Mit Qualität für Begeisterung sorgen

Zum bereits 17. Mal wurde am 11. Oktober im Rahmen der Winners Conference der vom Wirtschaftsministerium in Kooperation mit der Quality Austria verliehene Staatspreis Unternehmensqualität vergeben. Aber selten zuvor hat es ein Keynote Speaker geschafft, die Auswirkungen des Qualitäts- und Exzellenzgedankens auf die unternehmerische Praxis so auf den Punkt zu bringen wie Günter Schmitz. Der Gründer und Inhaber des Luxemburger Fensterspezialisten Coplaning hat die Kunden- und Mitarbeiterbegeisterung zum obersten Unternehmensprinzip gemacht. »Unser erklärtes Ziel ist es, den Kunden qualitativ hochwertigste Produkte im Bereich Fenster und Türen anzubieten und dabei Dienstleistungsqualität auf höchstem Niveau zu gewährleisten«, erklärt Schmitz. In der Praxis zeigt sich das unter anderem dadurch, dass beim Einbau der Fenster peinlichst genau auf Sauberkeit geachtet wird und den Kunden nach Abschluss der Montagearbeiten sogar die Fenster geputzt werden. »Wenn wir fertig sind, soll der Kunde gar nicht merken, dass wir da waren«, sagt Schmitz. Bei den Mitarbeitern sorgt Schmitz mit Gratisfrühstück und Morgenzeitungen in mehreren Sprachen für Begeisterung. Die unmittelbare Folge dieses unternehmerischen Handelns: Die Weiterempfehlungsbereitschaft der Kunden liegt bei 98 % und 92 % der Mitarbeiter empfehlen Coplaning als Arbeitgeber weiter. Dafür wurde Coplaning im letzten Jahr mit dem EFQM-Award, dem europäischen Pendant zum Staatspreis Unternehmensqualität, ausgezeichnet.

Qualität made in Austria

Die nationale Trophäe ging in diesem Jahr an die Infineon Technologies Austria AG. Bereits 2011 wurde Infineon mit einem Jurypreis gewürdigt, in diesem Jahr hat der Hersteller von Halbleitern und Mikrochips noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht. »Das durchgängig hohe Gesamtniveau in allen Bereichen der Excellence bei Infineon, das über die Jahre noch stark gesteigert wurde, war in diesem Jahr ausschlaggebend für die Auszeichnung mit dem Staatspreis«, so die Jurybegründung. Seit 1998 wird bei Infineon entlang der Grundsätze des EFQM-Excellence-Modells gearbeitet. »Die Würdigung durch die Jury im Jahr 2011war für uns Motivation, dieses Jahr noch besser balancierte Ergebnisse zu erreichen«, sagt Monika Kircher, Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria. Zusätzlich zum Staatspreis Unternehmensqualität durfte sich Infineon über eine Nominierung in der Kategorie Großunternehmen freuen. Dabei wurde die Jury vom positiven Teamgeist, dem familiären Umfeld sowie einer hochgradig positiven Kultur überzeugt. Außerdem bietet Infineon zahlreiche Arbeits- und Dienstmodelle an, durch die sich Beruf, Karriere und Privatleben besser vereinbaren lassen.

Wertpapiere und Tourismus

Neben Infineon wurden auch die Österreichische Wertpapierdaten Service GmbH und das Alpenresort Schwarz mit je einer Nominierung und einem Jurypreis geehrt. Die ÖWS als österreichische Datendrehscheibe für Wertpapiere wurde für ihren Anspruch stetiger Verbesserung in allen Organisationsbereichen sowohl in der Kategorie Tochterunternehmen für den Staatspreis nominiert als auch mit einem Jurypreis geehrt. »Die Organisation besticht mit durchgängig herausragenden und balancierten Resultaten, die sich zum Beispiel durch klare Schlüsselkennzahlen identifizieren, die zur laufenden Bewertung der Erfüllung von Strategieanforderungen dienen«, so die Jurybegründung. Das familiengeführte Alpenresort Schwarz schließlich zählt zu den führenden 5-Sterne-Häusern Österreichs und zeichnet sich durch ein klares und seit vielen Jahren auch gut nachvollziehbares und dokumentiertes Bekenntnis zum Excellence-Gedanken aus. »Das Alpenresort Schwarz erreicht seit einem langen Zeitraum beeindruckende Ergebnisse auf allen Ebenen hinsichtlich Mitarbeitern, Kunden, Gesellschaft und Finanzen, wobei kontinuierlich Werkzeuge angewandt und Vorgehensweisen implementiert wurden, die in der Branche bei weitem noch nicht als Standard gelten«, so die Jurybegründung.

Qualität als nachweisbarer Erfolgsfaktor

Ebenfalls im Rahmen der Winners Conference präsentierte Armin Wiedenegger seine Studie zum Nutzen von Unternehmensqualität. Die in Kooperation mit Quality Austria und der Wirtschaftsuniversität Wien entstandene Studie zeigt, dass das EFQM-Modell – obwohl ursprünglich als Praxismodell konzipiert – wissenschaftlich fundiert ist. Zudem konnte Wiedenegger auch den wirtschaftlichen Nutzen des EFQM-Modells nachweisen. Dafür wurden 15 internationale Studien einer eingehenden Analyse unterzogen. In zehn Studien konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen Unternehmensqualität und der Performance eines Unternehmens hergestellt werden. »Es gibt ein deutlich positives Verhältnis zwischen der Implementierung von Unternehmensqualität und der Performance des Unternehmens, was sich auch an harten Kennzahlen zeigt. Außerdem liegen Hinweise vor, dass die Award Winner die Kosten erfolgreicher kontrollieren«, erklärt Wiedenegger, der erstmalig auch für den Standort Österreich in einer eigenen Untersuchung den positiven Einfluss der Umsetzung des EFQM-Modells auf den Unternehmenserfolg belegen konnte.

>> Ehrung für Konrad Schreiber:

Im Beisein hochkarätiger Vertreter der österreichischen Wirtschaft wurde Konrad Scheiber, CEO und Mitgründer der Quality Austria Trainings-, Zertifizierungs- und Begutachtungs- GmbH, für seine Verdienste in den Bereichen Training und Zertifizierung von Qualitätsmanagement und Branchenstandards gewürdigt und als Senator in den Senat der Wirtschaft berufen. »Mit Konrad Scheiber haben wir einen versierten Wirtschaftsexperten in den Senat der Wirtschaft geholt, der unserer Maxime einer Gemeinwohlökonomie mehr als gerecht wird«, sagte der Vorstand des Senats der Wirtschaft, Hans Harrer, in seiner Laudatio.

Der Senat der Wirtschaft ist eine global agierende Wertegemeinschaft sowie ein Thinktank, der sich aus erfolgreichen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammensetzt. Der Senat organisiert Politikberatung im Sinne des Gemeinwohls. Zur Lösung wichtiger Zukunftsfragen unterhält der Senat der Wirtschaft einen vertrauensvollen Dialog mit der Politik und bringt hierzu die Kompetenz seiner Mitglieder und Einrichtungen ein.

Lesen Sie hier die Interviews mit weiteren Siegern des Staatspreis Unternehmensqualität 2012!