Kleines Gasgefecht
- Written by Redaktion_Report
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Pro Jahr werden hierzulande etwa 80.000 Tonnen Flüssiggas verbraucht. Der Großteil davon geht an Haushalte, die mit Flüssiggas heizen. Insgesamt werden dennoch weniger als zwei Prozent des Heizenergiemarktes mit Flüssiggas gedeckt. Dazu kommt Flaschengas, das Handwerker, Hobbyköche und Campingfreaks verfeuern. Der heimische Marktführer ist die Firma Flaga Gmbh mit Sitz in Leobendorf mit einem Heimabsatz von etwa 33.000 Tonnen, etwa 23.000 davon werden in Kleintanks von zirka 15.000 Eigenheimbesitzern gepumpt.Genau in diesem Segment hat Flaga seit Mai 2005 ein bärenstarkes Problem - die Firma Grizzly Gas. Diese wurde Anfang 2004 in Nicosia auf Zypern von »Fachleuten mit langjähriger Erfahrung im Management, Verkauf und Vertrieb von Flüssiggasprodukten und dem Energiebereich gegründet«, wie auf der Webpage zu lesen ist. Was auch stimmt, denn bei Grizzly hatten ursprünglich mehrere Flaga-Mitarbeiter aus den Bereichen Verkauf und Disposition eine neue Arbeitsstätte gefunden. Als treibende Kraft hinter der Wanderbewegung wird Alfred Gangelberger vermutet. Er war bis Anfang 2001 Verkaufsleiter der Flaga. Auch was die Mobilität betrifft, greift Grizzly auf bewährte Strukturen zurück. Der frühere Flaga-Frächter Ing. Hofer aus Wilfersdorf im Weinviertel fährt heute das Bärengas aus.
Nicht selten steuern die Frächter dabei Kunden an, denen Flaga den Tank in den Garten gestellt hat. »Grizzly Gas verwendet dazu unsere Kundendaten«, behauptet der bei Flaga für Verkauf und Marketing zuständige Gerhard ölsinger. »Stimmt nicht«, entgegnet der österreich-Chef von Grizzly Gas, Christian Leichtfried. »Wir haben Mitarbeiter, die recherchieren, wo Flüssiggas im Einsatz ist.« In Niederösterreich falle das nicht schwer, weil ein Schild am Gartenzaun angebracht sein muss. In anderen Regionen verlasse man sich auf das geschulte Auge und die Recherchekunst der Außendienstler, so Leichtfried.