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Damals vor 10 Jahren

 

\"DerIm Juni 2002 präsentierten sich die Medien des Report Verlags in einem völlig neuen Kleid. Report(+)PLUS wurde selbstständig und reihte sich mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren an die vorderste Front der heimischen Wirtschaftstitel. Der Bau & Immobilien Report zeigte sich optisch runderneuert, inhaltlich blieb alles beim Alten: Der Report zeigte auf, was die Branche bewegt und worüber gesprochen wird. Das Hauptthema vor zehn Jahren: die Kulturhauptstadt Graz.


In der Coverstory »Grazer Pirouetten« zeigte der Bau & Immobilien Report, wie sich die Stadt Graz als Kulturhauptstadt inszeniert und dabei prompt jene Bauten errichtet, über die schon seit Ewigkeiten gestritten wird. Neben der Murinsel bekam Graz eine Stadthalle, ein Kunsthaus, ein Literaturhaus, ein Kindermuseum und vieles mehr. Abseits der Kultur wurde der Hauptplatz runderneuert und der Bahnhof bekam das zweite Facelifting innerhalb weniger Jahre.

Jedes dieser Bauwerke hatte, wie in Österreich durchaus üblich, eine lange Vorgeschichte. Die Stadthalle etwa beschäftigte die Stadt- und Landespolitik über Jahre hinweg. Standort, Kosten und Konzept wurden so lange auf und ab diskutiert, bis der Messe Graz der Atem ausging und nur eine Finanzspritze der Stadt deren Konkurs verhinderte. Schließlich führten Verzögerungen durch Vergabeungereimtheiten bei der Haustechnik dazu, dass die Baustelle auch am Wochenende bespielt werden musste, um rechtzeitig fertig zu sein.

Das vom Architektenduo Cook/Fournier entworfene Kunsthaus wiederum offenbarte einige verkehrstechnische Schwächen. Der Standort an der Ecke zwischen Südtirolerplatz und Lendkai war zwar groß genug für den Bau an sich, eine großzügige Vorplatzgestaltung erlaubte das Grundstück jedoch nicht. Am heftigsten diskutiert wurde aber natürlich die Hülle des im Volksmund als »Luftmatratze« betitelten und von den Planern »Friendly Alien« benannten Projekts.

Eine Story der eigenen Art stellte auch der Hauptbahnhof dar. Im Juli 2001 erfolgte der Spatenstich zur Generalrevitalisierung, die eigentlich einem Neubau gleichkam. Um rund 25 Millionen Euro sollte den Grazer Gästen im Jahr 2003 ein geeignetes Entree geboten werden. Das Verrückte daran: Schon zuvor waren 7 Millionen Euro in eine oberflächliche Verschönerung investiert worden. Und selbst damit sollte nicht Schluss sein: Die ursprünglich eingeplante unterirdische Einbindung der Straßenbahnlinien wurde nämlich erneut auf einen späteren Zeitpunkt vertagt und wird erst jetzt, zehn Jahre später, realisiert.  
 
Potenziell geregelt

Ein weiterer Artikel widmete sich der in Österreich noch jungen Disziplin des Facility Management. »Der Markt wächst sehr langsam. Wir hätten uns in Österreich mehr erhofft«, sagte etwa Herbert Taborsky, Geschäftsführer von M+W Zander, einer der größeren Player der Branche. Aber selbst Zander machte damals einen erklecklichen Teil seines Umsatzes außerhalb von Österreich, vor allem in Moskau, wo es schon vor zehn Jahren selbstverständlich war, dass bei Bürogebäuden ein professionelles Facility Management zum Einsatz kommt. Schon damals war es ein Streitpunkt, ob die externen FMler nun in erster Linie Dienstleister oder doch echte Manager sind. Darüber wird auch heute noch gestritten. Damals kämpften die FMler vor allem noch damit, vom Hausmeisterimage wegzukommen, das immer noch weit verbreitet war.  

 

> O-Töne im Juni 2002:

> »Jeder einmal.« Herbert Taborsky, Chef von M+W Zander Facility Management, auf die Frage, wer denn nun konkret versuche, mit Dumpingpreisen am Markt zu punkten.

> »Wir sollten das Geld nicht in Anwälte und Versicherungen pumpen, sondern unsere Projekte prüfen.« Der Villacher Bauingenieur Markus Lackner erklärt, warum er sich vehement für die Etablierung des Prüfingenieurs engagiert.

> »Hochhäuser sind ein Marketing-Gag. Sie nachhaltig funktionieren zu lassen, ist sehr aufwendig.« WED-Vorstand Thomas Jakoubek, der eben seinen Arestower auf der Donauplatte an Karl Wlaschek verkauft hatte.

> »Da gibt es Gespräche.« Hagebau-Chef Helmut-Dieter Kus zum Thema Logistik im Baustoffhandel.

> »Da gibt es keine Gespräche, weil das ja Absprachen wären.« Öbau-Chef Alexander Pilliczar zum Thema Logistik im Baustoffhandel.

> »Die Gesetze in Wien sind so, dass Bauen zum absoluten Spaß wird.« Harry Seidler, österreichisch-australischer Architekt, hat an der Bauordnung Gefallen gefunden.

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