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Gewinneinbruch bei Computer Associates

Wie das Unternehmen mitteilte, schrumpfte der Nettogewinn im vierten Quartal um 81 Prozent auf 17 Millionen Dollar oder 0,03 Dollar pro Aktie zusammen. Im Vorjahresquartal hatte CA noch 89 Millionen Dollar oder 0,15 Dollar pro Aktie eingestrichen, allerdings begünstigt durch einen Sonderposten in Höhe von 60 Millionen Dollar. Der Quartalsumsatz kletterte dagegen um sieben Prozent auf 910 Millionen Dollar.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz um acht Prozent auf 3,54 Milliarden Dollar. Der Gewinn brach gegenüber dem Vorjahr um 60 Prozent auf zehn Millionen Dollar oder 0,02 Dollar pro Aktie ein. \"In diesem Jahr des Umbruchs hat CA erneut ein solides Ergebnis vorgelegt, während gleichzeitig investiert wurde, um eine starke Grundlage für weiteres Wachstum zu legen\", sagte CA-Chef John Swainson. Das Unternehmen sei \"enthusiastisch\" im Hinblick auf die Zukunft, so Swainson. Für das laufende Geschäftsjahr (31. März 2006) rechnet CA mit Umsätzen zwischen 3,8 und 3,9 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn soll sich 0,46 bis 0,51 Dollar pro Aktie belaufen.

Gleichzeitig gestand CA aber auch neue Unregelmäßigkeiten bei der Rechnungslegung ein, die zu einer Neuaufstellung der Ergebnisse früherer Jahre führen könnten. Erst im Vorjahr hatte CA Umsätze in der Höhe von 2,2 Mrd. Dollar für die Jahre 2000 und 2001 neu verbuchen müssen. In Folge der Bilanzierungstroubles war das Management ausgetauscht worden. Der ehemalige CEO Sanjay Kumar und der frühere Verkaufsleiter Stephen Richards mussten sich einem Gerichtsverfahren stellen.

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Bilanz der Bau-Saison

Zu wenige Investitionen der öffentlichen Hand in die Verkehrsinfrastruktur, zu hohe Ausgaben für Bürokratie und Verwaltung, keine Bereitschaft, gemeinsam mit Privaten Projekte partnerschaftlich durchzuführen, komplizierte Vergabeverfahren, das überhandnehmen des Billigstbieterprinzips - das sind kurz gefasst die Kritikpunkte, die die Vereinigung der österreichischen Bauindustrie VIBö, so wie jedes Jahr, auch heuer wieder anzubringen hatte. Was sich sonst verändert hat? Die Durststrecke im Hochbau dürfte tatsächlich zu Ende sein, eine Erholung spürbar, so Horst Pöchhacker, Präsident der VIBö und Chef des Baukonzerns Porr. Im Tiefbau, der ohnehin boomt, gebe es aufgrund der EU-Erweiterung einen \"gigantischen Nachholbedarf\
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Swisscom kauft Security - Unternehmen

Bei dem Deal übernimmt Swisscom 100 Prozent der Aktien, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Mit der Akquisition wollen Swisscom Solutions und Celeris ihre schon seit längerer Zeit bestehende Zusammenarbeit festigen und ihre gemeinsame Marktposition als ICT Security Solutions-Provider weiter ausbauen, wie die Unternehmen gemeinsam mitteilten. Dadurch sollen nationale wie auch internationale ICT Security Projekte aus der Schweiz heraus realisiert und auch betrieben werden können.

In den letzten fünf Jahren hatte sich Celeris auf Sicherheit in Verbindung mit der Kommunikation über das Internet konzentriert. Nun wolle man auf diesem Gebiet zur ersten Ansprechstelle werden, sagte Urs Brawand, Geschäftsleiter von Celeris AG.

