Der Markt ist heißt umkämpft. Die Marge eines Mobilfunkers beträgt heute durchschnittlich 16 Prozent. In Kürze droht sie auf null sinken, kommt nun eine Studie zum Schluss. Bis 2011 werden sich die durchschnittlichen Einnahmen pro Mobilfunkminute als Folge des andauernden Preisverfalls bei 8,8 Cent eingependelt haben. Damit liegen sie gleichauf mit den Kosten. Schon im Jahr 2012 müsste ein Anbieter theoretisch sieben Prozent pro Handygespräch draufzahlen, wenn er bis dahin nicht tragfähige Modelle der Kostensenkung erschließt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von A.T. Kearney unter 100 europäischen Mobilfunkern. »In Österreich ist die Situation besonders schwierig«, meint A.T. Kearney-Experte Sören Grabowski. Im europäischen Vergleich gehört der heimische Markt nach Dänemark und den Niederlanden zu den drei Ländern mit den niedrigsten Preisen im Mobilfunk. »Da der Preislevel so niedrig ist, ist hier der Druck, Kosten zu senken, extrem stark«, so Grabowski weiter.Sein Rat: Nur mit einer gemeinsamen Netznutzung können die Rivalen auf dem hart umkämpften Mobilfunkmarkt ihre Margen behaupten: Sogenanntes »Network Sharing« biete exzellente Chancen, die Kosteneffizienz im Netzwerk um bis zu 59 Prozent zu erhöhen. Während Outsourcing-Bemühungen nicht immer fruchten würden, stellt die technische Zusammenarbeit im Bereich der Zugangsnetze einen der wirkungsvollsten Ansätze zur Kostensenkung dar. Ein Blick nach Schweden, Spanien und Großbritannien weist den Weg: Dort teilen konkurrierende Mobilfunkanbieter ihre vorhandene Sende- und Empfangsinfrastruktur miteinander oder bauen diese sogar gemeinsam auf. Je gleichwertiger die Netze werden, desto eher lohnt die Kooperation. Vor wenigen Jahren galten Sendeleistung und Netzabdeckung noch als wichtige Differenzierungsmerkmale. Heute hat sich das Bild geändert: Als Alleinstellungsmerkmal kann die Netzqualität nur noch selten herhalten.