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Die weiße Stadt

Die israelische Küstenstadt Tel Aviv wurde in den dreißiger Jahren zu einem Experimentierfeld für die Grundsätze der modernen Architektur. Deren Vertreter, vorwiegend jüdische Architekten, die vor den Nationalsozialisten flüchten mussten, brachten den an der Formensprache von Le Corbusier, Mies van der Rohe, Walter Gropius und Erich Mendelsohn orientierten Stil mit. Auch jene einheimischen Architekten, die ihre Ausbildung an renommierten Architekturschulen in Europa genossen hatten und so mit dem Geist des \"Neuen Bauens“ in Berührung gekommen waren, prägten die \"Weiße Stadt“ Tel Aviv, deren Zentrum fast komplett in diesem Stil des \"Neuen Bauens“ errichtet wurde. Heute besteht jedoch bei vielen der Häuser akuter Sanierungsbedarf. Das Architekturzentrum Wien zeigt vom 21. Februar - 19. Mai in der Ausstellung \"The White City of Tel Aviv“ historische und aktuelle Fotografien, die Einblick in die Architektursprache der Zeit geben und den Einfluss vermitteln, den das europäische Erbe auf das örtliche Schaffen genommen hat. Der Master-Stadtplan des schottischen Stadtplaners Sir Patrick Geddes wird mit Plänen und Modellen präsentiert und eine Auswahl von historischen Filmen gibt ein lebendiges Bild der Stadtentwicklung zwischen 1920 und 1958 wieder. Grafische 3D-Animationen von elf repräsentativen Gebäuden vertiefen das Verständnis für die Architektur der \"Weißen Stadt“. Nahezu 100 Lebensläufe von in Tel Aviv tätigen Architekten runden das Bild ab. Parallel dazu veranstaltet das AzW am 12. April in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt ein international besetztes Symposium, das sich den Problemen einer \"Sanierung der Moderne“ widmet.
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