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Staunen, nachfragen, erklären

Christian Euler, praktischer Arzt im burgenländischen Rust und Präsident des Hausärzteverbands, staunte letzte Woche nicht schlecht. Als der Allgemeinmediziner, der seit Ende Februar den elektronischen Krankenschein in seiner Ordination verwendet, die e-card zweier Patienten durch das Kartenlesegerät zieht, kommt die Meldung \"kein Versicherungsschutz\". Ein Anruf bei der Hotline der Burgenländischen Gebietskrankenkasse bringt dann folgende, erstaunliche Auskunft: Bei beiden Patienten sei der Versicherungsschutz nach wie vor aufrecht, bei den e-card-Meldungen handle es sich um bedauerliche Fehler.

Diese Fehler seien jedoch deswegen entstanden, weil dem Arbeitsamt bei Patient A noch Unterlagen fehlen würden. Patient B hingegen hätte einen Termin versäumt oder eine angebotene Arbeit nicht angenommen, weshalb ihm für einige Tage das Arbeitslosengeld gestrichen worden sei. Das wiederum hätte zur Fehlermeldung beim elektronischen Krankenschein geführt. Christian Euler empört: \"Mir scheint das eine sehr bedenkliche Verquickung von Daten zu sein, denn es geht mich nichts an, wie meine Patienten mit dem Arbeitsamt verkehren.\" An einen bloßen Zufall kann der praktische Arzt nicht glauben, eher an einen \"Fehler mit System. Schließlich habe ich solche und ähnliche Fälle zwei- bis dreimal am Tag. Außerdem müssen die Daten irgendwo verknüpft werden, denn sonst wäre das alles nicht erklärbar. Doch hinter dem Rücken der Patienten fließen die Daten offenbar in Strömen.\"

Datenschützer Hans Zeger, Obmann der ARGE Daten, ortet in beiden Fällen eine \"eindeutige Verletzung des Datenschutzes, denn die Weitergabe von Vermittlungsinformationen und Detaildaten aus dem Bereich des Arbeitsamtes an den Sozialversicherer ist sicher nicht erlaubt und zeigt, dass das System der e-card bei weitem noch nicht ausgereift ist. Unzulässig ist auch, dass die e-card-Hotline Beschäftigungsinformationen an ärzte weitergibt. Diese Beispiele lassen bei einem künftigen Gesundheitsdatenverbund das Schlimmste befürchten.\"

Als völlig aus der Luft gegriffen und eine bewusste Täuschung bezeichnete der für das e-card-Projekt im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger zuständige stellvertretende Generaldirektor, Volker Schörghofer, die Vorwürfe von Datenschützern im Zusammenhang mit einer e-card-Abfrage im Burgenland. Schörghofer: \"Die elektronische Meldung aus dem e-card System an den betreffenden Arzt, wonach bei zwei Patienten kein Krankenversicherungsanspruch bestehen würde war technisch vollkommen richtig\". Im Datenschutzverarbeitungsregister sei die übermittlung und Verarbeitung des Arbeitsmarktservice (AMS) an den Hauptverband und die Sozialversicherungsträger zur Meldung von krankenversicherungs- und pensionsversicherungsrelevanten Ansprüchen registriert und geregelt. Die telefonische Auskunft der Burgenländischen Gebietskrankenkasse, warum beim betroffenen Patienten kein Versicherungsschutz besteht, räumt Schörghofer ein, hätte allerdings keinerlei Begründung an den Arzt benötigt, war aber vermutlich eine kundenorientierte Aufklärung für den beim Arzt stehenden Patienten. Noch dazu, wo in den beiden konkreten Fällen ein Krankenversicherungsanspruch auf Grund der dreiwöchigen Schutzfrist eindeutig gegeben war. Schörghofer:

