Menu
A+ A A-

Flaschenhals Weitendorf

Die 1450-Seelen Gemeinde Weitendorf in der Steiermark bereitet den Managern der OMV Gas GmbH ziemliche Sorgen. Das Unternehmen möchte an der dort liegenden Trans Austria Gasleitung (TAG) eine Gasverdichtungsstation mit drei 25 MW Gasturbinen bauen um um die Transportkapazität der Pipeline von 41 auf 47 Milliarden Kubikmeter pro Jahr zu erhöhen. Das im April 2006 eingereichte 120-Millionen-Projekt ist laut entsprechendem UVP-Bescheid umweltverträglich. Das nützt der OMV aber wenig, da die Gemeinde bislang keine Zweidrittel-Mehrheit für die Flächenumwidmung zustande brachte. Dem Vernehmen nach will die Gemeinde-SPö darüber gar nicht mehr verhandeln. Genau weiß man selbst im Ort nicht, da sich die Positionen häufig ändern. Fix ist, dass gelegentlich hochrangige Delegationen mit Teilnehmern aus Italien und Brüssel Weitendorf aufsuchen. Auch die Interventionen aus Graz und Wien beim öVP-Ortschef Josef Kaiser häufen sich.

Fünf bis sieben Hektar bräuchte die OMV, der Nutzen für die Gemeinde hält sich mit 4 bis 6 Jobs in der Gasverdichtung in Grenzen. Weitendorf ist einer jener Orte, die vielfach unter Infastruktur leiden: Südautobahn, Koralmbahn, Hochspanngsleitung, der Regionalverkehr und ein unweit entferntes Schwerölkraftwerk der Steweag beeinflussen die Lebensqualität. Die relativ geringen Belastungen der Gasverdichtung samt Abwärmenutzung wollen manche im Ort jetzt nicht mehr mittragen. Noch dazu wo doch verlautbart wurde, dass die Anlage allein dazu dient die Exportmengen anzuheben. \"Je mehr Erdgas durch österreich fließt, desto höher ist auch unsere Versorgungssicherheit\", stellt dazu OMV-Sprecher Thomas Huemer fest. Die Verzögerungen in Weitendorf seien nicht angenehm, dennoch sei man zuversichtlich mit den Menschen vor Ort gemeinsam eine Lösung zu finden. Am Entgegenkommen der OMV sollte es nicht liegen, man sei bereit eine Abwärmenutzung und Lärmaschutzeinrichtungen zu installieren, so der OMV-Mann.

back to top