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Redaktion_Report

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Mobilmachung für den Bau

Die Zeit drängt. Wir müssen jetzt Druck machen bei den Infrastrukturmaßnahmen und auf die Mittel der Wohnbauförderung“, proklamiert Carl Hennrich, Geschäftsführer der Stein- und keramischen Industrie.

Ab Mitte Dezember wollen sich die Vertreter aller Bauschaffenden zu einer gemeinsamen Plattform formieren, um gemeinsam für die übergeordneten Ziele aller Bauschaffenden einzutreten. Dem neu gegründeten Branchenverband Bau geht es vor allem um die Mobilmachung der staatlichen Gelder für die dringend erwarteten infrastrukturellen Maßnahmen.

Außerdem will der Baucluster gegen die Zweckbindung der Wohnbauförderung vorgehen. „Wir wollen, dass das Geld beim Bau bleibt“, insistiert Hennrich, der sich gegen eine Zweckentfremdung wie etwa die angedachte Verwendung von Wohnbauförderungsgeldern für Kinderbetreuung ausspricht. Seiner Meinung nach sei es sogar gefährlich, den Neubau oder die Sanierung zu vernachlässigen: „In den Wohnungsneubau muss sinnvoll investiert werden, um eine Gettoisierung oder Slumbildung zu verhindern und letztlich der Kriminalität vorzubeugen.“ Ein weiteres Ziel des Bauclusters werde auch die Bekämpfung der Schwarzarbeit am Bau sein.

Obwohl der Branchenverband auch im Rahmen der Wirtschaftskammerreform in einem Jahr operativ geworden wäre, haben ihn die bauschaffenden Vertreter aus Gewerbe, Handel und Industrie aufgrund der mageren Ergebnisse der Wirtschaftstreibenden am Bau jetzt vorweggenommen. Zu den Spitzenvertretern zählen Funktionäre der Wirtschaftskammerfachverbände aus den Bereichen Gewerbe, Handel und Industrie.

NEUE Kommunikation ist angesagt

Progress Software wächst in österreich entgegen dem Strom heuer um rund sieben Prozent, hat aber wie viele andere EDV-Unternehmen in Ober- und Niederösterreich den einen oder anderen Kunden durch den Strom verloren.

Generell sei nach Y2K, der Euro-Umstellung und dem Web-Hype nun ein ROI-binnen-12-Monaten-Denken dominierend. "Kosten dividiert durch Nutzen lautet aktuell die Formel, die die Software-Branche in österreich bestimmt. Die Technologie per se ist in den Hintergrund gerückt, web-basierte Lösungen werden nicht mehr vordergründig verlangt."

Das Zauberwort bleibt aber dennoch nach wie vor Integration: Und heterogen müssen hier nicht unbedingt die Hard- und Software-Systeme selbst sein, unterschiedlich sind schließlich auch beispielsweise Buchungsmedien, also Eingangsrechnungen, Fax-Bestellungen etc., die früher oder später einer gesetzlichen Archivierungspflicht genügen müssen.

Die Begeisterung dagegen für "reine" Webservices beschränke sich noch auf early adopters: "Standardisierte Kommunikationswege anzubieten macht nur dort Sinn, wenn keine bereits bestehenden Strukturen vorherrschen. Die Zukunft liegt in der Zusammenführung verschiedenster, unterschiedlich aufgebauter Systeme - etwa in der Touristik oder bei Kreditkartenunternehmen."

Rollender Schotter

Das jung-dynamische Schotterer-Team der Pannonia Kiesgewinnungs GmbH blickt auf sein bisher erfolgreichstes, zweites Geschäftsjahr zurück. Mit einem voraussichtlichen Gesamtumsatz von 47 Millionen Schilling konnten die Newcomer den Umsatz 2000 im Kiesverkauf verdreifachen und jenen für die Bodenaushubannahme verfünffachen. Nach seinem Erfolgsrezept befragt, hat Geschäftsführer Marcus Rotter zwei Antworten parat: „Eine gewisse Preisaggressivität ist für ein junges Unternehmen einfach notwendig. Andererseits hat sich das Wiener Vertriebslager mit Gleisanschlüssen bei kleinen und mittleren Baumeistern bereits gut etabliert.“

Tatsächlich konnte das Parndorfer Schottertrio in diesem Jahr seine Kundenzahl verdoppeln, was die ohnehin in Zeiten schwacher staatlicher Baukonjunktur angeschlagene Konkurrenz umso weniger freuen dürfte. Mit verbesserter Logistik durch den werkseigenen Bahnanschluss beim Werk Parndorf will man künftig auch bei Großprojekten mitspielen. Als erste und derzeit einzige Kiesgrube österreichs mit Bahnanschluss könne man auch die Anforderungen bei Bauvorhaben wie beispielsweise beim Lainzer Tunnel geradezu ideal erfüllen.

Nach einer neuen Wasch- und Siebanlage will die Pannonia nächstes Jahr in ihren dritten Bereich, das Recycling-Geschäft, investieren. In wenigen Wochen soll eine Dichtfläche die Annahme von Baurestmassen ermöglichen, für die man auch schon eine Genehmigung hat. Im nächsten Frühjahr soll ein weiteres Vertriebslager mit Gleisanschluss in Spratzern in Betrieb gehen.