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Chaotisches System

\"E-Mailing ist ein völlig chaotisches System. In den Unternehmen laufen E-Mails ständig neben den Geschäftsprozessen einher\", bringt Frank Kresse, Vorstand Group Technologies, Softwarehersteller für E-Mail-Lifecycle-Management, alltäglich gelebte Ineffizienz auf den Punkt. Was Kresse meint: per Content-Klassifikation können eingehende Nachrichten auf deren Inhalt geprüft, analysiert und ideal kategorisiert werden. Diese nachhaltig intelligente Durchleuchten der elektronischen Post bis hin zur \"Multi-Kategorisierung\" soll wieder klare Verhältnisse schaffen, auf den überfüllten Arbeitsplätzen der Kaste der Schreibtischkrieger. Auf Basis definierter Regelwerke werden bei Lösungen wie der Content Recognition Engine (CORE) for Microsoft Exchange Mails dann entweder dem Empfänger zugestellt, in Ordner abgelegt, in Quarantäne geschoben oder der Archivierung zugeführt. Das ergibt so nebenbei eine wirkungsvolle Anti-Spam-Engine: Spam ist einfach eine Kategorie von vielen. \"Auch dort können Unterkategorien mit Ranking gebildet werden\", sagt Kresse. Jenen Mails, die (halbwegs) nützlicher Natur sind, hängt CORE ein Schildchen um und stößt sie in die Ablage eines Themen-Clusters. Und da wären wir wieder bei den Geschäftsprozessen - diese sind nämlich genau dort zu finden.

\"Heutige E-Mail-Archivierungslösungen hatten bislang ein Problem: mäßig erfolgreiche Indexierungen\", so Kresse, der auch Mitbegründer von Group Technologies ist. Wenn eine Verschlagwortung eingesetzt wurde, \"dann oft nur in der Betreffzeile\". Diesem Missstand will Group Technologies nun endgütig an den Kragen, halbautomatische Kategorisierungslösungen schlagen dem Nutzer Felder vor, in die delinquente Nachrichten verschoben werden könnten. Neben der CORE Technologie und frei editierbaren Wortlisten für die Analyse von Betreff- und Nachrichtentext kommen Black- und Whitelists für unerwünschte und erwünschte Absenderadressen und Spam-Pattern zum Einsatz.

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Von Nikon zu Apple

Apple österreich hat einen neuen Geschäftsführer. Der 31-jährige Ronald Tremmel, Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien und zuvor Geschäftsführer bei Nikon, hat mit Juni die Leitung der österreichgeschäfte übernommen. Unter seiner Führung will der Konzern seinen erfolgreichen Weg als Consumer-Anbieter weiter fortsetzen.

Tremmel ist seit mehr als acht Jahren im Bereich Consumer-Electronics tätig. Er begann seine Karriere noch während seines Studiums 1993 bei Minolta Austria. Sein Verantwortungsbereich umfasste Umsatz- und Profitentwicklung der Minolta Austria Camera-Division, sowie Aufbau und Organisation der Tochtergesellschaften in Osteuropa.

2003 übernahm Tremmel die Geschäftsführung von Nikon österreich. Unter seiner Leitung konnte sich Nikon in den Jahren 2003 und 2004 erstmals als Nummer eins am österreichischen Digitalkameramarkt positionieren. Parallel zu seinem beruflichen Engagement schloss Tremmel das Studium der Betriebswirtschaftslehre ab und absolvierte anschließend eine Postgraduate Ausbildung zum Executive Master of Business Administration (MBA) in Wien und Kalifornien. Seine vielschichtigen Fähigkeiten und Interessen im Beruf setzen sich auch in Tremmels Privatleben fort: er reist gerne und ist passionierter Läufer.

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Eleganz und Handykomfort

Moderne Mobilfunktechnik verpackt in schönes Design: Das SL75 von Siemens, das vor kurzem in Hamburg präsentiert wurde, hebt sich durch seine runde Gehäuseform und die edlen Materialien optisch von der Masse ab.

Besonders komfortabel ist der extrem leichtgängige Schiebemechanismus ProSLIDE: Ein sanfter Daumendruck genügt und das große TFT-Display gleitet nach oben. Darunter kommt die Tastatur zum Vorschein. Auf diese Weise lässt sich das SL75 auch jederzeit einhändig bedienen.

Zahlreiche Funktionen
Zusätzlich hat das SL75 laut Hersteller alles, was man für die moderne Multimedia-Kommunikation benötigt: eine 1,3-Megapixelkamera mit integriertem LED-Fotolicht und 5-fach-Digitalzoom ein brillantes Farbdisplay (262.144 Farben, 1,8 Zoll, 132 x 176 Pixel), MMS, einen E-Mail-Client sowie einen Mediaplayer. Dieser soll alle gängigen Audioformate wie MP3, AAC, AAC+ sowie das besonders speicherplatzsparende Format AAC++ unterstützen, die auf dem internen Speicher von 52 MB Platz haben.
Kurze Filmsequenzen soll das SL75 ebenfalls aufnehmen oder per Videostreaming direkt aus dem Internet abspielen können.

