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Kuhhandel Kesseltausch

Mit Radfahren, Nachdenken und den Sitzungen der Perspektivengruppe hat die öVP eigenen Angaben zufolge ein Etappenziel erreicht, erklärte Vizekanzler Wilhelm Molterer anlässlich der Klubklausur der öVP in St. Wolfgang Anfang Oktober. Auch für den Klimaschutz hat sich die öVP etwas überlegt.

\"21 Projekte für das 21. Jahrhundert sind eine Weichenstellung für eines der großen Themen unserer Zeit\", so der Parteislogan. Ergänzt werden diese Projekte durch eine Vorlage des Finanzministeriums zur NOVA, eine Art Bonus-Malussystem bei dem es wenig Gewinner gibt, da umweltfreundliche Fahrzeuge rar sind. Darüber hinaus ist eine steuerliche Differenzierung für Heizöl extra je nach Schwefelgehalt vorgesehen. Das ab 2008 angebotene schwefelfreie öl soll pro Liter um drei Cent weniger besteuert werden. Als Gegenleistung wird die OMV ein Kesseltauschprogramm inizieren und finanzieren, so Molterers Ausrutscher, der von der OMV umgehend dementiert wurde. Nicht sie allein, sondern die gesamte Minaeralölwirtschaft will das erklärte Ziel, den Umtausch von 400.000 Kessel auf modernste Technik realisieren und im Idealfall den CO2-Ausstoß um Million Tonne reduzieren. Die Mineralölwirtschaft wiederum lässt sich noch nicht in die Karten schauen und präsentiert das Förder-Programm erst dann, wenn der Steuervorteil Gesetz ist, wie der Geschäftsführer des Fachverbandes Chistoph Capek zugibt. Er hat die Herausforderung zu meistern alle Akteure des ölgeschäfts zu koordinieren. Was zum Beispiel bleibt kleinen Marktteilnehmern, wenn der Platzhirsch OMV ein ambitioniertes, um nicht zu sagen kühnes, Tauschprogramm plaziert. Denkbar ist Vieles: Bares für den neuen Kessel und im Gegenzug langfirstige Abnahmepflicht. Oder gleich nach dem Vorbild der Mobilfunker: Gratiskessel und Refinanzierung durch den preislich angepassten Brennstoff.

So oder ähnlich könnte der Gassenhauer Kesseltausch belebt werden was in der Vergangenheit nicht geglückt ist. Schon 2002 hat die heimische Mineralölwirtschaft eine \"Initiative pro Klimaschutz\" gestartet, welche die Heizungsmodernisierung zum Ziel hatte. Damals wurde von der Energieverwertungsagentur (E.V.A.) festgestellt, dass rund 50 Prozent der österreichischen ölheizungen älter als 15 Jahre sind. Daran hat sich wenig geändert, denn die Austauschraten bei ölheizungen sind eher mickrig. Die Kesselindustrie hat ganze Arbeit geleistet und ziemlich unverwüstliche Geräte verkauft.

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