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Gnadenlose Preise

\"J.Joachim Strachwitz, Marketing-Leiter beim Schalungsspezialisten Ringer, über unerwartete Umsatzzuwächse, Hoffnungsmärkte und die unkluge Strategie, Überkapazitäten mit Dumping-Preisen zu bekämpfen.

Report: Der Schalungsmarkt wurde im Herbst 2008 brutal von der Krise getroffen. Die Folge waren drastische Umsatz- und Gewinneinbußen. 2009 hatte Ringer ein Minus von 22 Prozent zu beklagen, Anfang des Jahres haben Sie für 2010 ein weiteres Minus erwartet. Wie hat sich das Geschäft tatsächlich entwickelt?

Joachim Strachwitz: Trotz unserer negativen Erwartungen hat sich der Umsatz am Schalungsmarkt positiv entwickelt. Statt einem geplanten Minus konnte ein zarter Zuwachs von sechs Prozent erreicht werden. Der Zuwachs resultiert gleichermaßen aus Miete und Verkauf. Das beginnende Schalungssanierungsgeschäft läuft über Erwarten gut an und wird das Jahresergebnis noch verbessern. Insgesamt gesehen waren die Umsatzzuwächse bei Ringer weitaus höher, da sich das zweite Standbein der Firma, der Gerüstmarkt, überproportional entwickelt hat.

Report: Wie bewerten Sie im Nachhinein die Reaktion der öffentlichen Hand zur Stützung und Förderung der Konjunktur?

Strachwitz: Sehr positiv. Vor allem die Förderung der thermischen Sanierung hat der Firma Ringer unerwartet hohe Umsätze in der Gerüstsparte beschert.

Report: Welche Rolle spielt das Mietgeschäft? Stichwort: Überkapazitäten.

Strachwitz: Eine zunehmend große Rolle. Da wir unsere leichten Überkapazitäten im Mietpark gut verkaufen konnten, haben wir keine Einbußen hinnehmen müssen. Leider hat der Mitbewerb, der weit mehr mit Überkapazitäten zu kämpfen hatte, einen relativ einfältigen Weg gewählt, um Überkapazitäten zu kompensieren. Es wurden die Preise gnadenlos in den Keller gefahren. Die große Gefahr dabei ist, dass es erfahrungsgemäß Jahre dauert, um wieder vernünftige Preise zu erzielen.  

Report: Große Hoffnungen hat Ringer in den arabischen und nordafrikanischen Markt gesetzt. Wie entwickeln sich diese Hoffnungsmärkte?

Strachwitz: In Libyen waren wir überdurchschnittlich erfolgreich, die Fortschritte in Ägypten sind hoffnungsvoll, und im Iran werden wir ziemlich sicher nächstes Jahr den Durchbruch schaffen.

Report: Mit welchen Erwartungen geht Ringer in das Jahr 2011?

Strachwitz: Wir gehen mit hohen Erwartungen in das nächste Jahr. Das unterste Ziel ist ein Zuwachs von zehn Prozent. Da wir aber in der Vergangenheit immer unsere Ziele überboten haben, wird es im Jahr 2011 wohl auch so sein.

 

>> Projekthighlights 2010:

Die Firma Mitter aus Wolfern errichtete eine Lager- und Recyclinghalle mit Lkw-Einstellplatz und Hackfeuerungsstätte. Dafür wurden mit einer Master-Stahlschalung rund 10.000 m³ Beton und 1.000 Tonnen an Bewehrung verbaut. Die zehn Meter hohen Wände sollten in einem Takt geschalt werden. Dabei wurde erstmals ein Druckmesssystem eingesetzt, mit dem der Betondruck im Schalungsverbund gemessen werden kann. Damit wurde sichergestellt, dass es zu keiner zu schnellen Befüllung der Schalung kommt. Dieses System kommt als besonderer Service ab sofort allen Ringer-Kunden zugute. Ein weiteres Projekthighlight steht in Melk. Beim Bau des neuen Stadions zeichnete Ringer für die gesamte Schalung verantwortlich.

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