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Neues Systemdenken

Hört man Rehau, denkt man hierzulande leichtfertig an Rohre. Das wird dem Profil der in Familienbesitz stehenden Gruppe nicht gerecht. Mit einem Umsatz von rund drei Milliarden Euro ist Rehau weltweit eine Fixgröße für polymerbasierte Produkte und Systeme, die in den Bereichen Bau, Automotive und Industrie zur Anwendung kommen. Im Segment Bau stellt sich Rehau mit seiner Hinwendung zum Thema Energieeffizienz zunehmend den Herausforderungen der Zeit. Energieverluste reduzieren, Energie effizient nutzen und Energie effizient erzeugen, sind die drei Säulen der Philosophie, die auch in der 1956 gegründeten österreichischen Gesellschaft gelebt werden. »Unser Denken reicht von der Wärmeerzeugung über die Verteilung bis hin zur Wärmeabgabe«, erklärt Gernot Tilz. Er ist seit Mai bei Rehau im Business Team Biomasse und Geothermie der Region Southeast Europe, die seit Jahresbeginn von der österreich-Zentrale in Guntramsdorf (Nö) aus geleitet wird. Sein Job besteht darin, Bauherren und Planern Hilfestellung zu bieten und technisches Wissen als Dienstleistung zu positionieren. »Die Planer sind enorm gefordert, sie müssen immer rascher planen, zugleich werden die Fragestellungen moderner Gebäude immer komplexer«, erklärt der gebürtige Grazer, der zuvor acht Jahre an der TU-Graz gelehrt und geforscht hat. Er ist sich sicher, dass der Grundstein für Nachhaltigkeit von Gebäuden in den Ingenieurdienstleistungen gelegt wird. »Die Planer brauchen dazu Know-how, in der Abstimmung der Komponenten liegt häufig der Hebel für die Energieeffizienz«, erklärt er. Genau an dieser Schnittstelle will Rehau ansetzen. Erklärtes Ziel ist, die eigene Produktpalette durch Fremderzeugnisse so zu ergänzen, dass man dem Kunden als Systemanbieter entgegentreten kann. Verlangt der Planer oder Bauherr nach einer Geothermielösung für einen Anschlusswert von 6 kW, wird ihm ein Paket empfohlen. Die Knochenarbeit der Abstimmung der Komponenten passiert in der technischen Abteilung von Rehau. Die Bandbreite der Projekte, für die dieses Vordenken angeboten wird, reicht vom Einfamilienhaus bis zu Großbauten des Hoch- und Tiefbaus. Ob Fenster und Solaranlage für das Einfamilienhaus, Fassade und Betonkernaktivierung für das Bürohaus oder Geothermie zur Bahnsteigenteisung, entscheidend ist, dass die zum Einsatz kommenden Produkte harmonieren, so die Philosophie. Tilz glaubt insgesamt, dass die Bauindustrie vor großen Herausforderungen steht. Die Frage sei, ob künftig immer mehr billigere Produkte und Komponenten zum Einsatz kommen, oder ob die Verarbeitung von Qualität forciert wird. »Wenn Errichter und Betreiber von Gebäuden ident sind, kommt Qualität zum Einsatz«, meint Tilz. Wird auf Qualität Wert gelegt. sei es nun einmal nicht egal, ob eine Tiefensonde eigens für den Einsatz in Geothermieprojekten konzipiert wurde oder nicht, so der Bauingenieur. Auch sei es nicht egal, ob ein Installateur oder Dachdecker die Solaranlage des Einfamilienhauses mit Komponenten von Herstellern bestückt, zu denen er eine langjährige Geschäftsbeziehung unterhält. Für Dachdecker hält Rehau seit kurzem im Hof des Verwaltungsstandortes in Guntramsdorf ein Angebot parat: Dort wurde ein Montagedach installiert, welches für Kunden- und Mitarbeiterschulungen zu praktischen übungen verwendet wird.
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