werden aber unterschiedliche, proprietäre Systeme geschaffen, die einschränkend und abgrenzend wirken. Somit passiert genau das Gegenteil dessen, was mit BIM unter anderem erreicht werden soll: freie, einheitliche Datenstrukturen und Definitionen zur Gewährleistung einer barrierefreien, interdisziplinären, lebenszyklusorientierten  Zusammenarbeit zum Nutzen aller Projektbeteiligten und der Gesellschaft. (Ja, es ist ein hehres Ziel, das wir alle verfolgen.)

Und dann gibt es noch die Firmen, die entsprechend dem BIM-Ansatz gemeinsam mit Marktbegleitern die notwendigen Merkmale und Definitionen erarbeiten und via Austrian Standard Institut diese standardisierten Merkmale allen bereitstellen. Von der Größe und Motivation dieser Gruppe hängt es ab, wie lange es noch dauern wird, bis in allen Fachbereichen die notwendigen BIM-Spezifikationen verfügbar sind.

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