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Aufschwung 2012?

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Die Eurokrise verschwindet allmählich aus dem Fokus, nachdem die EZB durch ihre Liquiditätsspritze vor Weihnachten dafür gesorgt hat, dass nun die Banken erneut anfangen, die notleidenden Südstaaten der Eurozone zu finanzieren. Ist ja auch ein glänzendes Geschäft: Die Banken leihen sich bei der EZB für 1% Geld auf drei Jahre, hinterlegen dafür Wertpapiere mit mittlerweile abgespeckten Sicherheits-Anforderungen, kaufen davon z.B. auf drei Jahre laufende italienische Staatsanleihen mit einer Rendite von über 4,8%, tragen die beim nächsten LTRO der EZB Ende Februar zur EZB, leihen sich für 1% … und so weiter. Ein Carry-Trade ohne Währungs- und sonstiges Risiko. Wenn es schief geht, soll die EZB sehen, wie sie zu ihrem Geld kommt. Außerdem hat der EU-Gipfel im Dezember beschlossen, dass es künftig keinen Haircut mehr geben wird.


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Wege aus der Schuldenkrise

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Am zurückliegenden Freitag hat die Rating-Agentur Standard & Poors das Kreditrating von neun europäischen Ländern herabgesetzt. Zur Begründung wird darauf verwiesen, dass der im Dezember beschlossene Fiskalpakt unzureichend ist, bzw. umgesetzt wird. Dessen jetzt dritter Entwurf stellt eine signifikante Verwässerung des seinerzeit beschlossenen Vorhabens dar.

Die Abstufung war zu erwarten gewesen. Die europäische Politik reagierte jedoch mit Unverständnis, teilweise auch mit dem „leisen“ Hinweis, die Rating-Agentur wolle mit ihrem Schritt nur von der amerikanischen Verschuldungsproblematik ablenken. Ich finde, z.B. ein „AA+“ für Frankreich ist doch immer noch eine äußerst freundliche Bewertung.

Die „Märkte“ hatten noch kurz vorher die erfolgreich verlaufenen Bond-Auktionen in Italien und Spanien gefeiert. Oder war es das gute Geschäft für die Banken? Diese leihen sich im Dezember beim „LTRO“ der EZB für ein Prozent auf drei Jahre Geld und kaufen damit drei Jahre laufende italienische Staatsanleihen, die mit 4,83% rentieren. Die tragen sie dann beim nächsten LTRO als Sicherheit zur EZB, leihen sich dafür neues Geld und… Und Standard & Poors sorgt mit schlechterem Kredit-Rating dafür, dass das Geschäft künftig noch mehr Zinsen abwirft.

Schulden – das alte Thema ist das neue...


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MF-Global-Kollaps legt Systemrisiken offen

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Barry Ritholtz, US-Blogger (The Big Picture), hat sich mit der Pleite von MF Global beschäftigt. Das Rohstoff-Brokerhaus hatte am 31. Oktober Bankrott angemeldet, wahrscheinlich weil es bei einer Spekulation um europäische Staatsanleihen mit sechs Mrd. Dollar baden gegangen ist. Jetzt kommen immer mehr Details ans Lichts.

So stellte sich heraus, dass das Brokerhaus Klienten-Geld im Volumen von wahrscheinlich über einer Mrd. Dollar für eigene Spekulationen verwendet hat. Das sei wahrscheinlich technisch legal, schreibt Ritholtz, auch wenn es gegen den Geist von gesetzlichen Vorschriften verstößt. Durch „effektive“ Lobby-Arbeit sind wichtige Regeln „wegreguliert“ worden, die das hätten verhindern können.


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Amargi - die Geschichte der Verschuldung

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„Amargi“ – für den Anthropologen David Graeber ist das das erste, in irgendeiner Sprache überlieferte Wort für „Freiheit“, ein Wort für Schuldenfreiheit. Wörtlich übersetzt bedeutet es „Rückkehr zur Mutter“, nach Entlassung aus der Schulden-Knechtschaft konnten die ehemaligen Schuldner nach Hause gehen (neu anfangen).

Die ökonomischen Techniker von heute reduzieren den Begriff „Schulden“ auf eine einfache Berechnung von „Soll“ und „Haben“. Graeber zeigt, dass „Schulden“ viel mehr sind...


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