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Aufruhr um Ökostrom

\"DieEin im April veröffentlichter Bericht der Bundeswettbewerbsbehörde stellt den Energieversorgern kein gutes Zeugnis bei der Verrechnung von Ökostromaufwendungen aus: Es steht der Vorwurf der Schummelei im Raum.

Der Zuschlag für Ökostrom, heißt es, werde teilweise überhöht an die Endkunden weiterverrechnet. Genaueres lässt sich nicht sagen, da die Stromlieferanten die Beschaffungspreise, zu denen sie den Strom erzeugen respektive zukaufen müssten, nicht offenlegen. Laut E-Control werden jährlich zwischen 250 Mio. und 320 Mio. Euro in die Förderung von Ökostrom investiert, und das mit Verbindlichkeiten von 13 bis 20 Jahren. Nicht nachvollziehbare Erhöhungen in den ausgewiesenen Zuschlägen oder auch eingefrorene Niveaus in den Preisen würde von unlauteren – oder wenigstens schlampigen – Berechnungen bei den Versorgern zeugen.

Die Branche reagiert naturgemäß angebissen. »Wir werden in Zukunft den Ökostromzuschlag überhaupt nicht mehr ausweisen«, heißt es etwa bei der Energie AG Oberösterreich. Die E-Wirtschaft weist energisch zurück, dass man sich mit einer falschen Berechnung ein Körberlgeld erschlichen habe. Die Ökostrom-Abrechnung sei stets gesetzeskonform erfolgt.

Vorgeschlagen wird allerdings eine Änderung der Ökostromförderung überhaupt. Die Elektrizitätsunternehmen müssen sich derzeit bei der Kostenberechnung mit Prognosen behelfen, da aus ihrer Sicht zum Zeitpunkt der Festsetzung der Endkundenpreise wesentliche Faktoren für die Höhe der Kosten des Bezugs von Ökostrom noch unbekannt seien. Nachforderungen sind ja aus Gründen des Konsumentenschutzes nicht möglich. Auch die Bundeswettbewerbsbehörde schlägt deshalb eine Reform des derzeitigen Fördersystems zu mehr Transparenz vor. Vorstellbar wären dabei etwa eine verbrauchsabhängige Abgabe sowie eine Bewertung zu Marktpreisen – oder gleich die direkte Verwertung des Ökostroms am Markt.

Nimmmt man aber die positiven Effekte der Förderung der erneuerbaren Energien auf Arbeitsmarkt, regionale Wertschöpfung, technologische Innovation und Exportchancen hinzu, lohnt sich der Ausbau der Erneuerbaren allemal, heißt es etwa beim deutschen Bundesverband Erneuerbare Energie. \"Wer seriös rechnet und Kosten und Nutzen gleichermaßen betrachtet, wird schnell feststellen, dass die erneuerbaren Energien nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch weit überlegen sind. Der Versuch, sie als Kostentreiber zu diskreditieren, ist daher so durchsichtig wie unseriös\", urteilt BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann.

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