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Strabag im Tunnelloch

Sollte der Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner eine Liste von Unwörtern führen ist neben Nordautobahn mit Erstfeld vermutlich auch eines aus der Schweiz dabei. Zwei mal wurde das gleichnamige Tunnelbaulos von der AlpTransit Gotthard AG bereits an die Arge Murer-Strabag vergeben. Zweimal legte die Arge Marti Beschwerde ein und zweimal gab die eidgenössische Rekurskommission für das öffentliche Beschaffungswesen der Beschwerde Recht. Sie hat den Vergabeentscheid zuletzt am 11. September aufgehoben und zur Neubeurteilung an die AlpTransit Gotthard AG zurückgewiesen. Die Strabag legte zuletzt ein um 0,6 Prozent günstigeres Angebot. Dass es dadurch beim Bau des Gotthard-Basistunnels zu weiteren zeitlichen Verzögerungen und Mehrkosten in noch nicht bekanntem Ausmass kommt ist fix. Im August wurden die Kosten der Verzögerung mit 3,5 Millionen Franken beziffert - pro Monat. Ob die Rekurskommission noch einmal in der Sache entscheidet ist nicht gesagt. Sie löst sich mit Ende des Jahres auf, das Verfahren würde dann am Bundesverwaltungsgericht fortgesetzt. Kenner der Schweizer Bauszene halten es für wahrscheinlicher, dass vorher entschieden wird und Marti zum Zug kommt. Marti beschäftigt überwiegend Schweizer, die Strabag hat sich hingegen durch den Import von österreichischen Tunnelbauern nicht gerade beliebt gemacht. Paul Balmer, Mitglied der Geschäftsleitung der Marti AG hat zudem mit der Entlassung hunderter Arbeitnehmer gedroht.
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