Malloths Markt Einschätzung

REPORT: Wie sehr beeinflussen internationale Maklerbüros das österreichische Geschäft?
Malloth: Internationale Maklerbüros beeinflussen das österreichische Geschäft fast gar nicht, weil alle internationale Unternehmen, die nicht mit nationalen Makler kooperieren keine so guten Geschäfte machen können. Sie haben es vor rund sechs Jahren versucht. Es gilt der Grundsatz: Denke global, handle aber lokal. Es bringt heute nichts, wenn man den lokalen Markt nicht kennt. Natürlich gibt es gewisse Beinflussungen. Wie etwa, dass sie eine andere Arbeitsweise vorzeigen können und über ein gewisses Know How verfügen. Da haben sicherlich die österreichischen Makler profitiert. Die Maklerbranche ist jedenfalls ein sehr lokal zu beurteilender Markt. Gibt es Kooperationen, so gibt es sicher jenen Vorteil, dass grosse international operierende Unternehmen zu den Immobilien-Playern einen anderen Zugang haben als wir.

Sind Franchisesysteme zukunftsweisende Unternehmensformen und sind Makler-Netzwerke sinnvoll?
Was das Makler-Franchisesystem anbelangt, so wird es bestimmt in nächster Zeit zunehmen. Die Zeit rennt immer schneller, und dadurch wird es für kleinere Betriebe immer schwieriger sich den Marktbedingungen anzupassen. Diese werden bestimmt das Hintertreffen haben, denn der kleine Makler hat dann nicht mehr die Kraft sich entsprechend darzustellen. Die sogenannten "spezialisierten, kleinen, feinen" Maklerbüros werden in Zukunft nicht mehr so funktionieren. Netzwerke dagegen haben es weniger schwer, wenn sich "kleine Makler-Einheiten" dadurch vergrößern. Das ist eine Chance und gefällt mir besser als das Franchise-System. Das Franchise geht sehr von einer zentralistischen Auffassung aus. Alle müssen sich einer bestimmten Linie unterwerfen. Für mich ist das nicht ein allzu flexibles System. Sie können daher nicht schnell auf Kundenwünsche reagieren. Der Kunde von Heute wünscht sich vor allem Individualität in der Beratung und Betreuung. Sie erwarten sich, dass wir uns anpassen wie Plastilin. Und - wir haben das zu erfüllen. übrigens: beim Franchise sind keine lokalen Identifikationen gegeben. Beim Netzwerk schon. Und gerade das funktioniert in österreich bessser. Amerikaner agieren flächendeckend und wir agieren dagegen wie verrückt auf wenig Quadratmeter.

Die Frage nach dem Image von Maklern und Treuhändern ist eine immer wiederkehrende. Was hat sich diesbezüglich getan?
Nun, was das Maklerimage anbelangt, so bin ich besonders stolz auf unser im Mai eingeführten "öVI-Ehrenkodex". Da haben wir einmal ein mächtiges Zeichen gesetzt. Mittlerweile haben wir schon die ersten Clearing-Verfahren gehabt. Hierbei kann außergerichtlich eine Bewirkung erzielt werden. Das ist schon eine tolle Sache. Darüber hat es schon seit rund zehn Jahren Diskussionen gegeben. Vielleicht hat es der "nächsten Generation" bedurft, um nun das einführen zu können.

Welche Neuigkeiten darf man in nächster Zeit erwarten?
Das betrifft vorallem den rechtlichen Bereich. Denn mittlerweile wird schon ziemlich laut über die Neuordnung des Wohnrechtes nachgedacht. über die behutsame andauernde Auflösung des Mieterschutzes - insbesondere was die Befristung und den Kündigungsschutz und die Mietzinsbildung - angemessene Miete - anbelangt.

Inwiefern haben Büro- und Wohntürme auch in Zukunft eine Chance realisiert zu werden. Gibt es auch in naher Zukunft den Bedarf für Großprojekte?
Ob Wien und auch die Bundesländer noch mehr Wohn- und Bürotürme braucht, bezweifle ich aus mehren Gründen: zum einen erfordert so ein Turmbau eine ungeheure teure Infrastruktur. Es müssen eigene Stadtteile neu definiert werden. Wie etwa UNO-City, Florida-Tower etc. Die Donauplatte war ja schon von vornherein definiert. Nun hat die Kommune nicht das Geld solche Megageschichten wieder neu zu definieren. Den Trend sehe ich dahingehend, dass Leute zum Beispiel in einem Büro irgendwo im zehnten Wiener Gemeindebezirk sitzen, ein paar Meter weiter in ein Gasthaus gehen und das ok finden. Damit will ich sagen, dass es sich hier um eine gewachsene städtische Struktur handelt, wo man alles hat. Vom Büro angefangen bis zum Gasthaus und Einkaufsstrasse etc. Der Trend wird sicherlich dahin gehen, dass man in die Tiefe der Stadt bzw. in die Verbesserung der Infrastruktur weiterentwickelt. Als Beispiel ist sicher die Gürtelgegend anzuführen. Unglaublich, was hier alles gemacht wird und sicherlich eine lohnende Investition ist. Es kann in Zukunft sicherlich nicht heissen, die letzten grünen Wiesen mit maximaler Dichte zuzupflastern. Das ist für eine Stadt ganz schlecht. Denn wir brauchen die Zwischenräume.

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