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Grasser und Strasser

Karl-Heinz Grasser macht nun also mit Meinl gemeinsame Sache. Die Gesellschaft Meinl International Power, geleitet von KHG und dem Ex-Vorstand der Verbundgesellschaft Hans Haider soll schon demnächst an die Börse gebracht werden. Ziel ist es zuerst Geld einzusammeln und anschließend in den Energiemarkt Ost- und Südosteuropas zu investieren. Dort stehen große Privatisierungen an und der Erneuerungsbedarf im Segment Kraftwerke und Nezte ist erheblich, so die Analyse der Experten.

Einer verwandten Tätigkeit geht auch der frühere Innenminister Ernst Strasser seit geraumer Zeit nach. Er ist Partner der Vienna Capital Partner des Heinrich Pecina und dort für die VCP Energy verantwortlich, die sich auf Entwicklung und Betrieb von Kraftwerken spezialisiert hat. \"Wir gehen die Sache von der Projektseite an, Meinl, wenn sie so wollen von der Geldseite\", erklärt Strasser, der nicht vergisst seinem früheren Ministerkollegen seine \"Gratulation zur guten Wahl\" auszurichten. Die VCP sei seit einigen Monaten im Gespräch mit Meinl, es sei durchaus möglich, dass es in der Zukunft gemeinsame Schnittpunkte gäbe, so Strasser. Seiner Einschätzung nach gäbe es derzeit \"sehr sehr viel mehr Geld als Projekte\". Kein Wunder also, dass er sich über die eigenen Aktivitäten nicht viel verraten mag. Derzeit arbeite er aber an einem Kraftwerk, das auf Wunsch eines industriellen Partners um 400 MW vergrößert wird. Die entsprechenden Ausschreibungen seien im Laufen. Klar sei aber, dass man für Projekte in der Größenordnung von 150 Millionen Euro starke Finanzpartner suche - Meinl wäre eine Option. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit erstrecke sich auf Bulgarien, Rumänien und Ungarn. In der Ukraine sei man aufgrund der ungewissen energiepolitischen Entwicklung eher zurückhaltend, wie Strasser erklärt. Mit den europäischen Größen des Energiegeschäfts gäbe es wenig Berührungspunkte. \"Wir verfogen eine ganz bestimmte Nische, zusammen mit industriellen Partnern\", so der Ex-Minister.

Kein Problem mit der neuen Energieidee Meinls hat man im Verbund. Dass der erst kürzlich aus der Verbundgesellschaft als Vorstandsvorsitzender ausgeschiedene Hans Haider nun genau dort als Konkurrent auftritt, wo der Verbund künftig wachsen will, sei kein Problem. \"Das Tätigkeitsfeld der neuen Gesellschaft, bei der Haider eine nicht-operative Funktion im Chairboard bekleidet, umfasst lediglich Finanzinvestitionen\", teilt dazu der Verbund-Sprecher Gerald Schulze mit. Haider habe die Organe des Verbund rechtzeitig über seine beruflichen Vorhaben informiert. Es gäbe keine Interessenskonfikte mit Haiders neuen Aktivitäten: \"Die Frage eines möglichen Konkurrenzausschlusses stellt sich daher nicht\", so Schulze.

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