über Bluetooth lässt sich das 92 x 48 x 23 mm große Triband-Handy drahtlos per Funk mit optionalen Zubehör verbinden, wie dem Headset Bluetooth HHB-700 oder einer Auto-Freisprechanlage wie dem Car Kit Bluetooth Portable HKW-700. Ein Organizer für Termine, Aufgaben und Notizen ist ebenso an Bord wie ein neu gestaltetes Adressbuch, das SIM- und Telefonspeicher übersichtlich vereint darstellt.

Das SL 75 ist ab Oktober 2005 in schwarz und silber erhältlich und kostet ungefähr 400,- Euro.

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Schaschl forever

Erhard Schaschl, Bernd Wolschner und Manfred Asamer sind die neuen Spitzenrepräsentanten des Fachverbands Stein- und Keramische Industrie. »Wir werden in den nächsten fünf Jahren die Baustoffindustrie auf einen effektiven und wirtschaftlich abgesicherten Kurs bringen. Der bisher eingeschlagene Weg ist dabei keineswegs in Stein gemeiselt«, stellte Erhard Schaschl, 62, anlässlich der Wiederbestellung als Obmann des Fachverbands Stein- und Keramische Industrie der WKö seine Prioritätenliste vor. Schaschl fordert wohl auch im Sinne seiner Aufsichtsratsfunktion im Verbund Wachstumsmöglichkeiten in der Energiebranche. Des Weiteren findet der passionierte Jäger die Einführung der Pkw-Maut »diskutabel«.
Weitere Anliegen: Wohnbau und Bürokratieabbau. Als Obmannstellvertreter wurden Bernd Wolschner, Vorstandsmitglied der SW Umwelttechnik Stoiser & Wolschner AG, und Manfred Asamer, Chef der Asamer & Hufnagl Kies- und Betonwerke GesmbH, an die Spitze der österreichischen Baustoffindustrie berufen.
Wolschner wurde außerdem zum Präsident der internationalen Beton- und Fertigteilindustrie gewählt.
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Das Ende der Billig-Büros

Gerade hat sich die Baubranche mit der EU-Gebäuderichtlinie abgefunden, die für Gebäude den Nachweis der Energieeffizienz vorschreibt und die ab 2006 gelten soll, schon kommt der nächste Hammer: 2009 soll eine neue Norm in Kraft treten, die die Gebäuderichtlinie in den Schatten stellt. Sie wird, anders als die Richtlinie, nicht nur die Energieeffizienz eines Gebäudes im Betrieb beurteilen, sondern den gesamten Lebenszyklus, von der Produktion der Baumaterialien über die Nutzungsphase bis zur Verwertung nach dem Abriss, bewerten. Dazu gehören auch Kriterien wie Entsorgungskonzepte, Tageslichtgewinnung, Klimatisierung oder Standort. Und der größte Unterschied zur Gebäuderichtlinie: Die Norm wird automatisch für alle Mitgliedsstaaten gelten, ohne dass diese die Möglichkeit hätten, die Ratifizierung und damit das Inkrafttreten der für alle verbindlichen Norm hinauszuzögern, wie es sich im Falle österreichs anbahnt.
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»Dringender Evaluierungs bedarf«

