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Gas-Gegenstrom

Der milde Winter hat bei einigen Erdgasanbietern deutliche Spuren hinterlassen. Ihr Absatz sank zum Teil erheblich. Die EconGas GmbH etwa verkaufte im Geschäftsjahr 2006/07 witterungsbedingt um rund 15 Prozent weniger Gas. Nicht so in Tirol: Die Tigas konnte ihren Absatz 2006 um 3,5 Prozent auf 289,1 Millionen Kubikmeter steigern. Beim Umsatz machte das Unternehmen einen Satz um 22,1 Prozent auf 131,8 Millionen Euro. Zurückzuführen ist das im Wesentlichen auf den forcierten Ausbau des Versorgungsnetzes. Die Zahl der Tarifkunden stieg um mehr als 1.880 auf knapp 30.000. Knapp 60 Prozent des verkauften Gases gingen an Industrie und Gewerbekunden. Auch für heuer hat der Versorger einige Neuerschließungen geplant. Noch nicht realisiert werden konnte der erste Abschnitt der Brenner-Hochdruckleitung von Schönberg nach Matrei. Nachdem jedoch bereits zahlreiche Lieferverpflichtungen mit Kunden in Wipptaler Gemeinden eingegangen wurden, musste zur vorübergehenden Versorgung dieser Kunden im Gewerbegebiet von Narvis eine LNG-Anlage installiert werden. Gekühltes, verflüssigtes Erdgas wird per LKW dorthin transportiert und dort kontrolliert erwärmt in das bestehenden Ortsnetz eingespeist. Eine vermutlich nicht kostengünstige Art, Verträge einzuhalten. 2006 investierte die Tigas insgesamt 31,4 Millionen Euro in den Ausbau ihres Netzes. 135,8 Kilometer neue Gasleitungen sind hinzugekommen, insgesamt verfügt die Tigas über ein Netz von 2.200 Kilometern. Erheblich gestiegen ist aufgrund der Investitionen auch der Zinsaufwand, der sich von einer Million Euro im Jahr 2005 auf 3,2 Mio Euro mehr als verdreifachte. Nicht brausend ist der Gewinn der Gesellschaft: Gerade gut 97.000 Euro gehen an die Konzernmutter Tiwag AG. Mehr als das, nämlich 150.000 Euro, bezieht die Tigas an Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln, wie im Geschäftsbericht vermerkt ist.
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