Auf einem Auge Blind
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Zu diesem Ergebnis kommen Psychologen der Universität Würzburg. \"Die bevorzugte Wahrnehmung emotionaler Informationen ermöglicht es uns, schnell und effektiv auf bedeutsame Ereignisse zu reagieren\
, erklärt der Psychologe Georg Alpers, dem es gemeinsam mit seinem Team gelungen ist, diese Hypothese experimentell zu untermauern. Die Psychologen zeigten 30 Versuchspersonen mit ärgerlichen, ängstlichen, freudigen, überraschten und neutralen Gesichtsausdrücken von jeweils acht unterschiedlichen Frauen. Diese Bilder bekamen die Probanden durch ein Stereoskop präsentiert, wobei immer ein Auge ein emotionales und das andere Auge ein neutrales Gesicht sah. Da das Gehirn nicht diese unterschiedlichen visuellen Eindrücke nicht richtig verarbeiten kann, tauchen im Bewusstsein die beiden Bilder in stetem Wechsel oder einer Mischform auf. Durch das Drücken verschiedener Tasten mussten die Probanden anzeigen, ob sie ein neutrales, ein emotionales oder ein gemischtes Bild wahrnahmen. Das Experiment zeigte, dass die bewusste Wahrnehmung der Testpersonen nicht etwa gleichmäßig zwischen den beiden Gesichtern hin und her wechselte. Stattdessen wurden die emotionalen Gesichter häufiger zuerst und dann auch deutlich länger wahrgenommen. Ob die gezeigten Gefühle positiv oder negativ waren, spielte dabei keine Rolle.
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