Report: Herr Hennrich, der Infrastrukturbau floriert und die Rettung der Wohnbauförderung ist gelungen. 2004 erzielten die Unternehmen der Stein- und keramischen Industrie einen Umsatzzuwachs von mehr als sechs Prozent. Zudem sind viele Firmen erfolgreich auf Expansionskurs in Ost- und Südosteu-ropa. Sind das nicht erfreuliche Zeiten?
Carl Hennrich: Vordergründig sieht es so aus, als ob alles im Lot wäre. Die 6,5 Prozent Wachstum sind die höchste Rate seit etwa zehn Jahren. Aber die Ergebnisse sind etwas verzerrt. Erstens macht sich beim Export, der recht gut floriert, die Euro-Dollar-Relation bemerkbar. Zweitens konnten offenbar jene Kosten, wie Road Pricing, Energiepreis und der Stahlpreis, die wir auch im vergangenen Jahr hatten, in Umsatzzuwächse verwandelt werden. Drittens, und das ist das, was viele übersehen, dass das Jahr 2004 drei Arbeitstage mehr hatte wie 2003. Allein Letzteres macht 1,2 Prozent der 6,5 Prozent aus.

Bleibt immer noch ein ordentliches Wachstum übrig, oder?
Wir liegen mit diesen 6,5 Prozent immer noch einiges unter der Industrieproduktion, die nach den vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria um 9,4 Prozent gestiegen ist. Unser Anteil an der gesamten Industrieproduktion ist damit kleiner geworden. Aber insgesamt gesehen läuft das Geschäft ganz gut, wenn man von den ersten drei Monaten dieses Jahres absieht.

Ist der Finanzfluss abgeebbt?
Nein, nach meinen Informationen fließen heuer 1,4 Milliarden in die Straße und 1,2 Milliarden in die Schiene. Das sind schöne Aufträge für den Tiefbau. Ursache für das zögerliche Anlaufen ist der lange Winter. Allein die Zementindustrie liegt in den ersten vier Monaten 3,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2004 zurück. Der Hochbau ist insgesamt verhaltener zu beurteilen. Im Vorjahr wurden mit Sicherheit nicht mehr wie 40.000 Wohneinheiten gebaut. Das sind doch rund 5000 weniger, wie wir vertragen könnten, um eine ausgewogene Relation zwischen Angebot und Nachfrage zu erhalten. Unterm Strich ist die Auftragslage gut. Wir brauchen aber jetzt sicher bis Jahresmitte, um den witterungsbedingten Rückstand aufzuholen.

Der Verband hat sich für 2005 vorgenommen, die Harmonisierung der Bauordnungen zu finalisieren. Wie steht es darum?
Das ist über die Bühne. Die sechs Richtlinien, die den Kern der Vereinheitlichung der Bauordnungen darstellen, sind fertiggestellt und befinden sich derzeit im Stadium der Umsetzung bzw. wir warten darauf, dass die Richtlinien von OIB ins Begutachtungsverfahren geschickt werden. Wir rechnen damit, dass die neuen Richtlinien im Lauf des Jahres 2006 von den Ländern in ihren Landesgesetzblättern kundgemacht werden.

Wie entwickelt sich Ihrer Ansicht die Causa mit der Zulassung von Baustoffen und deren überwachung? Da gibt es ja immer wieder Klagen gegen Einzelfälle, die wenig bringen.
Das Problem ist ungelöst. Was die Baustoffzulassung auf österreichischer Ebene betrifft, gibt es einen weitreichenden Kompromiss zwischen den Ländern, vertreten durch das OIB einerseits und das Normungsinstitut andererseits. Die Länder sind jetzt bereit, auch Nichtvertragsparteien für die Baustoffzulassung zu akzeptieren. Umgesetzt ist das noch nicht, wir warten darauf, dass dieser Akt umgesetzt wird. Weit schwieriger ist das Thema Marktüberwachung. Hier gibt es kaum Lösungsansätze, die wirklich greifen. Fest steht aber: Je mehr Normen europaweit harmonisiert werden, desto mehr Fälle gibt es. Mit 1. Juni 2004 sind die harmonisierten Normen für Gesteinskörnungen in Kraft getreten. Seither hat sich die Zahl der Beanstandungen stark erhöht. In diesem Segment sind hunderte Firmen tätig, die sich zum Teil wenig scheren. Daher verlangen wir auch eine Marktüberwachung, weil wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Prüfungs- und überwachungssystem unheimlich teuer ist und jene, die sich an das System halten, geschützt werden müssen. Letztlich gehen wir davon aus, dass die geprüften Baustoffe eine bessere Qualität aufweisen. Dass wir Qualitätsprobleme auf dem Bau haben, wissen wir. Dass es sich dabei nicht immer um Ausführungsprobleme handelt, wissen wir auch.

