Innovativer Staatsfunk
- Written by Redaktion_Report
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Um das Arbeiten mit dem mobilen Kleinstudio so einfach und sicher wie möglich zu machen, hat die ORF-eigene Hörfunk-Supportabteilung zahlreiche Vorkehrungen getroffen: Firewall und Virenscanner schützen das System vor elektronischen Attacken von außen, ein Passwortschutz verhindert eine unbefugte Inbetriebnahme, falls der Koffer einmal abhanden kommen sollte. Dabei wurde das System so konfiguriert, dass die unterwegs geschnittenen Beiträge zwar von außen in das interne Datennetz des ORF eingespeist werden können, der Reporter selbst sich jedoch aus Sicherheitsgründen nicht über den Laptop in das ORF-Netz einloggen kann.
Behavioral Targeting
Der ORF zeigt sich aber auch in einem anderen Bereich innovativ: embedded digital broadcast services, kurz EDIBS, nennt sich die Technologie, die es TV-Machern ermöglichen soll, individuell auf die Bedürfnisse ihrer Zuschauer einzugehen und sie für ihre Sendertreue zu belohnen. Im Huckepack-Verfahren können Zusatzinformationen als Bonus in das ausgestrahlte Fernsehbild eingebettet werden. Die Bonuskriterien sind vom TV-Sender frei wählbar: Ob nach 100 Stunden TV-Konsum ein Bonus-Film winkt, oder beispielsweise erst wenn 20 Werbeblöcke gesehen wurden. Im weitesten Sinne folgt das Prinzip damit den Vielflieger- und Meilenprogrammen der Fluggesellschaften. Hauptargument für das vom jungen österreichischen Unternehmen F5 entwickelte Tool ist aber die Option für Werbetreibende, den Zuschauer individuell ansprechen zu können. \"Behavioral Targeting“ heißt das Zauberwort, dass es der Werbewirtschaft erlaubt, die Kunden ähnlich wie im Internet mit maßgeschneiderten Werbebotschaften zu versorgen - ein essenzieller Mehrwert in Zeiten von Festplattenrekordern und Timeshift-Funktionen. Drei Monate lang wurde EDIBS im Spartenkanal TW1 getestet. Die Reaktionen der ausgewählten Testhaushalte waren zum großen teil positiv.