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„Österreich hat gehackelt und gezockt“

Der 5G-Ausbau geht bei Magenta trotz Pandemie ungebrochen weiter. Bild: Magenta Telekom/Marlena König Der 5G-Ausbau geht bei Magenta trotz Pandemie ungebrochen weiter. Bild: Magenta Telekom/Marlena König

Magenta hat trotzt der Corona-Krise 2020 mit Zuwächsen abschließen können. Die Nachfrage bei Datenservices ist um 56 % gestiegen.

Trotz massiver Rückgänge des Roaming-Geschäfts – rund die Hälfte war durch das Ausbleiben von Geschäftsreisenden und Urlaubern weggebrochen – konnte der Fest-, Kabel- und Mobilnetzanbieter Magenta Telekom im Vorjahr seinen Umsatz in Österreich um 2 % auf rund 1,3 Milliarden Euro steigern. Die Nachfrage nach Internetprodukten, 5G-Smartphones sowie das weiterhin gute Wholesale-Segment konnte die Umsatzrückgänge bei Roaming und im Prepaid-Geschäft „mehr als kompensieren“, heißt es. Beim EBITDA AL („after leases“) hat man um 6 % auf 495,8 Mio. Euro zugelegt. 268,1 Mio. Euro flossen in den 5G-Ausbau und in Upgrades im Glasfaserkabelnetz.

„2020 war ein einzigartiges Jahr für uns und für die Industrie“, blickt Andreas Bierwirth, CEO von Magenta Telekom deshalb trotz Kurzarbeit im Frühjahr 2020 auch „zufrieden“ zurück. Man hätte „bei sich und nicht bei seinen Kunden gespart“, als einziger Mobilfunker weiterhin massiv investiert und dadurch Wettbewerbsvorteile aufgebaut.

Vor allem im ersten Lockdown wurden die Veränderungen durch den Faktor Homeoffice im Netz spürbar. Im Gesamtjahr stieg das Datenaufkommen bei Internettelefonie und Videokonferenzen um satte 200 %, der Bereich Gaming ist um 150 % gewachsen – oder, wie es Bierwirth zusammenfasst: „Österreich hat gehackelt und gezockt“.

Insgesamt verzeichnete Magenta einen Anstieg 2020 bei Datenservices um 56 %, geteilt auf plus 41 % bei Mobilfunk und plus 62 % Festnetz. Was davon bleiben wird? „Die Menschen wollen von Zuhause aus arbeiten. Sie wollen vielleicht auch am Land wohnen und nicht in der teuren Wohnung in der Stadt“, ist für Bierwirth die Relevanz für Breitband durch die Pandemie „strukturell erhöht“ worden. 38 % der österreichischen Haushalte sind laut einem im Jänner vorstellten Breitbandatlas bereits gigabitfähig, davon steuert Magenta 32 % bei – seit einem kräftigen Upgrade im ehemaligen UPC-Kabelnetz.

Auf die Frage, warum die Mobilfunker aktuell gleichzeitig die Tarife erhöhen, antwortet der CEO: „Bei Magenta gab es keine Preiserhöhung, aber wie in jedem Jahr eine technische Anpassung der Festnetztarife. Bei der Umstellung von Alttarifen auf neuere Tarife zahlen Kunden nun 1 bis 2 Euro mehr – sie bekommen aber auch 200 Mbit Bandbreite anstatt früher 20 Mbit.“ Die Branche sei in einer „Hochinvestitionsphase“, man rolle 5G aus und höre den Ruf nach mehr Glasfaseranbindung für Österreich. „Wo soll es denn herkommen, wenn nicht von unseren Kunden?“, gehört für die Bierwirth die Diskussion „relativiert“.

Ein Drittel des Umsatzes erzielt Magenta im B2B-Bereich. Für die Firmenkunden in Österreich sollen nun neue Lösungen aus dem Konzern der Deutschen Telekom in Produkte gegossen werden. Man möchte vor allem auch Glasfaser bis zu den Kunden legen, sowie „komplexe“ IT-Infrastrukturlösungen nach Österreich bringen.

Die Zahl der Mobilfunkkunden im Netz von Magenta Telekom lag per Ende 2020 bei 5,07 Millionen SIM-Karten (+ 1 %). Die Zahl der Breitbandkunden (Glasfaserkabel-Internet und DSL) wuchs um knapp 4 % auf 635.000 Anschlüsse. Die Zahl der TV-Kunden reduzierte sich um 2,8 % auf 421.000 Teilnehmer. Ende 2020 hatte Magenta 5G an 1.200 Standorten aktiviert – rund 40 % der Haushalte und Betriebe in Österreich. Für 2021 ist ein Ausbau der Versorgung auf rund 50 % geplant.  

Last modified onDienstag, 09 März 2021 08:31
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