Neue innovative Arbeitsweisen zu pilotieren, ist eine Challenge. Im Teil 1 dieses Artikels hatte ich darüber berichtet, warum das testen mit Freiwilligen im Unternehmen nicht optimal ist. In Teil 2 des Artikels ging es um das Pilotieren neuer innovativer Arbeitsweisen in der Projektorganisation. Dies ist die bessere Alternative, die durchaus brauchbare Ergebnisse liefert.
Vergleichbar mit dem Testen in der Projektorganisation ist der Abteilungspilot. Das Probieren und Testen neuer innovativer Arbeitsweisen in einer Abteilung kommt dem Einsatz in der späteren Praxis nahe, da MitarbeiterInnen der Abteilung diese Arbeitsweisen in ihrem unmittelbaren Arbeitsumfeld erkunden können. So wird sichtbar, welche Abteilungsprozesse sich einfach übertragen lassen in die neuen Arbeitswelten. Es wird andererseits auch klar, welche Arbeitsprozesse Anpassungen erfordern werden. Ein klassisches Beispiel für einen Prozess mit Anpassungsbedarf sind Unterschriftenläufe. Sehr gut lässt sich auch probieren, ob die Spielregeln für Zusammenarbeit, die explizit oder implizit in einer Abteilung existieren, schon “fit” für die neuen Arbeitswelten sind.
Was sich nicht austesten lässt, sind abteilungsübergreifende Prozesse und Zusammenarbeit. Auch ist das Austesten neuer IT-Tools nur begrenzt möglich. So kann zum Beispiel ein Unified Communications Tool getestet werden oder eine Kollaborationsplattform, wie Microsoft SharePoint oder ähnliche Produkte von IBM oder SAP. Die Realitätsbezogenheit eines solchen Tests ist jedoch begrenzt, da oft die Kommunikation oder die Kollaboration über Abteilungsgrenzen hinweg der kritischere Pfad ist im Unternehmen.
Auf jeden Fall ist das Pilotieren in einer Abteilung eine gute Alternative zum Testen in Projektteams. Das ist insbesondere der Fall, wenn Projektteams im eigenen Unternehmen eher lose und auf Entfernung zusammenarbeiten. Ein wesentlicher Vorteil des Pilotierens in der Abteilung im Vergleich zum Projekt ist, dass hierbei das Testen von New World of Work im “Normalbetrieb” möglich wird; Projekte hingegen stellen doch immer in irgendeiner Hinsicht eine Sondersituation dar; deswegen gibt es sie ja auch…
Als mögliche Abteilung für einen Piloten sollten nicht Bereiche gewählt werden, die ohnehin bereits außenorientiert und mobil arbeiten, wie z.B. der Vertrieb in vielen Unternehmen. Ideal geeignet für das Pilotieren sind beispielsweise Marketing oder Produktmanagement und ebenso Controlling und Finanzen. Auch in der Personalabteilung lässt sich New World of Work sehr gut pilotieren – zumal in diesem Fall ein unmittelbarer Stakeholder im Transformationsprozess sozusagen “am eigenen Leib” Erfahrungen sammeln kann, die dann später im Unternehmen skaliert werden sollen.
Im nächsten vierten Teil dieser Serie werde ich über Erfahrungen mit Piloten in abgeschlossenen Unternehmenseinheiten berichten. Das ist quasi die Königsdisziplin, wenn es darum geht, neue innovative Arbeitsformen auszutesten.
Erstmalig erschienen am 25. August 2014 unter http://newworldofwork.wordpress.com/2014/08/25/new-world-of-work-pilotierenteil-3/
By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://archiv.report.at/