Sie meinen inländische Unternehmen?
Ja, da sind inländische Unternehmen, also eigene Mitglieder gemeint. Natürlich gibt es im Import auch Verkrampfungen, weil sich die heimischen Verarbeiter ja nach billigem Material umsehen.

Wie steht es um die Verhandlungen zum Rohstoffplan?
Da wird viel im Hintergrund gearbeitet. Tatsache ist, dass die Montanauniversität einen Auftrag vom Wirtschaftsministerium hat, der erst kürzlich wieder verlängert wurde. Die Causa verursacht aber einen erheblichen Aufwand, da ja hunderte Raumordnungs- und Flächenwidmungspläne in den Rohstoffplan einfließen müssen.

Ein Schlagwort Ihres Verbandes ist die Standortsicherung. Was hat das mit der Stein- und keramischen Industrie zu tun?
Wir haben nicht das Problem der Textilindustrie. Wir erzeugen Baustoffe, deren Transportradius begrenzt ist. Das ist ein natürlicher Schutz gegen die Globalisierung. Das heißt aber nicht, dass wir nicht in Teilbereichen gefährdet sind. Seit dem Fall der Grenzen können sich die Radien für Zement und Ziegel voll entfalten. Daher müssen wir danach trachten, annähernd gleiche Standortbedingungen zu bekommen wie etwa in der Slowakei, wo die Löhne deutlich niedriger sind und die Arbeitszeiten flexibler.

So viel können Sie da aber nicht zu tun haben, das sind ja großteils die eigenen Mitglieder, die dort aktiv sind?
(Lacht.) Es gibt wenig Troubles. Den österreichischen Investoren im Baustoffbereich muss man zweifellos ein großes Kompliment machen. Sie haben die Chancen erkannt und genutzt.

Nur der Baustoffhandel hadert, oder?
Das stimmt. Der Handel war offenbar mit seinen internen Positionskämpfen so sehr beschäftigt, dass für einen Blick über den Zaun keine Zeit war. Ein weiteres Problem sind vermutlich auch die fehlenden Kapazitäten im mittleren Management. Wir würden unsere Baustoffe gerne mit den vertrauten Partnern an den Mann bringen, das geht uns im Osten sicher ab.

Sie fordern eine Erhöhung des Gewichtslimits für Baustofftransporte. Der Geschäftsführer des Verbandes der Zementwerke, Felix Friembichler, hat kürzlich erklärt, dass ein 38-Tonnen-Lkw die Fahrbahn 120.000-mal stärker belastet wie ein Pkw. Wie passt das zusammen?
Ach so. Das ändert freilich nichts daran, dass es unsere Kosten senken würde, wenn wir bei Baustofftransporten das Gewichtslimit auf 44 Tonnen erhöhen könnten, wie es bei Rundholztransporten teilweise möglich ist. Unsere Hauptsorgen sind aber derzeit andere.

Das Thema Emissionszertifikate etwa?
Emissionshandel, Bergbauabfall und das Imissionsschutzgesetz Luft sind sicher wichtige Bereiche auf der Passivseite. Auf der aktiven Seiten Wohnbau und Generalverkehrsplan, der unserer Ansicht nach jährlich evaluiert werden sollte. Es wäre angesichts der Kostenexplosion dringend notwendig, sich mit dem Generalverkehrsplan auseinander zu setzen.

Kann das noch unter Minister Gorbach passieren?
Offenbar fehlt der politische Wille, im Jahr oder Monate vor der Nationalratswahl das zu machen. Die nächsten Monate sind ja finanziert. Wenn es stimmt, dass die Kosten von 7,5 auf zwölf Milliarden hinaufgeschnellt sind, muss man sich dringend fragen, wie es weitergehen soll. Eines ist sicher: Zu einer Erhöhung der Lkw-Maut sollte es aus unserer Sicht nicht kommen, weil wir glauben, dass die jetzigen Tarife die Obergrenze der möglichen Belastungen erreicht haben.

