Kraftakt mit Nachwehen
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Christian Kern machte Tabula Rasa. Wie der »Report Plus« vorab berichtete, wechselte der Bahn-Chef quasi über Nacht das Management der Gütertochter RCA aus.
Von Heinz van Saanen
Dazu gibt es unterschiedliche Lesarten. »Christian Kern agiert mutig, aber der Handlungsbedarf ist auch enorm. Die ÖVP wird sich eher ruhig verhalten«, so die Einschätzung von Infrastrukturministerin Doris Bures. »Dass Herr Kern das RCA-Management entlässt, ohne funktionellen Ersatz zu haben, ist unprofessionell«, meint der ÖVP-Verkehrssprecher Ferdinand »Ferry« Maier. Das klingt zwar anders als Bures, wirklich nach Konflikt klingt das aber auch nicht. Macher/Riessland gelten zwar nicht als Parteisoldaten, der ÖVP-Reichshälfte werden sie trotzdem zugeordnet.
Ein Aspekt ist, dass Fritz Macher parteiübergreifend als Bauernopfer gilt. Für die Turbulenzen in Ungarn kann er nichts, wie sowohl schwarze als auch rote ÖBB-Informanten sagen. Die Targets für die RCA – ohne Ungarn – wurden demnach bereits im letzten Frühjahr erreicht, für die nächste Bilanz wird diesbezüglich eine schwarze Null erwartet. Warum er keinen ÖVP-Schutzschirm hatte? Auch das kolportieren rote wie schwarze Informanten gleich lautend. Demnach warte die ÖVP nur darauf, dass Kern sich übernehme.