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»Schreiben Erfolgsstory weiter«

Report: Fast stolze vier Prozent betrug das blaugelbe Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr. Wird Niederösterreich dieses Jahr wieder mit einer so guten Bilanz aufwarten können?
Sonja Zwazl: Ich bin absolut zuversichtlich, dass wir diese Erfolgsstory weiter schreiben. Unser Wirtschaftswachstum ist derzeit ausgezeichnet, mit 3,8 Prozent liegen wir deutlich über dem Bundesschnitt.

Ihre persönliche Stärken- und Schwächenanalyse Niederösterreichs?
Bei der Verkehrsinfrastruktur besteht noch Aufholbedarf, aber nicht mehr lange. Denn überall im Land wird gebaut, da geht was weiter. Bei der Kommunikationsinfrastruktur sind wir ja schon bestens aufgestellt - Breitbandverbindungen gibt es überall im Lande.Die Stärken? Heute redet keiner mehr von uns als »armer Nachbar im Osten«. Trotz aller Probleme, die mit der 414 km langen Grenze zu den Erweiterungsländern verbunden waren und zum Teil noch immer sind, haben die niederösterreichischen Betriebe ihre Chancen hervorragend genützt. Der Export in die osteuropäischen Nachbarländer boomt - er hat sich in den letzten zehn Jahren nahezu vervierfacht.

Welchen Anteil haben aus Ihrer Sicht die Klein- und Mittelbetriebe am niederösterreichischen Erfolgsweg?
über 95 Prozent unserer Wirtschaftskammermitglieder sind diesem Sektor zuzuzählen, das beantwortet alles. Damit will ich aber keineswegs sagen, dass Großbetriebe bei uns bedeutungslos wären. Ganz im Gegenteil! Wir haben viele hervorragende Industriebetriebe, die in ihrem Marktsegment Weltmarktführer sind. Bei Groß- und Kleinbetrieben ist es wie bei kommunizierenden Gefäßen, sie müssen immer übereinstimmen. Der Großbetrieb braucht seine Zulieferer in der Region und umgekehrt könnten diese ohne ihren Leitbetrieb nicht existieren.

Damit Niederösterreichs Wirtschaftsmotor auf Hochtouren läuft, ist es auch wichtig, dass neue Unternehmen gegründet werden. Was macht da die Wirtschaftskammer Niederösterreich?
In Sachen Gründung sind wir die erste Adresse. Jeder, der in Niederösterreich ein Unternehmen gründet, tritt mit der Wirtschaftskammer in Kontakt. Neun von zehn Gründern nehmen unsere Beratung in Anspruch. In jedem Bezirk gibt es unser Gründerservice. Das Angebot reicht von der Erst- bis zur Spezialberatung, von der WIFI-Gründerakademie bis zu Plattformen fürs Networking.
Mit der sogenannten überlebensquote liegen wir in Niederösterreich weit über dem Bundesdurchschnitt. über zwei Drittel der Jungunternehmer sind nach fünf Jahren noch am Markt tätig. Was mich besonders freut: Wir haben auch den höchs­ten Frauenanteil bei den Gründern.

Was tut die WKNö sonst noch, um ihren Mitgliedern das Unternehmerleben zu erleichtern?
Gemeinsam mit dem Land haben wir ein dichtes Netz an Technologie- und Innovations-Beratungsstellenstellen aufgebaut. Diese Technologie- und Innovationspartner (TIPs) stehen vor allem Klein- und Mittelbetrieben mit Rat und Tat zur Seite. Unser WIFI, das mit Abstand größte Weiterbildungsinstitut des Landes, gibt es in jedem Viertel. Ebenso die Berufsinformationszentren, wo sich jeder Jugendliche auf seine beruflichen Fähigkeiten und Neigungen abtesten lassen kann. Dazu gibt es Serviceeinrichtungen für nahezu alle unternehmensrelevanten Belange. Und mit der Initiative NAFES fördern Land und Wirtschaftskammer gemeinsam den Einkauf in Ortszentren.

Was erwarten Sie für Ihr Bundesland für die Zukunft, wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Der Wirtschaftsstandort Niederöster­reich gewinnt als »Tor zum Osten« ständig an Bedeutung. Viele Unternehmer und Manager schätzen es, hier zu leben und von ihrer Haustüre aus die neuen Märkte zu erschließen.
Aber: Wie sichern wir die Energieversorgung, wie bewältigen wir den Facharbeitermangel und wie lösen wir die anstehenden Bildungsfragen vor dem Hintergrund immer internationaler werdender Märkte? Das sind die Fragen, auf die wir nicht nur in Niederösterreich eine Antwort finden müssen.n

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