Ohne Mehrerlöse wird die Infrastruktur auf hohem Niveau aber schwierig finanzierbar sein?
Wir haben ja das warnende Beispiel Deutschland, wo die Infrastruktur vernachlässigt wurde, und sich die Situation erst durch die Einführung der Lkw-Maut deutlich bessert.

Höre ich da ein sanftes Plädoyer für die Pkw-Maut?
Die Leute müssen wissen, was sie wollen. Ob sie in Zukunft frei fahren wollen und damit auch mehr bezahlen müssen.

Ist der Verband in der Sache der Emissionszertifikate gespalten? Unternehmen der Ziegelindustrie haben ja den Rechtsweg zur Anfechtung der Verteilung der Zertifikate gewählt, die Zementindustrie setzt auf Konsens?
Das ist nicht schwierig für uns. Wir waren bei den Verhandlungen dabei. Es ist ein Unterscheid zwischen diesen beiden Zweigen. Die Zementindustrie sagt, wir wurden schlecht bedient, und wir setzen unsere Kraft für die Verhandlungen in der zweiten Runde ein. Die Ziegelindustrie hat einen verschwindend geringen Anteil an den Gesamtemissionen und die einzelnen Ziegelunternehmen wurden noch schlechter bedient wie die Zementindustrie. Wir wissen, dass auch die Beamten im Umweltministerium wissen, dass die Ziegelindustrie schlecht behandelt wurde. Die Erfolgsaussichten für ein kleines Ziegelunternehmen oder auch Wienerberger sind größer als die der Zementindustrie. Wir haben aber kein Problem, dass die einen sich wehren und die anderen stillhalten.

Welche Ideen hat ihr Verband zur Gebäuderichtlinie?
Die Geschichte mit dem Energieausweis ist positiv und gehört gemäß den EU-Richtlinien umgesetzt. Wir sollten aber nicht den Fehler machen, gleich zu Beginn übers Ziel zu schießen, wie es der derzeitige Entwurf vorsieht. Ein Energieausweis für alle Gebäude wäre nicht machbar, weil es nicht genug geprüfte Zivilingenieure gibt, die diesen Ausweis ausstellen können. Prinzipiell sehen wir den Energieausweis aber positiv, weil wir im Sektor Raumwärme dringendsten Handlungsbedarf im Hinblick auf das Kioto-Ziel haben.

Kriegen die massiven Baustoffe damit ein Problem?
Tatsache ist, dass die monolithische Bauweise die größten Probleme kriegen wird. Es setzt sich aber ohnedies immer stärker die Systembauweise durch. Es gibt ja seit zwei Jahren die Kooperation zwischen der Ziegelindustrie und der Qualitätsgruppe Vollwärmeschutz. Die Ziegelindustrie hat ja realisiert, dass die hohen Anforderungen beim Wärmeschutz nur mehr in Kombination mit anderen Materialien machbar sind.

Braucht es die vielen Verbände noch, wenn die Realität ohnehin zur Kooperation zwingt?
Ich bin froh, dass es viele Verbände gibt, weil die sich um die Technik, das Marketing und die Normen kümmern.

Also keine Notwendigkeit, Verbände zu reduzieren? Besteht nicht die Gefahr, dass durch viele Verbände das große Gesamte aus dem Auge verloren wird?
Vielleicht. Was ich kritisiere, ist, dass es kein geschlossenes Auftreten der Bauwirtschaft zugunsten des Bauens gibt. Die Mobilfunkbetreiber haben ein gemeinsames Forum. Die Papierindustrie schaut auch, dass ihr Absatz stimmt. Im Bau gibt es so viele Partikularinteressen. Dass man sagt, wir haben enormen Baubedarf in den einzelnen Segmenten, machen wir es gemeinsam und starten wir eine Imagekampagne für das Bauen, das fehlt sicher. Wir in der Baustoffindustrie versuchen aber, die Firmen bei der Stange zu halten, und ich glaube, das gelingt uns nicht so schlecht. Viele Fäden laufen bei uns zusammen.

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